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Die Kirchenordnungen. Albertinisches Sachsen.
Darnach lege der kirchendiener seine hand
auf des breutigams und der braut heupter, und
nach dem sie nieder knien, sol er nachfolgend
gebet, also für ihnen stehend, uber sie sprechen,
und das vater unser darauf beten.
Herr gott, der du man und weib geschaffen,
und zum ehestande verordnet hast, darzu mit
früchten des leibs gesegnet, und das sacrament
deines lieben sohns Jesu Christi und der kirchen,
seiner braut, darin bezeichnet, wir bitten deine
grundlose güte, du wollest solch dein geschöpf,
ordnung und segen nicht lassen verrücken noch
verderben, sondern gnediglich in uns bewaren,
durch Jesum Christum unsern herren, amen.
Darauf sol der segen numeri 6. uber sie ge-
sprochen werden:
Der herr segne dich, und behüte dich.
Der herr erleuchte sein angesicht auf dich,
und sei dir gnedig.
Der herr erhebe sein angesicht auf dich, und
gebe dir friede, amen.
Zum beschlus sol man auch das te deum
laudamus lateinisch oder deudsch, oder den
128. psalm singen lassen.
Ordnung der vesper, metten und ampts
der communion auf die gemeine sontag
und feste.
Sonnabends und andere feste.
Sol man in städten zu gewönlicher zeit nach
mittage vesper halten, die schüler einen psalm,
zwen oder drei, und die antiphon von der dominica
oder festo, darauf ein responsorium oder hymnum,
wo dieselben rein verhanden sein, singen lassen.
Darnach lass man den diacon eine lection
aus dem neuen testament lesen.
Nach der lection singe man das magnificat,
auch mit einer antiphen von der dominica oder
festo, und beschlies mit der collecten und bene-
dicamus.
Nach gehaltener vesper sol man die leut, so
des folgenden sontags communiciren wollen, beicht
hören, unterrichten, und mit der absolution trösten.
Von der beicht
[wörtlich gleich der Heinrichs - Agende in der
Fassung B. S. oben S. 268].
Wie sich auch sonst die pfarrer und kirchen-
diener sampt ihren zuhorern in der beicht verhalten
sollen, ist bei den General-Artikeln an seinem Ort
verzeichnet.
Von der metten.
Am sontag.
Mag man frü, als zur metten, auch einen
psalm, zween oder drei, die schüler singen lassen,
mit der antiphon von der dominica oder festo.
Darauf ein lection aus dem alten oder neuen
testament, folgends das benedictus mit einer anti-
phon von der dominica oder festo, und einer
collecten beschlossen.
Wil man, so mag man auch das volk das
deudsche te deum laudamus singen lassen.
Vom ampt der communion.
Wenn man, nach eines jeden orts gewonheit,
wie man etwa zur messen gepfleget, ausgeleutet,
sollen d e schüler singen,
Erstlich den introitum von der dominica oder
festen.
Darauf das kyrie eleison. Gloria in excelsis,
und et in terra lateinisch.
Darnach die collecten, deutsch oder lateinisch.
Darauf die epistel gegen dem volk deudsch.
Darnach ein sequenz oder deudschen psalm,
oder andern geistlichen gesang, wie solches ein
jede zeit erfordert.
Darnach das evangelion von der dominica
oder vom fest, auch gegen dem volk deudsch lesen.
Darauf das credo in unum deum, und das
lateinische patrem, etc.
Darnach den glauben deudsch singen, wir
gleuben all an einen gott.
Folgend die predigt des evangelii, von der
dominica oder fest, wie solches die zeit bringet.
Nach der predig lese man dem volk die nach-
folgende vermanung zum gebet, für dem altar.
Vermanung zum gebet vor der communion.
Lieben freunde Christi, weil wir hie ver-
samlet sind, in dem namen des herrn, sein heiliges
testament zu empfahen, so vermane ich euch aufs
erste, das ihr eure herzen zu gott erhebet, mit
mir zu beten das vater unser, wie uns Christus
unser herr geleret, und erhörung tröstlich zu-
gesagt hat.
Das gott unser vater im himel uns seine
elende kinder auf erden barmherziglich ansehen
wolt, und gnade verleihen, das sein heiliger name,
unter uns und in aller welt geheiliget werde
durch reine rechtschaffene lehr seines worts
und durch brünstige liebe unsers lebens, wolt
gnediglich abwenden alle falsche lehr und böses
leben, darum sein werder name gelestert und ge-
schendet wird.
Das auch sein reich zukome und gemehret
werde, alle sünder, verblendte und vom teufel in
sein reich gefangene, zur erkentnis des rechten
glaubens an Jesum Christum seinen son bringen,
und die zal der Christen gros machen wolte.
Das wir auch mit seinem geist gesterkt werden,
seinen willen zuthun und zuleiden, beide im leben
Die Kirchenordnungen. Albertinisches Sachsen.
