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Borchardt, Karl; Herrmann, Franz Xaver; Kramer, Theodor [Bearb.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 27 = Münchner Reihe, 7. Band): Die Würzburger Inschriften bis 1525 — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.57398#0163
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265 A

Domkreuzgang

1465


Oberes Drittel der Grabplatte eines Domkanonikers. Im Westflügel an der Außenwand der zweite Stein
von Süden (Plan Nr. 68). Roter Sandstein. Im Mittelfeld Flachrelief der Ganzfigur des Verstorbenen in
priesterlicher Gewandung mit Birett. Inschrift umlaufend, oben links beginnend. Schrift eingehauen.
H. 62 cm; B. 82 cm; Bu. 6 cm. - Gotische Minuskel.
Anno • d(omi)ni • m° • cccc • lxv° / • in • vigilia ■ sa[... / / ] at ■ i(n) • pace-
ame(n) •
Vermutlich handelt es sich um Burkhard oder Heinrich Truchseß von Wetzhausen (Nr. 264 t oder
265 t). Kleine Abweichungen des bei Fabricius überlieferten Textes dieser beiden Grabplatten vom
Original brauchen wie bei Nr. 498 nicht zu stören.
Brand, Grabdenkmäler 15 Nr. 68; Schulze, Grablege III 65 Nr. 136.


266 Domkirche 1466 April 11


Grabdenkmal des Würzburger Bischofs Johann III. von Grumbach. Im südlichen Seitenschiff beim
fünften Pfeiler von Westen in der Südreihe auf der Südseite (Plan Nr. 69). Grüner Sandstein. Im Mittel-
feld als Hochrelief die Ganzfigur des Bischofs (mit Mitra, Albe, Dalmatik, Kasel, Rationale, Manipel,
in der Linken den Stab, in der Rechten das Herzogsschwert), stehend auf zwei Löwen, die jeder ein
Wappenschild halten. Über dem Mittelfeld gotisches Sprengwerk, unter dem an der oberen Schmal-
seite links und rechts neben der Mitra je ein Wappenschild angebracht ist. Inschrift auf den beiden
abgeschrägten Längsseiten, zuerst rechts von oben nach unten, dann links von unten nach oben. Schrift
eingehauen. Das dem Meister Leonhard Remer zugeschriebene Grabdenkmal stand bis 1945 beim
siebten Pfeiler von Westen der Nordreihe auf der Ostseite. Dort, zwischen dem sechsten und siebten
Pfeiler, befand sich auch das Grab (Plan Nr. 32). Beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945
wurde das Grabdenkmal stark beschädigt; der Baldachin ging dabei zugrunde. 1956 kam es an den
heutigen Standort.
H. 400/200 cm (Gesamthöhe/Bischofsfigur); B. 100 cm.
A) Inschrift an den Längsseiten: Bu. 4,5 cm. - Gotische Minuskel. Abb. 73
Anno • d(omi)ni M • cccc lxuia • vndecima • die • ap [ri] lis • obiit • Reuer[en]d(us) [in
chr(ist)]o ■ pater / et d(omi)n(us) d(omi)n(us) -Joh(ann)es de • Gru[mbach • ep(is-
copu)s herb(ipole)n(sis) • cuius an]ima • refq(uiescat) • in ■ pace • ame(n)]
Ergänzungen nach vor 1945 aufgenommenen Fotos.
a Kriegsschäden jetzt mit Zement aufgefullt zu Ixiii.
B) Inschrift auf dem Rationale: Bu. 5,5 cm. - Ziermajuskel.
JH[ESVS] MARIA
Wappen: oben neben der Mitra links Grumbach (zerstört), rechts Riedern, unten links Seinsheim,
rechts Heinriet (beschädigt).
Eltern: Wilhelm, ein Sohn des Heinrich von Grumbach zu Rimpar und der Margarethe von Seinsheim,
sowie Jutta, eine Tochter des NN von Riedern und der Jutta von Heinriet. Lebenslaufund Pfründen:
1408 durch erste Bitten Bischofjohanns I. Domherr zu Würzburg; 1418 Studium in Heidelberg; 1433
Dompropst zu Würzburg, ohne sich gegen den von Papst Eugen IV. providierten Jakob von Sierck
durchsetzen zu können; 1442/43 Mitglied des Oberrates in der Stadt Würzburg; von 1444 bis 1449
Landrichter; 1446 Archidiakon in Münnerstadt. Von 1455 bis zu seinem Tode Bischof von Würzburg.
Fries, M. ch. f. 248/1 fol. 296 r; St AW HV MS f. 857 a fol. 301 r (mit Zeichnung); Reinhart fol. 245 v; Reinhart/Ludewig
844 Anm. 8; Salver 299f. (mit Zeichnung); Amrhein, Reihenfolge I 254k Nr. 758; Heßdörfer, Dom 36k (Foto); Pinder,
Wesen und Werden III 4; Börger, Grabdenkmäler 42; Bier, Riemenschneider I 79; KDStW 69 u. Taf.7 links (Foto);
Wendehorst, Bistum III 3-20; Kolb, Wappen 89-92; H. v. Heßberg, „Über die Abstammung desjohann von Grumbach,
Bischof zu Würzburg und Herzog zu Franken (1455-1466)“, JffL 36 (1976), 161-71; Schulze, Grablege II 10; Beyer,
Grumbach Stammtaf. I Nr. VI/2.
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