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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 16: Heidelberger Reihe ; Band 6: Die Inschriften des Rhein-Neckar-Kreises ; 2): Ehemaliger Landkreis Mannheim, ehemaliger Landkreis Sinsheim (nördlicher Teil) — München: Druckenmüller, 1977

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https://doi.org/10.11588/diglit.52967#0034
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über die Zugehörigkeit zu einem Weinheimer Adelsgeschlecht ist nichts ausgesagt. Auf dem Gedenkstein,
der im 15. Jahrhundert der Kirchenstifterin gesetzt wurde, ist dasWappcn der Swendc von Weinheim
eingemeißelt1). Ob das auf sicherer Überlieferung beruhte oder nur auf eine Vermutung zuriiekgeht,
bleibt offen2).
a) Kürzungsstriche bei DNI, DNA, DNI jeweils neben dem N, statt über dem Buchstaben.
b) Worttrennungen der linken Längsleiste durchgängig Kreuze, eine Rosette.
>) Vgl. nr. 7.
2) Die Veröffentlichungen, in denen Hedcwigis als geborene Swendc bezeichnet wird, stützen sich ausschließlich auf das Zeug-
nis des Gedenksteins des 15. Jhs.
W.Lauinger, in: Der Rodensteiner 12 (1951) 19. - Fresin, Kirchenführer 2. - KdmBaden X 3, 387 (Abb.). - Pflasterer 1952, 26

Weinheim, Laurentiuskirche

i293/(i5- Jh.)

Gedenkplattc für die Stifterin Hedewigis. Im südlichen Seitenschiff in der ersten Kapelle von Osten. Roter
Sandstein, Umschrift zwischen Linien, in drei Zeilen im Mittelfeld fortgesetzt. Unten im Mittelfeld
eingeritztes Wappen.
H. 206 cm, B. 100 cm, Bu. 8-9 cm. - Gotische Minuskel.
+ Ano • d’ • m° • cc° • xciii0 • iii° • / • idu’ • decebri’ • o’ •
pia • mater • nra • dna • hedewigis / • vxor • dni • gudelm- /
• ani • militisa) • iniciatrix • huip • eclesie • cuip • corpus •b) /
quiescit • ante • / • imagine • vg’is / • glose • i • lapide •
Im Jahre des Herrn 1293 am 12. Dezember starb unsere fromme Mutter Frau Hedwig, die Gemahlin Herrn Gudelmanns des
Ritters, die Bcginnerin (Stifterin) dieser Kirche. Ihr Körper ruht vor dem Bild der glorreichen Jungfrau in der Erde (im
steinernen Boden).
Wappen: Swende von Weinheim.
In der Inschrift dieses Gedenksteins wird die Lage des Stiftergrabes genau lokalisiert. Sie stimmt mit dem
Fundort der Grabplatte des 13. Jahrhunderts überein1). Der Text entspricht bis auf wenige Abweichungen
dem Text der Grabplatte; die Einfügung des pia mater nostra könnte darauf hinweisen, daß der Gedenk-
stein von den Mönchen des Karmeliterklosters gesetzt wurde. Die Vermutung, der Stein sei „Ersatz“ für
den ursprünglichen und zeitweise verschwundenen Grabstein gewesen2), dürfte kaum zutreffen.
Die Schrift ist eine sehr gleichmäßige gotische Minuskel, der Form nach wohl im dritten Viertel des 15. Jhs.
entstanden.
a) auf dem Stein am Anfang des Wortes eine Haste zu viel eingemeißelt.
b) das 5 fast in Form eines Kürzels am Wortendc hochgestellt.
*) Vgl. die vorhergehende nr. 6.
2) Weiß 589 Anm. 19 (nach Ernst Fischer).
KdmBaden X 3, 398. - Fresin 1952, 3 u. 8. - Weiß a.a.O.

8 Ladenburg, St. Gallus 1300

Grabstein des Sigelo. Außen an der Südseite des Nordturmes. Große Platte aus rotem Sandstein mit
Umschrift zwischen Linien, Beginn links unten. Im oberen Teil des Mittelfeldes Wappen in Flachrelief.
Abgetreten.
H. 229 cm, B. 129 cm, Bu. 6,5-7,5 cm. - Gotische Majuskel.
+ ANNO • AB • INCARNAC • DNI • M • CCC /
+ QVINTO • KL’ + / NOVENBRIS • OBIIT •
[S]IGEL[O] / [L]AI[C]V[S] • /
Datum: 28. Oktober.
Wappen: gespalten, viermal geteilt in verwechselten Farben. Vermutlich eines der ältesten bürgerlichen
Wappen der Neckargegend1).

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