Erste Visitation 1539,
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Zweiter Theil.
Albertinisches Sachsen.
Hilfsmittel: Die allgemeine Litteratur zur Geschichte der Reformation und zur Geschichte
der ev. Kirchenverfassung. Die Litteratur zur Geschichte und speziell zur Reformationsgeschichte
des Albertinischen Sachsens. Von letzterer seien besonders genannt: Hering, Gesch. der im
Jahre 1539 im Markgrafenthum Meissen und den dazu gehörigen thüringischen Kreisen erfolgten
Einführung der Reformation. Grossenhain 1839; Weber, Sächs. Kirchenrecht. Leipzig 1818;
Grosse, Einf. der Reformation in dem ehemaligen Herzogthum Sachsen. Leipzig 1839;
Seidemann, Beiträge zur Reform.-Gesch. Heft 1. Die Reformationszeit in Sachsen 1527
bis 1539. Dresden 1846; Hasse, Abriss der meissnisch-sächsischen Kirchengeschichte. Leipzig
1846. 1847; Burkhardt, Gesch. der sächs. Kirchen- und Schul-Visitationen, von 1524—1545.
(Leipzig 1879), S. 225 ff.; Kreissig, Album der ev.-luther. Geistlichen im Königreiche Sachsen
von der Reformationszeit bis zur Gegenwart. 2. Aufl. Crimmitschau 1898; Georg Müller,
Verf.- und Verwaltungs - Gesch. der sächs. Landeskirche in Beiträgen zur Sächs. Kirchengesch.
Bd. 9 und 10 (Leipzig 1894 ff.); Blanckmeister, Sächs. Kirchengeschichte. Dresden 1899.
Die zahlreiche, in Büchern und Aufsätzen (namentlich in den historischen und lokalhistorischen
Zeitschriften) enthaltene Speziallitteratur zu den einzelnen fürstlichen Personen, den Gebieten und
Städten, den einzelnen Visitationen und Ordnungen, sowie deren Autoren wird an entsprechender
Stelle citirt werden.
Archive: Haupt-Staats-Archiv Dresden (Dresden, H.St.A.); Weimar, Ernestinisches
Gesammt-Archiv (Weimar); Staats-Archiv zu Magdeburg; Staats-Archiv zu Merseburg; Staats-
Archiv zu Zerbst; Superintendentur-Archive zu Zerbst und Kemberg. Raths - Archive zu
Bischofswerda, Chemnitz, Dresden, Freiberg, Halle, Leipzig, Oschatz, Pirna, Schneeberg, Zwickau.
Univ.-Bibl. Halle. Rathsschulbibl. Zwickau. Archiv zu Gnandstein.
Cap. I. Herzog Heinrich. (1539—1541.)
I. Erste Visitation 1539.
Herzog Georg der Bärtige war ein entschiedener Gegner der Reformation. Trotzdem
vermochte er es nicht zu hindern, dass auch in seinen Landen die neue Lehre Fuss fasste, wozu
die Einführung der Reformation in Kursachsen, in Freiberg, dem Gebiete seines Bruders Hein-
rich, und in Rochlitz, dem Gebiete der Wittwe des 1537 ohne Erben verstorbenen Prinzen
Johann, Elisabeth von Hessen, wesentlich beitrug. (Diese Gebiete werden gesondert behandelt.)
Den Thron bestieg am 17. April 1539 der Bruder Georg’s, Heinrich. Dieser beschloss
sofort die Einführung der Reformation. Eine Visitation war das Mittel zu diesem Zwecke. Der
Kurfürst von Sachsen übte dabei einen entscheidenden Einfluss aus. Er stellte seine Theologen
für die Visitation zur Verfügung. (Vgl. Brief des Kurfürsten Johann Friedrich an Jonas bei
Kawerau, Briefwechsel des Justus Jonas. 1. Hälfte. Nr. 432.) Durch die theologische
Fakultät zu Wittenberg wurde die Visitations-Instruktion nach dem Vorbilde der Ernestinischen
durchberathen.
Diese Instruktion wurde den beiden Visitationskommissionen für den meissnischen und
den thüringischen Kreis übergeben. Sie lehnt sich namentlich an den Ernestinischen „Unter-
richt der Visitatoren“ an, weicht aber andererseits in nicht unwichtigen Punkten davon ab.
Das Bedenken Brück’s, mit welchem zusammen die Instruktion den Visitatoren zu-
ging und welches Wittenberg, Sonntag nach Ulrici, d. i. 6. Juli 1539, datirt ist, befindet sich
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Zweiter Theil.