Darnach lege der kirchendiener seine hand
auf des breutigams und der braut heupter, und
nach dem sie nieder knien, sol er nachfolgend
gebet, also für ihnen stehend, uber sie sprechen,
und das vater unser darauf beten.
Herr gott, der du man und weib geschaffen,
und zum ehestande verordnet hast, darzu mit
früchten des leibs gesegnet, und das sacrament
deines lieben sohns Jesu Christi und der kirchen,
seiner braut, darin bezeichnet, wir bitten deine
grundlose güte, du wollest solch dein geschöpf,
ordnung und segen nicht lassen verrücken noch
verderben, sondern gnediglich in uns bewaren,
durch Jesum Christum unsern herren, amen.
Darauf sol der segen numeri 6. uber sie ge-
sprochen werden:
Der herr segne dich, und behüte dich.
Der herr erleuchte sein angesicht auf dich,
und sei dir gnedig.
Der herr erhebe sein angesicht auf dich, und
gebe dir friede, amen.
Zum beschlus sol man auch das te deum
laudamus lateinisch oder deudsch, oder den
128. psalm singen lassen.
Ordnung der vesper, metten und ampts
der communion auf die gemeine sontag
und feste.
Sonnabends und andere feste.
Sol man in städten zu gewönlicher zeit nach
mittage vesper halten, die schüler einen psalm,
zwen oder drei, und die antiphon von der dominica
oder festo, darauf ein responsorium oder hymnum,
wo dieselben rein verhanden sein, singen lassen.
Darnach lass man den diacon eine lection
aus dem neuen testament lesen.
Nach der lection singe man das magnificat,
auch mit einer antiphen von der dominica oder
festo, und beschlies mit der collecten und bene-
dicamus.
Nach gehaltener vesper sol man die leut, so
des folgenden sontags communiciren wollen, beicht
hören, unterrichten, und mit der absolution trösten.
Von der beicht
[wörtlich gleich der Heinrichs - Agende in der
Fassung B. S. oben S. 268].
Wie sich auch sonst die pfarrer und kirchen-
diener sampt ihren zuhorern in der beicht verhalten
sollen, ist bei den General-Artikeln an seinem Ort
verzeichnet.
Von der metten.
Am sontag.
Mag man frü, als zur metten, auch einen
psalm, zween oder drei, die schüler singen lassen,
mit der antiphon von der dominica oder festo.
Darauf ein lection aus dem alten oder neuen
testament, folgends das benedictus mit einer anti-
phon von der dominica oder festo, und einer
collecten beschlossen.
Wil man, so mag man auch das volk das
deudsche te deum laudamus singen lassen.
Vom ampt der communion.
Wenn man, nach eines jeden orts gewonheit,
wie man etwa zur messen gepfleget, ausgeleutet,
sollen d e schüler singen,
Erstlich den introitum von der dominica oder
festen.
Darauf das kyrie eleison. Gloria in excelsis,
und et in terra lateinisch.
Darnach die collecten, deutsch oder lateinisch.
Darauf die epistel gegen dem volk deudsch.
Darnach ein sequenz oder deudschen psalm,
oder andern geistlichen gesang, wie solches ein
jede zeit erfordert.
Darnach das evangelion von der dominica
oder vom fest, auch gegen dem volk deudsch lesen.
Darauf das credo in unum deum, und das
lateinische patrem, etc.
Darnach den glauben deudsch singen, wir
gleuben all an einen gott.
Folgend die predigt des evangelii, von der
dominica oder fest, wie solches die zeit bringet.
Nach der predig lese man dem volk die nach-
folgende vermanung zum gebet, für dem altar.
Vermanung zum gebet vor der communion.
Lieben freunde Christi, weil wir hie ver-
samlet sind, in dem namen des herrn, sein heiliges
testament zu empfahen, so vermane ich euch aufs
erste, das ihr eure herzen zu gott erhebet, mit
mir zu beten das vater unser, wie uns Christus
unser herr geleret, und erhörung tröstlich zu-
gesagt hat.
Das gott unser vater im himel uns seine
elende kinder auf erden barmherziglich ansehen
wolt, und gnade verleihen, das sein heiliger name,
unter uns und in aller welt geheiliget werde
durch reine rechtschaffene lehr seines worts
und durch brünstige liebe unsers lebens, wolt
gnediglich abwenden alle falsche lehr und böses
leben, darum sein werder name gelestert und ge-
schendet wird.
Das auch sein reich zukome und gemehret
werde, alle sünder, verblendte und vom teufel in
sein reich gefangene, zur erkentnis des rechten
glaubens an Jesum Christum seinen son bringen,
und die zal der Christen gros machen wolte.
Das wir auch mit seinem geist gesterkt werden,
seinen willen zuthun und zuleiden, beide im leben