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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (1. Band = 1. Abtheilung, 1. Hälfte): Die Ordnungen Luthers, die Ernestinischen und Albertinischen Gebiete — Leipzig: O.R. Reisland, 1902

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https://doi.org/10.11588/diglit.26586#0522
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494 Die Kirchenordnungen. Die Städte und Ortschaften der ernestinischen und albertinischen Länder.

berg do gott wolgefelt zu wonen, ja er wirt do
bleiben bis an das ende.
Der wagen gotes ist zweimal zehen tausent
tausent, got ist in ihn mit Sinai in der heiligkeit.
Du bist in die höe gestigen und hast den
raub geraubet, du hast gaben empfangen in die
menschen.
Noch wöllen die leut eigensinnig dozu sein,
das gott der herr hie wil wonen.
Gesegnet sei gott alle tage der sich mit uns
beladet, er ist ein got unser seligkeit.
Diser got ist uns ein got selig zu machen,
und ist zu einem herren got worden auszugehn
vom tode.
Aber got wird das heubt seiner feinde zur-
knirschen, den schedel mit den haren, der die do
wandeln in sunden.
Got hat gesaget aus Basan wil ich bekeren,
ich wil aus der tiefe des meres bekeren.
Dorumb wirstu deinen fuss im blut beferben,
doraus kumpt die zung deiner sunde aus den
feinden.
O got sie haben gesehn deine genge, die genge
meines gottes meines küniges, in der heiligkeit.
Die fursten seint die fodersten mit den spiel-
leuten, mitten unter den junkfreulin, die do pauken.
Gesegnet got in den vorsamlungen, den herren
vor den brunnen Israel.
Doselbst ist Benjamin der jungling im geist
entzucket, die fursten Juda seint ire steinigung,
die fursten Zabulon, die fursten Neptalim.
O got gebeut deiner kraft, o got bekreftige
das wilchs du in uns hast gewirket.
Umb deines tempels willen zu Jerusalem, die
künge werden dir geschenk zufuren.
Straf das thier im rohr, die samlung der
ochsen unter den kelbern der volker.
Wilchs do regiret in den libhabern des silbers
und zurstraudas volk, das do sucht am nechsten
zu sein.
Die boten aus Egypten werden kommen,
morenland wirt laufen zu got mit seinen henden.
O ir reich der erden singet got, psalter spilet
dem herren.
Dem, der do feret im himel aller himel von
anbegin, nempt war er wirt seiner stim eine stim
der kraft geben.
Gebet gote die kraft uber Israel, sein gross-
tetigkeit und kraft ist in den wolken.
Got ist erschrecklich in seinen heilgen, er ist
der gott Israel, er ist der do gibt kraft und sterke
dem volke, got sei gesegnet.
Ehre sei dem vater und dem sone, und dem
heilgen geiste.
(Beginn der Noten) : O got bekreftige das in
uns wilchs du in uns gewirkt hast von deines
tempels wegen der do ist zu Jerusalem, alleluia

alleluia. Sende aus deinen geist. Evovae. Psalm.
Meine sele gesegne den herren, o mein got du bist
erhoben uber die massen. (Schluss der Noten.)
Du bist angezogen mit zirheit und preise, du
bist becleidet mit dem licht als mit vorwickelten
gewande.
Du neigest den himel wie ein decke, und
vorbirgest die stat mit wassern do man essen sol.
Die wolken seint dein wagenburg, du bist
schwinder dann das prausen der winde.
Der seine boten gelassen macht bis auf den
geist, und macht seine diener erglanzend wie die
funken des feures.
Er hat bekreftiget das erdrich auf seinem
grunde, er wirt nicht sinken immer und ewig.
Du hast die erde mit dem abgrund bedecket
wie mit einem gewande, die wasser werden stehn
auf den bergen.
Vor deinem scheltwort werden sie fliehen, sie
werden sich vor deinem donner entsetzen.
Sie werden steigen auf die berge, und werden
in das ebenfelt fallen, zu der stat die ihn vor-
sehn ist.
Du hast ein ziel gestecket, do werden sie nicht
voruberkommen, und vormügen auch nit die erden
uberfallen.
Du sendest aus die quellenden brunnen in
die taler, zwischen den bergen werden sie her-
fliessen.
Die thier der gegent werden trinken, und der
waldesel wirt seinen durst setigen.
Die vogel des himels werden auf im rugen,
auf den beumen, die umbherstehn, wirt ire stim
erschallen.
Von deinem abentmal machst du feucht die
berge, und von der frucht deiner werk setigest
du das erdrich.
Er lest wachsen das gras den thiren zur
dinstbarkeit der menschen, auf das das erdrich
geb das brot hat er achtung und lest die kreuter
entspreussen.
Der wein macht frölich das herz des menschen,
das angesicht wirt wunsam vom öl gemachet, und
das brot sterket das herz des menschen.
Die beum gottes werden gesetiget, die tannen
des berges Libani, die er hat gepflanzet.
Die vögel werden do ire nest haben, die
störche werden auf dem fichtenbaum wonen.
Die hoen berge seint der gemsen sicherheit,
und die steinritzschen den igeln.
Der mond zeicht an die zeit, und die sonn
weiss iren untergank.
Die finsternuss hast du die nacht geheisen,
in wilcher sich alle wilde thir im walde zur weide
finden.
Die jungen lewen schreien nach der speise,
und erlangen sie von gotte.
 
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