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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 16: Heidelberger Reihe ; Band 6: Die Inschriften des Rhein-Neckar-Kreises ; 2): Ehemaliger Landkreis Mannheim, ehemaliger Landkreis Sinsheim (nördlicher Teil) — München: Druckenmüller, 1977

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https://doi.org/10.11588/diglit.52967#0141
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183+

Mannheim, Neckartor I

1610

Bauinschrift des ersten Neckartores. Vermutlich rechteckige Tafel mit zehnzeiliger Inschrift1). Zitat nach
Freher.
QVOD FELIX FAXIT IEHOVA. /
FRIDERICVS IIII. ELECTOR /
PAL. RHENI. DVX . BOIARIAE . ETC. /
E . VETERI. PAGO . MANHEIMO /_
AD . RHENI. NICRIQ . CONFLVVIV /
IPSTA . SPACIOR . DIMENSIONE /
NOBILEM.VRBEM . MOLITVS /
VALLO . FOSSA . MVRO . CLVSIT. /
PORTAM . BONIS . CIVIB . APERVIT . /
ANNO DOMINI MD CX . /

palatinus - spatiorum - civibus
Glück verleihe Jehova! Friedrich IV., Kurfürst, Pfalzgraf bei Rhein, Herzog von Bayern etc. hat aus dem alten Dorf Mannheim
am Zusammenfluß von Rhein und Neckar durch richtige Vermessung des Grundes eine vornehme Stadt erbaut, sie mit Wall,
Graben und Mauer umschlossen und guten Bürgern das Tor geöffnet im Jahr des Herrn 1610.
Das alte Neckartor bildete den östlichen Zugang zu der sternförmig befestigten Stadtanlage des 17. Jh.
Es soll mit einem stattlichen Turm bewehrt gewesen sein und fiel der Stadtzerstörung 1689 zum Opfer.
An der gleichen Stelle entstand 1723/1725 das zweite Neckartor mit Giebelskulpturen von Paul Egell2).
Die vorliegende Inschrift bezeugt die letzte große Bauunternehmung des Kurfürsten Friedrich IV., voll-
endet in seinem Todesjahr3).
x) Bei Freher ist die Inschrift als rechteckige Tafel gestaltet; daher ist diese Form wohl authentisch.
2) Vgl. dazu E.Zimmermann, Paul Egells Bauplastik am Mannheimer Neckartor, in: Studien zur Kunst des Oberrheins. Fcst-
schr. f. Werner Noack. Konstanz-Freiburg 1958, 146ff.
3) Vgl. oben nr. 172 und DI. XII (Heidelberg) nrr. 529, 530, 566, 567, 573.
Freher 2i6i3, II 99.- Pareus 445. - Pareus/Joannis 357.-Wickenburg 3O2ff. - Ludewig 243.-Widder I 91. - Rieger 19 f. -
Lissignolo 9, 86. -Joh. Phil. Walther 13. - Baroggio 78. - C.B. A.Fickler, in: Badenia III (1864) 69. - K.Christ, Frehcrs zeitge-
nössischer Bericht über die Gründung der Stadt und Festung Mannheim, in: MannhGeschichtsbl. 7 (1906) 75. - Walter I 126,
416. - Walter, Aufgabe und Vermächtnis 72.

184 Ladenburg, Bischofshof um 1610

Bauinschrift des Bischofs Wilhelm von Elfern. Türrahmung mit Zugang zum Treppenturm an der Ost-
seite des Bischofshofes. Die rundbogige Türöffnung wird von jonischen Pilastern auf diamantierten Sockeln
gerahmt; die Bogenzwickel sind mit Beschlagwerk gefüllt. Das Gebälk mit der zweizeiligen Inschrift (A)
trägt eine schmälere Aedikula mit Dreiecksgiebel; sie birgt ein großes Wappen, ausgeführt in hohem Relief,
umgeben von vier Schilden mit Beischriften; darunter kleine, seitlich in Voluten auslaufende Inschrift-
tafel (B). Roter Sandstein, Wappen und Inschriften in neuerer Zeit farbig gefaßt.
H. ca. 14 cm (A) und ca. 12 cm (B), B. 126 cm (A) und ca. 80 cm (B), Bu. ca. 4-5 cm (A) und ca. 3 cm
(B). - Kapitalis.
A PRINCIPE VANGIONVM GVILHELMO SCEPTRA TENENTE /
SICQVE VOLENTE STRVOR; COMODIORE GRADV^ a) /
B WILHELMVS DEI GRATIA / ELECTVS ET CONFIRMATVS /
EPISCOPVS WORMATIENSIS /
A Als Wilhelm, Fürst der Vangionen, das Szepter führte und cs so befahl, wurde ich um bequemeren Schreitens
willen erbaut.
B Wilhelm von Gottes Gnaden erwählter und bestätigter Bischof von Worms.
Wappen: geviert, i und 4 Bistum Worms, 2 und 3 Eifern; Eifern, Merode; Metternich, Ketzgen.
113

8 DI 16, HR 6
 
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