Albertinisches Sachsen.
Hilfsmittel: Die allgemeine Litteratur zur Geschichte der Reformation und zur Geschichte
der ev. Kirchenverfassung. Die Litteratur zur Geschichte und speziell zur Reformationsgeschichte
des Albertinischen Sachsens. Von letzterer seien besonders genannt: Hering, Gesch. der im
Jahre 1539 im Markgrafenthum Meissen und den dazu gehörigen thüringischen Kreisen erfolgten
Einführung der Reformation. Grossenhain 1839; Weber, Sächs. Kirchenrecht. Leipzig 1818;
Grosse, Einf. der Reformation in dem ehemaligen Herzogthum Sachsen. Leipzig 1839;
Seidemann, Beiträge zur Reform.-Gesch. Heft 1. Die Reformationszeit in Sachsen 1527
bis 1539. Dresden 1846; Hasse, Abriss der meissnisch-sächsischen Kirchengeschichte. Leipzig
1846. 1847; Burkhardt, Gesch. der sächs. Kirchen- und Schul-Visitationen, von 1524—1545.
(Leipzig 1879), S. 225 ff.; Kreissig, Album der ev.-luther. Geistlichen im Königreiche Sachsen
von der Reformationszeit bis zur Gegenwart. 2. Aufl. Crimmitschau 1898; Georg Müller,
Verf.- und Verwaltungs - Gesch. der sächs. Landeskirche in Beiträgen zur Sächs. Kirchengesch.
Bd. 9 und 10 (Leipzig 1894 ff.); Blanckmeister, Sächs. Kirchengeschichte. Dresden 1899.
Die zahlreiche, in Büchern und Aufsätzen (namentlich in den historischen und lokalhistorischen
Zeitschriften) enthaltene Speziallitteratur zu den einzelnen fürstlichen Personen, den Gebieten und
Städten, den einzelnen Visitationen und Ordnungen, sowie deren Autoren wird an entsprechender
Stelle citirt werden.
Archive: Haupt-Staats-Archiv Dresden (Dresden, H.St.A.); Weimar, Ernestinisches
Gesammt-Archiv (Weimar); Staats-Archiv zu Magdeburg; Staats-Archiv zu Merseburg; Staats-
Archiv zu Zerbst; Superintendentur-Archive zu Zerbst und Kemberg. Raths - Archive zu
Bischofswerda, Chemnitz, Dresden, Freiberg, Halle, Leipzig, Oschatz, Pirna, Schneeberg, Zwickau.
Univ.-Bibl. Halle. Rathsschulbibl. Zwickau. Archiv zu Gnandstein.
Cap. I. Herzog Heinrich. (1539—1541.)
I. Erste Visitation 1539.
Herzog Georg der Bärtige war ein entschiedener Gegner der Reformation. Trotzdem
vermochte er es nicht zu hindern, dass auch in seinen Landen die neue Lehre Fuss fasste, wozu
die Einführung der Reformation in Kursachsen, in Freiberg, dem Gebiete seines Bruders Hein-
rich, und in Rochlitz, dem Gebiete der Wittwe des 1537 ohne Erben verstorbenen Prinzen
Johann, Elisabeth von Hessen, wesentlich beitrug. (Diese Gebiete werden gesondert behandelt.)
Den Thron bestieg am 17. April 1539 der Bruder Georg’s, Heinrich. Dieser beschloss
sofort die Einführung der Reformation. Eine Visitation war das Mittel zu diesem Zwecke. Der
Kurfürst von Sachsen übte dabei einen entscheidenden Einfluss aus. Er stellte seine Theologen
für die Visitation zur Verfügung. (Vgl. Brief des Kurfürsten Johann Friedrich an Jonas bei
Kawerau, Briefwechsel des Justus Jonas. 1. Hälfte. Nr. 432.) Durch die theologische
Fakultät zu Wittenberg wurde die Visitations-Instruktion nach dem Vorbilde der Ernestinischen
durchberathen.
Diese Instruktion wurde den beiden Visitationskommissionen für den meissnischen und
den thüringischen Kreis übergeben. Sie lehnt sich namentlich an den Ernestinischen „Unter-
richt der Visitatoren“ an, weicht aber andererseits in nicht unwichtigen Punkten davon ab.
Das Bedenken Brück’s, mit welchem zusammen die Instruktion den Visitatoren zu-
ging und welches Wittenberg, Sonntag nach Ulrici, d. i. 6. Juli 1539, datirt ist, befindet sich