Die Ordnungen des Gottorfer Anteils
inwoneren von allem schatte und bürgerlichen be-
schwerungen frey sein. 6Und der thumbherrn heuser,
so davon gekommen, wiederumb zur kirchen befur-
dern helffen. xItem, das auch die Sesteden der Ma-
rianer inkumbst binnen Schleswig mugen bleiben la-
ßen58, in allen massen, so darzu gehörig und darzu
gegeben*. |
yUnd wievoll es gebreuchlich, das ein bisschoff dem
capittell einen leiblichen eidt thuen mus, so wollen
doch ein capittel s. f. g. in unterthenigkeith damit
vorschonen. Unnd sollen s. f. g. mith handtgebenden
treuwen Zusagen, alles obgemelt fürstlich zuhaltten.
Und im fal, s. f. g. wieder diese artickell einen oder
mehr handelen oder das jennig, so in dieser ver-
e Immutata, proque iis posita: Und wes von heusen und
hoven noch bey der kirchen, das wollen wir unverendert
dabey bleiben lassen.
x'x Omissa.
y'v Omissa.
58 Der Altar der Marianer war von Sievert Sehestedt fun-
diert worden als Buße für den von ihm verübten Mord
an einem Mann in der Kirche zu Kappeln. Die Sehe-
stedtschen Erben erwirkten 1584 aber einen Spruch Kö-
nig Friedrichs II. von Dänemark und Herzog Adolfs,
wonach die 1200 Mk. dem Domkapitel in Schleswig ab-
erkannt und den Herren von Sehestedt zum Unterhalt
ihrer eigenen Kirche zuerkannt wurden. Vgl. Jensen,
Versuch einer kirchlichen Statistik 3, S. 1069; Kunst-
denkmäler der Stadt Schleswig 2, S. 301 und 304.
59 Caeso Eminga, * 1512 in Groningen (NL), t 1574 in
Schleswig, Studium in Wittenberg, war von 1542 an bis
zu seinem Tode Lektor des Schleswiger Domkapitels.
Eminga gehörte zu den Mitgliedern des Domkapitels,
die wegen der Gründung des Paedagogium publicum in-
haftiert wurden. Auf Eminga geht die Stiftung der Be-
schreibung vermeldet, nicht leisten werden, alßdan
soll einem capittel frey stehen, einen anderen zw er-
wehlen. Dawieder sich auch s. f. g. in Ungnaden
nicht setzen sollen. Und soll ein capittel uff den
vahll ihre außgegebene brieve zuhaltten keinesweges
schuldig sein.2'
Datum Schleßwig, Freitags nach Jacobi im jahr
nach Christi, unsers heilandes, geburth 1556.
Caeso Eminga59
Bertramus Schriver60
Hieronymus Kopperschmit61
Conradus Hogreve62 subscripsit
Sebastianus Corper63, manu prop[ria]
naissancekanzel des Schleswiger Doms zurück. Vgl.
Dansk Biografisk Leksikon 4, S. 179; MBW R 11,
S. 401; Feddersen, Kirchengeschichte 2, S. 115.
60 Bertram (oder Petrus) Schreiber lehrte am Schleswiger
Paedagogium publicum Physik, Mathematik und Astro-
nomie. Vgl. Alwast, Kirchenregiment, S. 17.
61 Hieronymus Kupferschmidt, * 1516/17 in Schleswig als
Sohn des Bürgermeisters Nikolaus Kupferschmidt, wur-
de vor 1555 Mitglied des Domkapitels. Er gehörte wie
Eminga 1565 zu den inhaftierten Domherren. Kupfer-
schmidt wurde erster Rektor des Paedagogiums, an dem
er Griechisch und Hebräisch lehrte. Verheiratet war er
mit der Witwe des Bischofs Tilemann von Hussen, t im
Mai 1575 in Schleswig. Vgl. NDB 13, S. 318; Dansk Bio-
grafisk Leksikon 3, S. 501 f.; MBW R 12, S. 476; Al-
wast, Kirchenregiment, S. 17.
62 Konrad Hogreve, Mitglied des Domkapitels, wurde 1565
ebenfalls inhaftiert. Am Paedagogium publicum las er
über die lateinischen Autoren. Vgl. MBW 12, S. 476;
Alwast, Kirchenregiment, S. 17.
63 Sebastian Corper (Bruder von Georg Corper) war Se-
kretär in der Kanzlei Herzog Adolfs I. Vgl. Andresen /
Stephan, Beiträge 2, S. 322.
