A VIVIT POST VVLNERA VIRTVS')
B AO. 1600. uff Sambstag / Den 28 IVNY ist in Gott /
Seliglich verschieden der / Edell vnd Vest Junghers/
Wolff Vlrich Vlner von / Dieppurgk Dem Gott /
Genedig sein well AMEN.
C Mitte: Wolff / Vlerich / Vhlner Maria / Von / Eltz
Rand heraldisch rechts: Vhlner / Dalberg / Forstmeister /
Vetzer / Heppenheim / Dhürn / Obersein / Liechtenstein
Rand heraldisch links: Eltz / Stein /Wolffszkhel /
Reiffenberg / Kerpen / schmidberg /Wolffstein / Schwartzen-
berg
Wolf Ulrich Ulner von Dieburg war ein Sohn des 1595 verstorbenen Philipp Ulner von Dieburg1). Sein
Grabstein stammt vermutlich aus der gleichen Werkstatt wie der des Vaters, er ist nur wesentlich auf-
wendiger und reicher.
*) VgJ. oben nr. 158.
KdmBaden X 3, 404 (Abb.). - Fresin, Kirchenführer 14.
168t Schriesheim, ehern. Friedhof nach 1600
Grabstein des Matthäus Troger. Früher auf dem ummauerten Friedhof bei der alten katholischen Pfarr-
kirche St. Vitus (heute ev. Kirche). Nach der Beschreibung ein hochrechteckiger Stein mit Umschrift und
Schrift im Mittelfeld, die bereits damals stark abgetreten und zerstört war.
Inschrift nach Wickenburg.
Plavensis sita sunt Matthei hic ossa Tragen
Christe, ministerii pars erat ille tui;
Te docuit solutn, quamque ipse sibi esse salutis.
Die Inschrift ist in dieser Überlieferung fragmentarisch. In unzerstörtem Zustand muß sie ein Distichon
gebildet haben, von dem jetzt der letzte Pentameter fehlt. Er wird schon zu Wickenburgs Zeiten (1751)
unleserlich gewesen sein, ebenso wie die Datierung, auf deren Fehlen Wickenburg selbst hinweist (viel-
leicht im Mittelfeld?); er habe Matthäus Troger durch Nachsuche im Kirchenarchiv auf die Zeit zwischen
1590/1600 identifizieren können1). Eine Übersetzung ist sinnvoll nur möglich, wenn man hypothetisch
den zerstörten Hexameter ergänzt, etwa durch
Credebat portam, tradidit hanc aliis.2)
Bestattet sind hier die sterblichen Überreste des Matthäus Troger aus Plauen. Er war, o Christus, ein Glied deiner Dienerschaft.
Dich allein verkündete er, den er (für sich) als Pforte des Heils erkannte. Dies legte er anderen ans Herz.
Ein Matthäus Tröger aus Plauen wird 1585 in der Wittenberger Matrikel genannt3). Da Wickenburg sehr
ungenaue Angaben zur Lebenszeit Trogers macht und nur noch darauf hinweist, daß er Diakon der refor-
mierten Kirche gewesen sei, könnte es sich durchaus um den 1585 in Wittenberg Inskribierten handeln,
der im Zusammenhang mit den Bekenntnisstreitigkeiten sein Heimatland verließ und in der reformierten
Pfalz Zuflucht fand.
’) Wickenburg I 280.
2) Freundliche Hinweise werden Herrn Professor Dr. H. Görgemanns verdankt.
3) Album academiae Vitebergensis ab 1502-1601. 3 Bde. Halle 1894-1906. Hier Bd. II 329. - Wickenburg schreibt ,,M. Troger
vixisse circa annum 1590 / et 1600, et fuisse Diaconum Ecclesiae Reformatae“. Nimmt man die zuletzt genannte Jahreszahl als
bindend an (für die Lebenszeit, nicht als Todesdatum!), so paßt das durchaus für einen Studienbeginn im Jahre 1585.
Wickenburg I 280. - KdmBaden X 3, 331.
169 Schriesheim, Talstraße 138 1603
Stichbogen-Türsturz mit Medaillon, das von männl, und weibl. Halbfigur gehalten wird. Roter Sandstein
mit weißer Ölfarbe gefaßt. Im Medaillon Handwerkszeichen, Monogramm und Steinmetzzeichen nr. 15.
