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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (1. Band = 1. Abtheilung, 1. Hälfte): Die Ordnungen Luthers, die Ernestinischen und Albertinischen Gebiete — Leipzig: O.R. Reisland, 1902

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https://doi.org/10.11588/diglit.26586#0521
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45. Allstedt. Deutsch kirchen ampt.

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grosser herr und ein grosser künig uber alle
göter, dann der herr vorstosset nicht sein volk,
dann in seiner hant seint alle grenze der erden,
und er beschauet die höe der berge, dann das mer
ist sein und er hat dasselbige gemachet und sein
hende haben das trucken erdreich ergrundet,
kumpt her last uns ihm ehrerbieten und vor im
niderfallen, last uns greinen vor dem herren, der
uns hat geschaffen, dann er ist got unser herre,
aber wir seint sein volk und schaf seiner weide.
Heute so ir hören werdet seine stimme, solt ir nit
vorstocken eure herzen, gleich wie in der vor-
bitterung nach der zeit der vorsuchung in der
wüstenei, do mich eure veter vorsucht haben, sie
haben vorsucht und beweret meine werke. Vierzig
jar bin ich disem geschlecht entgegen gewesen,
und hab allzeit gesagt, dise menschen seint vor-
irret in irem herzen, aber sie haben nicht wöllen
erkennen meine wege, wiewol ich ihn gedrauet
hab in meinem zorne, drumb werden sie nicht
eingehn in meine ruge. Ehre sei dem vater und
dem sone und dem heiligen geiste, als es war im
anfang jetzund und immer, und von ewigkeit zu
ewigkeit amen. Antiphon. Es kam schwinde ein
schall vom himel des heilgen geistes der do
schnell darkam alleluia alleluia. Evovae. Der
herr ist gross und uber die massen zu loben, in
der stat unsers gotes auf seinem heilgen berge.
(Schluss der Noten.)
Dann er wird ergrundet mit freuden dem
ganzen erdbodem und am berge Sion und an der
seiten der mitternacht, do die stat des grossen
küniges ist gelegen.
Got wirt erkant in seinen heusern, wann er
seinen geübten wirt hülfe thun.
Nim war die künge der erden haben sich mit
vortracht des krieges vorsamlet, und seint im
selbigen eintrechtig worden.
Sie haben die sachen angesehn und sich dor-
über vorwundert, sie seint irre worden und sein
beweget, dann greuliche forcht hat sie allenthalben
vorschrecket.
Do seint die schmerzen wie einer gebererin,
im stormwinde wirstu zurknirschen die schiffe der
kaufleut Tharsis.
Wie wir gehort haben und gesehn in der
stat gottes, der schare, die er ewiglich hat be-
stetiget.
Wir haben empfangen seine barmherzigkeit,
im mittel seines tempels.
O got nach deinem namen ist zu erheben der
preis bis zur grenze der erden, dann dein rechte
hant ist vol gerechtickeit.
Der berg Sion wirt sich frauen und die töchter
Juda werden wunsam sein, o herr von deiner
urteil wegen.

Umbfahrt Sion und geht ringest umbher, und
zelet ire türme.
Eure herzen solt ir in ire zinnen setzen,
stellet euren wolgefallen, das man solchs den
nachkömlingen wol predigen müge.
Das got allein unser herr sei bis in ewigkeit,
er ist allein unser herzog, unter wilchs panir sollen
wir kempfen bis in den tod.
Ehre sei dem vater und dem sone, und dem
heilgen geiste.
Als es war im anfang jetzund und immer,
und von ewigkeit zu ewigkeit. Amen.
Dorauf die antiphon. Es kam schwinde, wie
oben.
(Beginn der Noten): O got bekreftige das in
uns. Evovae. Psal. Got der steh auf das sich
zurstrauen seine feinde, und die in vorhassen
fliehen vor seinem angesicht. (Schluss der Noten.)
Wie der rauch sich vorwebet, so vorweb sichs,
als das wachs vor dem feuer vorschmülzet, also
müssen vorgehn die gotlosen vor dem angesicht gottis.
Aber die gerechten werden frölich sein und
vor gottes angesicht wunsam werden, und mit
freuden alle wunne haben.
Singet got und spilet mit psalter seinem
namen, pflastert im den weg, der do geht in Ara-
both, herr ist sein nam, seit guts muts vor seinem
angesicht.
Er ist ein vater der weisen und ein richter
der witwen, er ist ein got seiner heiligen wonung.
Er ist der got, der do macht einmütige woner
im hause, er furet aus die gefangnen zu rechter
zeit, aber die eigensinnigen bleiben in der dörre.
O got do du ausgingest vor dem angesicht
deines volkes, do du wandelst in der wüsten,
Do erbidmet die erde, die himel troffen vor
dem angesicht gottes von Sinai, vor dem angesicht
gottes Israel.
Ach gott du wirst urteiln einen freien regen,
das erbe ist je dein, es ist müde du wirst es zu-
richten.
O got dein vih wirt dorinne wonen, du wirst
den vordruckten in deiner güte fertig machen.
Got wirt geben das ausreden, das der evan-
gelisten wird sein ein grosse herschar.
Die künge der herscharen werden freuntlich
sein untereinander, und die hauszierd wird die
ausbeute teilen.
So ir werdet schlafen zwischen der grenze,
so werden die fittig der tauben mit silber sein
uberzogen, und ire ruckflügel werden goltfarb sein.
Wenn der almechtige die künge uber sie
ausbreitet, so werden sie schneeweiss werden im
Zalmon.
Der berg gottes ist ein fetter berg, ein ge-
hügleter berg und ein fetter berg.
Was hupft ir gehügelten berge, dis ist der
 
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