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Zahn, Peter; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 68 = Münchener Reihe, 11. Band, Nürnberg, Teilband 2) (1581-1608) — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 2008

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https://doi.org/10.11588/diglit.57582#0638
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Schilder der Wappenallianzen: (i) Rieter H. 24,3 B. 22 / Lichtenstein H. 23,5 B. 21,5 cm. - (2) Rieter
H. 20,2 B. 16 / Mendel H. 21 B. 16 cm. - (3) Rieter H. 25 B, 23 / Seckendorff H. 24 B. 21 cm.
Zur Datierung der Anlage:
Zu Wappenallianz 1) Sebald Rieter (f 14.8.1471. TgBS 2316, TgBL 1170), Sohn v. Peter Rieter
(j- 1462) u. Barbara v. Seckendorff (f 1476), GD 1443 Margaretha von Lichtenstein (f 16. 3.1468. TgBS
2060, TgBL 939). Er ist Jerusalempilger 1464. Die Stiftung des Kreuzes kann demnach auf ihn zurück-
gehen und wäre zwischen 1464 und 1471 zu datieren. Die beiden Wappenschilde liegen auf der Stelle
der ehemaligen Vierpässe des Kreuz-Querbalkens. Bei Gugel (1682) und Trechsel (1734) sind die
Kreuzbalken noch vorhanden, die Wappenschilde aber in der heutigen Reihenfolge genannt. Auf dem
Stein sind zwischen den Allianzen Rieter/Mendel und Rieter/Seckendorff noch die älteren Umrisse
sichtbar: die Allianzen Rieter/Mendel und Rieter/Lichtenstein sind also nach der Zeit von Trechsels
Sammlung (1687 u. 1691 bzw. 1736) nach oben gerückt. Die Schild-Teilung des Rieter-Wappens spricht
für Anfertigung nach den anderen Rieter-Schilden. — Kamann, Pilgerfahrten ... In: MVGN 2. 1880,
S. 88; abgebildet im 1596 von Hans Rieter d. J. (1564-1626) angelegten Geschlechterbuch; Hierzu und
zur Genealogie Rieter, frdl. Mitteilg. StAN v. 15.7.2003.
Bei Wappenallianz 2) handelt es sich entweder um die 1472 geschlossene Ehe von Sebald Rieter
(j- 15.10.1488, TgBS 3714, TgBL 2555) mit Ursula Mendel (f zw. 19.8. u. 19.9.1537. TgBSe 1759),
Enkelin von Peter Mendel d. A. (f 1452. TgBS 1015), vorher „Braut seines f Bruders“ (Schaper) Hans.
Es kommt auch die zweite Ehe in Frage: Ursula Mendel-Rieter GD 2) ca. 1489 Egidius (Gilg) Rieter
(f 1516), Sohn v. Endres Rieter (1428-1488) und Veronika Rehm. Ursula hat 1491 die Eigenschaft von
8 fl. am Haus am Tiergärtnertor, dem späteren Dürerhaus (Schaper, Familie Tracht, MVGN 64. 1977
S. 74 Anm. 158). Sie gibt eine weitere Eigenschaft am Haus Peter Mendels d. A. in der Hirscheigasse
an ihre mit Kaspar Kress verheiratete Tochter Katharina (Schaper, Beheim, MVGN 51. 1962 S. 163). - Im
Totengeläuteintrag der Ursula Rieterin wird sie genannt „Ursula Gilg Rieterin, der Kaspar Kressin mu-
ter unter der Vesten“ (f zw. 19. 8. u. 19. 9.1537 - TgBSe 1759). Für Tochter „Katharina Kaspar Kressin
unter der Festen“ wird davor zw. 7.6. u. 20. 9.1536 geläutet (TgBSe 1598), für Kaspar Kress vorher schon
am 13.11.1521 (TgBSe 448). — Die Allianz Nr. 2 wäre demnach vorläufig „nach 1472 bis nach 1488“ zu
datieren.
Bei Wappenallianz 3) handelt es sich um Peter Rieter (f 29.9.1462 im Franziskanerkloster) GD 2) 1420
Barbara v. Seckendorf (f 24. od. 25.3.1476 im Klarissenkloster). — Kliemann, Plastische Andachts-
epitaphien, MVGN 79. 1989 S. 180, 203 f. (mit Abb. d. Epitaphs im GNM). - Allianz Nr. 3 wäre „nach
1462/vor 1476“ zu datieren.
Der Stein gehörte zur Zeit von Trechsels Sammlung „Frau Anna Catharina Hallerin, einer gebornen
Rieterin von Kornburg“. Diese, (* 31.3.1659, f 4.2.1739, Tochter v. Paul Albrecht Rieter v, Kornburg
u. Anna Catharina Löffelholz v. Colberg) GD 1680 Hanß Willibald Haller v. Hallerstein (* 23. 8.1654,
f 27.11.1710), zuletzt dritter Obrister Hauptmann, Bau-Herr, Kaiserl. Rat, Kronhüter, Verwahrer der
Reichskleinodien, zweiter Losunger 1709, letzter der Willibald-Hallerschen Linie. Die Rieter sind 1753
im Mannesstamm ausgestorben. — Trechsel S. 223; Biedermann, Patriziat Taf. 141; Stadtlexikon Nürn-
berg S. 902 f.
Rieter-Geschlechterbuch (1596) StAN D 14 Nr. B 1 (Abb.); Gugel Johannis S. 155; Trechsel S. 223; Kdm (1961) S. 312
(„2. Drittel 15.Jh.“); Kdm (1977) S. 442 (2. Drittel i6.Jh.“-sic!); Digifotos Zahn dscf 2807-2816 (mit Details).

0005 b-n Johannis 259

Wappenschild Rieter v. Kornburg

ca. 1485-1500

Wappenschild ohne Inschrift. Ehemals Teil eines Rieter-Vollwappens mit schräg gestelltem Schild in der
Mitte eines Grabsteins; Helm und Helmzier (siehe Abb. aus StadtAN und Gerlach/Boesch Taf. 42,2)
verloren. Ehemals zwei weitere Rieter-Schilde (1736 noch vorh.), je einer im (herald.) rechten Ober-
und Untereck, die Beischilde auf der (herald.) linken Seite (nach Trechsel) oben: 1) Truchseß v. Pom-
mersfelden, unten 2) Behaim. Die Nebenschilde 1682 noch, 1736 nicht mehr vorhanden. Die erhaltene
Wappenfigur ähnlich den Rieter-Schilden der Kreuzesanlage auf Grab 1178 (Nachtrag Nr. 0005 a),
Schild jedoch geteilt, die untere Hälfte ziseliert. Nase, Brust und Hände der Schildfigur flach (abgetre-
ten?), ebenso das Oberwappen (in den älteren Abbildungen). Dies würde auf eine frühere Anbringung
auf einem Kirchen- oder Kapellenboden hindeuten. Grabstein und Wappenschilde ehemals auf dem
Friedhof des Heilig-Geist-Spitals, 1528 von Hans Rieter auf den Johannisfriedhof verlegt. Wohl Arbeit
der Vischerhütte um 1485 -1500. Abb. 265.

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