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inwoneren von allem schatte und bürgerlichen be-
schwerungen frey sein. 6Und der thumbherrn heuser,
so davon gekommen, wiederumb zur kirchen befur-
dern helffen. xItem, das auch die Sesteden der Ma-
rianer inkumbst binnen Schleswig mugen bleiben la-
ßen58, in allen massen, so darzu gehörig und darzu
gegeben*. |
yUnd wievoll es gebreuchlich, das ein bisschoff dem
capittell einen leiblichen eidt thuen mus, so wollen
doch ein capittel s. f. g. in unterthenigkeith damit
vorschonen. Unnd sollen s. f. g. mith handtgebenden
treuwen Zusagen, alles obgemelt fürstlich zuhaltten.
Und im fal, s. f. g. wieder diese artickell einen oder
mehr handelen oder das jennig, so in dieser ver-
e Immutata, proque iis posita: Und wes von heusen und
hoven noch bey der kirchen, das wollen wir unverendert
dabey bleiben lassen.
x'x Omissa.
y'v Omissa.
58 Der Altar der Marianer war von Sievert Sehestedt fun-
diert worden als Buße für den von ihm verübten Mord
an einem Mann in der Kirche zu Kappeln. Die Sehe-
stedtschen Erben erwirkten 1584 aber einen Spruch Kö-
nig Friedrichs II. von Dänemark und Herzog Adolfs,
wonach die 1200 Mk. dem Domkapitel in Schleswig ab-
erkannt und den Herren von Sehestedt zum Unterhalt
ihrer eigenen Kirche zuerkannt wurden. Vgl. Jensen,
Versuch einer kirchlichen Statistik 3, S. 1069; Kunst-
denkmäler der Stadt Schleswig 2, S. 301 und 304.
59 Caeso Eminga, * 1512 in Groningen (NL), t 1574 in
Schleswig, Studium in Wittenberg, war von 1542 an bis
zu seinem Tode Lektor des Schleswiger Domkapitels.
Eminga gehörte zu den Mitgliedern des Domkapitels,
die wegen der Gründung des Paedagogium publicum in-
haftiert wurden. Auf Eminga geht die Stiftung der Be-
schreibung vermeldet, nicht leisten werden, alßdan
soll einem capittel frey stehen, einen anderen zw er-
wehlen. Dawieder sich auch s. f. g. in Ungnaden
nicht setzen sollen. Und soll ein capittel uff den
vahll ihre außgegebene brieve zuhaltten keinesweges
schuldig sein.2'
Datum Schleßwig, Freitags nach Jacobi im jahr
nach Christi, unsers heilandes, geburth 1556.
Caeso Eminga59
Bertramus Schriver60
Hieronymus Kopperschmit61
Conradus Hogreve62 subscripsit
Sebastianus Corper63, manu prop[ria]
naissancekanzel des Schleswiger Doms zurück. Vgl.
Dansk Biografisk Leksikon 4, S. 179; MBW R 11,
S. 401; Feddersen, Kirchengeschichte 2, S. 115.
60 Bertram (oder Petrus) Schreiber lehrte am Schleswiger
Paedagogium publicum Physik, Mathematik und Astro-
nomie. Vgl. Alwast, Kirchenregiment, S. 17.
61 Hieronymus Kupferschmidt, * 1516/17 in Schleswig als
Sohn des Bürgermeisters Nikolaus Kupferschmidt, wur-
de vor 1555 Mitglied des Domkapitels. Er gehörte wie
Eminga 1565 zu den inhaftierten Domherren. Kupfer-
schmidt wurde erster Rektor des Paedagogiums, an dem
er Griechisch und Hebräisch lehrte. Verheiratet war er
mit der Witwe des Bischofs Tilemann von Hussen, t im
Mai 1575 in Schleswig. Vgl. NDB 13, S. 318; Dansk Bio-
grafisk Leksikon 3, S. 501 f.; MBW R 12, S. 476; Al-
wast, Kirchenregiment, S. 17.
62 Konrad Hogreve, Mitglied des Domkapitels, wurde 1565
ebenfalls inhaftiert. Am Paedagogium publicum las er
über die lateinischen Autoren. Vgl. MBW 12, S. 476;
Alwast, Kirchenregiment, S. 17.
63 Sebastian Corper (Bruder von Georg Corper) war Se-
kretär in der Kanzlei Herzog Adolfs I. Vgl. Andresen /
Stephan, Beiträge 2, S. 322.
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