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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (1. Band = 1. Abtheilung, 1. Hälfte): Die Ordnungen Luthers, die Ernestinischen und Albertinischen Gebiete — Leipzig: O.R. Reisland, 1902

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https://doi.org/10.11588/diglit.26586#0609
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581

Hildburghausen. Jessen. 99. Ordnung der Visitatoren für die Stadt Jessen. 1529.

Custers einkomen
vier gulden sieben groschen zins brot und
anders.
Urkuntlich ist diese ordnung mit unser der
visitatorn petschaften wissentlich besigelt.

(Siegel nicht mehr vorhanden.)
[Folgt: Ordnung für das Augustinerkloster zu
Herzberg.]

Hildburghausen.
Hilfsmittel: Krauss, Sachsen-Hildburghausen’sche Kirchen- und Schulhistorie 2, 190 ff.
Archive: Coburg, Staatsarchiv B. tit. II. 20, Nr. 20.
Die einzelnen Visitationen (vgl. oben S. 59 ff.) im Ortslande Franken betrafen natürlich
auch Hildburghausen. Von dort getroffenen Ordnungen ist oben S. 59 die Regelung des gemeinen
Kastens von 1545 hervorgehoben und auszugsweise aus Coburg, Staatsarchiv B. tit. 11.20, Nr. 20,
Bl. 5113 ff. mitgetheilt.

Jessen.
Für die zum Amte Schweinitz gehörige Stadt erging auf der Visitation von 1529 eine
Ordnung (vgl. oben S. 41). Dieselbe wird aus Dresden, H.St.A., Loc. 10598, „Registration der
Visitation etlicher sechsischer und meissnischer amt, stadt, kloster und dorfer“, Bl. 7 ff. hier ab-
gedruckt. (Nr. 99.)
Von der Visitation des Jahres 1535 liegen Protokolle im Pfarrarchive zu Jessen.

99. Ordnung der Visitatoren für die Stadt Jessen. 1529.
[Aus Dresden, H.St.A., Loc. 10 598, Bl. 7 ff.]

[Voran gehen die Namen der Ortschaften.]
Denselben allen sollen sie das gotliche wort
und die heiligen sacrament zu ministriren, sich der
ordnung halten, nemlich:
Alle suntag in der pfarre zwen sermon thun,
einen frue, den andern nach mittags, darnach in
der wochen ufs wenigst drei tag nach des volks
geschicklickeit ichts was zu predigen furnemen.
Die dorfer, die wir suntags predig und mess
zu horen auch die heilige sacrament zu empfahen
in die pfarkirch in die stadt zu gen weisen, sollen
zu jeder wochen ein mal in der dorfer einen, do-
hin die andern zubescheiden, durch den prediger
besucht und inen der catecismus gepredigt werden,
so das der prediger die jugent in anhoren der
alten des vorstands der artikel, eins oder zweier,
alweg frage.
Welche kinder und jugent der kuster zu
Arnstorf allweg in der wochen ein mal, und for-
derlich suntags die gebete und deutsche gesenge
soll lernen.
Sunsten sollen sich pfarrer und prediger mit
der doctrin und den ceremonien halten nach an-
leitung des buchleins, underricht der visitatorn
intitulirt, und die wir inen mit ernst treulich und
vleissig bevelen, an vorenderung halten.

Schuelmeister.
Desgleichen soll auch der schulmeister sich
die knaben zu unterweisen und leren, des unter-
schids und furschreibens im selben buchlein an-
gezeigt nach der schuler geschicklickeit, und neben
dem der jugent sich mit ehrlichen sitsamen leben
zu gutem exempel uben und erzeigen, domit die
zu jeclichen sermon zuchtig in die kirchen gefurt,
die messe und andere gesenge singen helfen.
Dem schulmeister soll ein wesentlicher steter
kirchendiener zur hand sein, der die knaben mit
underweisen helf und doneben der kirchen und
geleuts sorge trage.
Unterhaltung und einkomen obgedachter
personen.
Pfarrer .....
Predigers oder caplans besoldung soll
sein.....
Schulmeisters besoldung soll sein.....
Locat.....


 
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