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141. Herzbergisch kreis und ambt Schlieben. Generalia aller volgenden pfarren. 1529.
Einkomen des gemeinen kastens ...
Caplan.
Dreissig gulden einem caplan. Dazu das
beste haus in Schlieben obberurt zu einer be-
hausung angethan werden.
Schuelmeister.
Zehen gulden aus dem ambt.
Zwelf gulden aus dem gemeinen kasten.
Ein gulden von dem seiger stellen.
Vierundzweinzig scheffel korns zins.
Zwen gulden ungeverlich die hausbrot und
bratwurste und andere zugenge angeslagen.
Ein jeder knabe soll jede quatember ein
groschen geben, er wer dann so gar arm. Dasselb
sol der schulmeister mit dem coadjuvanten teiln.
Der probst und die vorsteher des gemeinen
kasten sollen in mangel eines rats einen schul-
meister ufzunehmen haben. Der soll zuvor zu
Wittemberg durch ein rector, ob er tuglich sei
oder nicht probirt werden. Der probst soll auch
uber die schuel, domit die jugent recht und wol
under weist werde, superattendent sein.
Es soll der schulmeister den vorstehern des
gemeinen kastens die rechnung zu halten schuldig
sein.
Locat.
Zehen gulden locaten.
Funf gulden von dem probst fur die prebend
oder soll im die prebend raichen lassen, das soll
bei dem locaten stehn.
141. Herzbergisch kreis und amt Schlieben.
[Aus Dresden, Loc.
Superattendent:
Probst zu Schlieben oder pfarrer zu Herzberg.
Kirche, pfarre, und custerei sollen hinfur von den
dorfschaften, so in die pfarr Malitzschkendorf ge-
horig, in baulichem wesen sembtlich erhalten werden.
Der pfarrer soll von der hut, so nach der
zech gescheen mocht, befreit sein, aber so man
neben andern ein gemeinen hirten hat, soll der
pfarrer gleich andern schuten.
Die custer sollen unter der messen, wenn
communicanten vorhanden, vor und nach der pre-
digt die deutschen gesenge und christlichen lieder
dem volk mit vleis fursingen, und glauben under-
weisen und sunderlich nach der predigt im eine
halbe stunde furnemen, das junge volk zu fragen,
Desgleichen soll im das qatember - gelt die
helft, wie berurt, volgen.
Die custerei soll, wie hievor bescheen, durch
den schulmeister und locaten bestalt werden.
Hospital.
Alle suntag sollen die pfarrer oder prediger
das volk vleissig vormanen, testament zu dem ge-
meinen kasten zu machen, und ir almuss mildig-
lich mitzuteiln. Solch almuss soll durch die vor-
steher alle suntag gesamlet und dann den armen
leuten einem jeden nach seiner nodturft austeilet
werden.
Und ob man mit dem wochenlichen almusen
nit zuraichen mocht, soll den vorstehern unbenomen
sein, denselben und sunderlich hausarmen leuten
aus dem gemeinen kasten zimlichen zu helfen und
das solchs nicht nach gunst, sundern nach der
armen nodturft gehandelt werde.
So das einkomen von den eingeordenten lehen
wol und volkomlich in den gemeinen kasten ge-
fallen, alsdann soll jeder vorsteher, domit sie dester
williger sein mogen, ein gulden zu seiner besol-
dung haben.
Und ehe die kirchendiener wie berurt aus
dem gemeinen kasten mugen besoldet werden,
sollen sie sich an itziger bestellung bemugen
lassen, nemlich.
Caplan oder prediger.
(Einnahmen aus dem gemeinen kasten.)
Schulmeister.
Locaten.
Generalia aller volgenden pfarren. 1529.
10598, Bl. 71b ff.]
was sie von den zehen geboten gelernet haben,
das also jung und alt in steter ubung bleiben,
solchs nicht zuvorgessen.
So ein mensch vorstirbt, soll die leich erlich
mit einem gedackten weissen tuch sambt der nach-
barschaft in beiwesen des pfarrers mit christ-
lichem gesang als aus tiefer not, wir glauben all
an einen got, oder mitten wir im leben etc. singen
und begraben.
Und wo schwere sachen oder felle sich zu-
tragen wurden, daraus sich die pfarrer nicht
wosten zu richten, sollen sie sich nicht leichtlich
einlassen, dieselben allein zu handeln, sundern
underricht bei den nechsten pfarrern der stedt,
als Herzberg, Wartembruck oder Liebenwerde,
empfahen, oder aber rats zu Wittemberg erholen.
