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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 16: Heidelberger Reihe ; Band 6: Die Inschriften des Rhein-Neckar-Kreises ; 2): Ehemaliger Landkreis Mannheim, ehemaliger Landkreis Sinsheim (nördlicher Teil) — München: Druckenmüller, 1977

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https://doi.org/10.11588/diglit.52967#0168
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Wappen: Heimstatt.
Die Inschrift ist sehr schwer zu entziffern, weil die erhaben gearbeitete Schrift in Stege gefaßt ist, in die
Oberlängen und Unterlängen hineinragen, so daß die „Gitterwirkung“ der sehr großen Minuskel-
buchstaben noch verstärkt wird und die Schrift in ihrer Gesamterscheinung stark an Metallgußschriften
erinnert1). Nach den erhaltenen Schriftresten muß die Inschrift auf der rechten Längsleiste begonnen haben,
vermutlich mit „In dem jar als man“. Eine Ergänzung der linken Längsleiste und der Kopfzeile, deren
Schluß dann lauten müßte „... andernnt jar“ läßt sich mit einem allein für Eberhard von Heimstatt bestimm-
ten Formular kaum denken. Eher wäre eine zweite Grabschrift - für einen ebenfalls jung verstorbenen
Bruder oder eine Schwester? - zu denken, für die als Formel möglich wäre „XX. von Heimstatt starb am
xx. im andern Jahre“ (also 1428). Diese Vermutung ist jedoch hypothetisch in Analogie zu anderen, über-
lieferten Grabschriften. Eberhard von Heimstatt war ein Enkel Wiprechts des Alten, er verstarb in sehr
jungen Jahren kurz nach dem Tod seines Vaters2).
T) Beispiele - meist aus späterer Zeit - in DI. XIII (Nürnberg) im Tafelanhang.
2) Vgl. oben nr. 217.
KdmBaden VIII 1, 44. - Schmitthenner 37.

226

Neckarbischofsheim, Totenkirche

1429

Grabstein der Magdalena Hiltmarin, Ehefrau Wiprechts IV. Innen an der Südwand der Kirche, dritter
Stein links neben der Eingangstür, früher im Quergang des Kirchenschiffes. Umschrift der Platte aus
grauem Sandstein zwischen Linien, mit zwei Worten ins Mittelfeld übergreifend. Erhabener Wappen-
schild, dessen Darstellung abgemeißelt oder abgetreten ist.
H. 210 cm, B. 91 cm, Bu. 5 cm. - Gotische Minuskel.
+ anno • dni • m° • / cccc • vicesimo • nono • starb • fraw •
magdalen / • hiltmarin • vff / • den • heilgen • crist •
abent • die • sy • in • // gottes • friden
Datum: 24. Dezember.
Wappen: zerstört (Hiltmar).
Die Schrift wirkt unbeholfen und flüchtig, wobei jedoch zu berücksichtigen ist, daß der Stein stark ab-
getreten ist, so daß die Konturen der Buchstaben sehr unscharf geworden sind.
Magdalena Hiltmar starb ohne Kinder, Wiprecht IV. heiratete in zweiter Ehe Anna von Hirschhorn1).
') Vgl. nr. 229.
KdmBaden VIII 1, 44. - Schmitthenner 38.

227 Neidenstein, ev. Kirche 1432

Grabstein des Hans von Venningen. Innen in der Kirche an der Nordwand unter der Empore. Große
Platte aus grauem Sandstein, im vertieften Mittelfeld Reliefwappen mit Helmzier unter gotischem Drei-
paß ; in den Zwickeln rechts und links kleine Dreipässe mit Engelsfiguren. Inschrift umlaufend auf dem
Rand.
H. 245 cm, B. 122 cm, Bu. 7 cm. - Gotische Minuskel.
+ hans • von vennige • hot / molle • ist • gestorben •
vf • montat • nehst • vor • sant • vrbans • dag • / als •
man • zalt • von • crist/ • gebürt • m • cccc • iar • vnd •
xxxii • jare
Datum: 19. Mai.
Wappen: Venningen,
Die Datierungsformel ist nicht ganz zweifelsfrei. Die Bezeichnung nehst würde nach mittelalterlichem
Gebrauch eher auf den auf Urban folgenden Montag (1432 fiel Urban auf einen Sonntag, der Montag
danach wäre der 26. Mai) zu beziehen sein. Dazu steht aber vor im Gegensatz. Möglicherweise liegt ein
Irrtum des Steinmetzen vor, der die Tilgung eines Wortes versäumte1).

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