H. 51 cm, B. 104 cm, Dm. des Medaillons 35 cm, Bu. 6 cm. - Kapitalis.
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B AO. 1600. uff Sambstag / Den 28 IVNY ist in Gott /
Seliglich verschieden der / Edell vnd Vest Junghers/
Wolff Vlrich Vlner von / Dieppurgk Dem Gott /
Genedig sein well AMEN.
C Mitte: Wolff / Vlerich / Vhlner Maria / Von / Eltz
Rand heraldisch rechts: Vhlner / Dalberg / Forstmeister /
Vetzer / Heppenheim / Dhürn / Obersein / Liechtenstein
Rand heraldisch links: Eltz / Stein /Wolffszkhel /
Reiffenberg / Kerpen / schmidberg /Wolffstein / Schwartzen-
berg
Wolf Ulrich Ulner von Dieburg war ein Sohn des 1595 verstorbenen Philipp Ulner von Dieburg1). Sein
Grabstein stammt vermutlich aus der gleichen Werkstatt wie der des Vaters, er ist nur wesentlich auf-
wendiger und reicher.
*) VgJ. oben nr. 158.
KdmBaden X 3, 404 (Abb.). - Fresin, Kirchenführer 14.
168t Schriesheim, ehern. Friedhof nach 1600
Grabstein des Matthäus Troger. Früher auf dem ummauerten Friedhof bei der alten katholischen Pfarr-
kirche St. Vitus (heute ev. Kirche). Nach der Beschreibung ein hochrechteckiger Stein mit Umschrift und
Schrift im Mittelfeld, die bereits damals stark abgetreten und zerstört war.
Inschrift nach Wickenburg.
Plavensis sita sunt Matthei hic ossa Tragen
Christe, ministerii pars erat ille tui;
Te docuit solutn, quamque ipse sibi esse salutis.
Die Inschrift ist in dieser Überlieferung fragmentarisch. In unzerstörtem Zustand muß sie ein Distichon
gebildet haben, von dem jetzt der letzte Pentameter fehlt. Er wird schon zu Wickenburgs Zeiten (1751)
unleserlich gewesen sein, ebenso wie die Datierung, auf deren Fehlen Wickenburg selbst hinweist (viel-
leicht im Mittelfeld?); er habe Matthäus Troger durch Nachsuche im Kirchenarchiv auf die Zeit zwischen
1590/1600 identifizieren können1). Eine Übersetzung ist sinnvoll nur möglich, wenn man hypothetisch
den zerstörten Hexameter ergänzt, etwa durch
Credebat portam, tradidit hanc aliis.2)
Bestattet sind hier die sterblichen Überreste des Matthäus Troger aus Plauen. Er war, o Christus, ein Glied deiner Dienerschaft.
Dich allein verkündete er, den er (für sich) als Pforte des Heils erkannte. Dies legte er anderen ans Herz.
Ein Matthäus Tröger aus Plauen wird 1585 in der Wittenberger Matrikel genannt3). Da Wickenburg sehr
ungenaue Angaben zur Lebenszeit Trogers macht und nur noch darauf hinweist, daß er Diakon der refor-
mierten Kirche gewesen sei, könnte es sich durchaus um den 1585 in Wittenberg Inskribierten handeln,
der im Zusammenhang mit den Bekenntnisstreitigkeiten sein Heimatland verließ und in der reformierten
Pfalz Zuflucht fand.
’) Wickenburg I 280.
2) Freundliche Hinweise werden Herrn Professor Dr. H. Görgemanns verdankt.
3) Album academiae Vitebergensis ab 1502-1601. 3 Bde. Halle 1894-1906. Hier Bd. II 329. - Wickenburg schreibt ,,M. Troger
vixisse circa annum 1590 / et 1600, et fuisse Diaconum Ecclesiae Reformatae“. Nimmt man die zuletzt genannte Jahreszahl als
bindend an (für die Lebenszeit, nicht als Todesdatum!), so paßt das durchaus für einen Studienbeginn im Jahre 1585.
Wickenburg I 280. - KdmBaden X 3, 331.
169 Schriesheim, Talstraße 138 1603
Stichbogen-Türsturz mit Medaillon, das von männl, und weibl. Halbfigur gehalten wird. Roter Sandstein
mit weißer Ölfarbe gefaßt. Im Medaillon Handwerkszeichen, Monogramm und Steinmetzzeichen nr. 15.
H. 51 cm, B. 104 cm, Dm. des Medaillons 35 cm, Bu. 6 cm. - Kapitalis.
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