141. Herzbergisch kreis und ambt Schlieben. Generalia aller volgenden pfarren. 1529.
Einkomen des gemeinen kastens ...
Caplan.
Dreissig gulden einem caplan. Dazu das
beste haus in Schlieben obberurt zu einer be-
hausung angethan werden.
Schuelmeister.
Zehen gulden aus dem ambt.
Zwelf gulden aus dem gemeinen kasten.
Ein gulden von dem seiger stellen.
Vierundzweinzig scheffel korns zins.
Zwen gulden ungeverlich die hausbrot und
bratwurste und andere zugenge angeslagen.
Ein jeder knabe soll jede quatember ein
groschen geben, er wer dann so gar arm. Dasselb
sol der schulmeister mit dem coadjuvanten teiln.
Der probst und die vorsteher des gemeinen
kasten sollen in mangel eines rats einen schul-
meister ufzunehmen haben. Der soll zuvor zu
Wittemberg durch ein rector, ob er tuglich sei
oder nicht probirt werden. Der probst soll auch
uber die schuel, domit die jugent recht und wol
under weist werde, superattendent sein.
Es soll der schulmeister den vorstehern des
gemeinen kastens die rechnung zu halten schuldig
sein.
Locat.
Zehen gulden locaten.
Funf gulden von dem probst fur die prebend
oder soll im die prebend raichen lassen, das soll
bei dem locaten stehn.
141. Herzbergisch kreis und amt Schlieben.
[Aus Dresden, Loc.
Superattendent:
Probst zu Schlieben oder pfarrer zu Herzberg.
Kirche, pfarre, und custerei sollen hinfur von den
dorfschaften, so in die pfarr Malitzschkendorf ge-
horig, in baulichem wesen sembtlich erhalten werden.
Der pfarrer soll von der hut, so nach der
zech gescheen mocht, befreit sein, aber so man
neben andern ein gemeinen hirten hat, soll der
pfarrer gleich andern schuten.
Die custer sollen unter der messen, wenn
communicanten vorhanden, vor und nach der pre-
digt die deutschen gesenge und christlichen lieder
dem volk mit vleis fursingen, und glauben under-
weisen und sunderlich nach der predigt im eine
halbe stunde furnemen, das junge volk zu fragen,
Desgleichen soll im das qatember - gelt die
helft, wie berurt, volgen.
Die custerei soll, wie hievor bescheen, durch
den schulmeister und locaten bestalt werden.
Hospital.
Alle suntag sollen die pfarrer oder prediger
das volk vleissig vormanen, testament zu dem ge-
meinen kasten zu machen, und ir almuss mildig-
lich mitzuteiln. Solch almuss soll durch die vor-
steher alle suntag gesamlet und dann den armen
leuten einem jeden nach seiner nodturft austeilet
werden.
Und ob man mit dem wochenlichen almusen
nit zuraichen mocht, soll den vorstehern unbenomen
sein, denselben und sunderlich hausarmen leuten
aus dem gemeinen kasten zimlichen zu helfen und
das solchs nicht nach gunst, sundern nach der
armen nodturft gehandelt werde.
So das einkomen von den eingeordenten lehen
wol und volkomlich in den gemeinen kasten ge-
fallen, alsdann soll jeder vorsteher, domit sie dester
williger sein mogen, ein gulden zu seiner besol-
dung haben.
Und ehe die kirchendiener wie berurt aus
dem gemeinen kasten mugen besoldet werden,
sollen sie sich an itziger bestellung bemugen
lassen, nemlich.
Caplan oder prediger.
(Einnahmen aus dem gemeinen kasten.)
Schulmeister.
Locaten.
Generalia aller volgenden pfarren. 1529.
10598, Bl. 71b ff.]
was sie von den zehen geboten gelernet haben,
das also jung und alt in steter ubung bleiben,
solchs nicht zuvorgessen.
So ein mensch vorstirbt, soll die leich erlich
mit einem gedackten weissen tuch sambt der nach-
barschaft in beiwesen des pfarrers mit christ-
lichem gesang als aus tiefer not, wir glauben all
an einen got, oder mitten wir im leben etc. singen
und begraben.
Und wo schwere sachen oder felle sich zu-
tragen wurden, daraus sich die pfarrer nicht
wosten zu richten, sollen sie sich nicht leichtlich
einlassen, dieselben allein zu handeln, sundern
underricht bei den nechsten pfarrern der stedt,
als Herzberg, Wartembruck oder Liebenwerde,
empfahen, oder aber rats zu Wittemberg erholen.