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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (14. Band): Kurpfalz — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.30629#0272
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Regierungszeit Ottheinrichs 1556-1559

[9.] Von den vier opfern9.
[Placet.] Ist der verordneten bedengkhen, das die
vier opfer in stetten und flegkhen abgeschafft und
die armen leut nicht ferner beschwerdt werden.
[10.] Von den capiteln.
Nachdem biß anher etliche kirchendiener ausser-
halb der churf.[urstlichen] Pfaltz in andere capitl
gehörig, auch uf erfordern des decani in conventu zu
erscheinen schuldig gewesen, ist der verordneten be-
dengkhen, das hinfuro solliche capitl, so in die
Pfaltz gehörig, in gemainen kirchencasten einge-
zogen und die pfarher dem verordneten superinten-
denten zu gehorsamen sollen zugewisen werden, auch
nicht mer schuldig zu sein, ausserhalb der Pfaltz in
den bepstischen capiteln zu erscheinen.
[11.] Von den flegkhen, so ausserhalb der Pfaltz ver-
pferret.
[Tractabitur per visitatores iuxta resolutionem
principis.] Nachdem etliche pfältzische flegkhen, so
nicht aigen pfarher habent, ausserhalb der Pfaltz in
andere flegkhen verpfarret, in welchen aber noch
meß gelesen, darmit nun solche arme leut nicht in

irthumb stegkhen bleiben oder noch mer verfurt
werden, ist der verordneten bedengkhen, das ent-
weder die arme leut zu dem nechstgenachbarten
pfarher in der Pfaltz gewisen oder nach gelegenhait
der ort ain aigner pfarher biß auf ain allgemain ver-
gleichung der religion oder abschaffung der abgotte-
rei bey den nachbaurn verordnet werden.
[12.] Vom eegericht10.
[Placet.] Es sicht die verordneten in allwege nit
fur gut an, das die irrigen eehändl fur den bischof
gewisen werden, sonder ir underthenig bedengkhen
ist, das dieselben vor den hierzu verordneten eerich-
tern und räthen alhie zu Haidlberg außgefurt und in
die ambter solchs geschrieben und bevolhen wurde.
[13.]
[Usque ad visitationem.] Es seind an etlichen or-
ten pfrunden eingezogen worden, so zu underhal-
tung der armen gewandt, steet bey unserm gnedi-
gisten herrn, sie pleiben ze lassen oder an ainen je-
den ort vermög der ordnung, so verfast soll werden,
ain genants geben lassen, sovil die notturft der ar-
men erfordert.

18. [Visitationsinstruktion von 1556]1

Relation der gehaltnen visitationa, in der chur-
furstlichen Pfaltz, gethan dem durchleuchtigisten,
hochgebornen fursten und herrn, herrn Otthain-
richen, pfaltzgraven bey Rein, des heiligen romi-
schen reichs ertzdruchsessen und churfursten,

9 Wohl eine Zauberhandlung zur Begünstigung der
Ernte, vgl. HDA II, 546.
10 Ehe- und Ehegerichtsordnung wurden erst 1562 und
1563 erlassen, vgl. unten Nr. 27 und 29. Zum Ehe-
gericht Einleitung oben S. 36.

a Konz.: kirchenvisitation.
b Fehlt Konz.
c-c Konz.: 2. die.
d Konz. Überschrift: + Relation der gehaltnen
kirchenvisitation in der churfurstlichen Pfaltz.

hertzogen in Nidern- und Obernbairn etc., un-
serm gnedigsten herrn, durch irer churfurstlichen
gnaden verordnete kirchenvisitatores anno etc.b
1556, cden 2.c Novembrisd

1 Statt der verlorenen Originalinstruktion hier der
Prozeß in der Visitationsrelation in zeitgenössischer,
amtlicher Kop., aus der kurfürstlichen Kanzlei nach
Neuburg übersandt, in GLA Karlsruhe 77/4277,
fol. 224-251.
Abdruck bei G. Biundo, Bericht und Bedenken ...
1556, 7-27 (der Prozeß S. 7-14).
Davon existiert noch das Originalkonz. von der
Hand des Johannes Marhach im Stadt-A. Straß-
burg, Archiv des Thomaskapitels No. 201 b.
Abdruck bei C. Schmidt, 1—39 (der Prozeß S. 1-16).
Abk.: Konz.

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