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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Armgart, Martin [Bearb.]; Meese, Karin [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (24. Band = Siebenbürgen): Das Fürstentum Siebenbürgen - das Rechtsgebiet und die Kirche der Siebenbürger Sachsen — Tübingen: Mohr Siebeck, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.30664#0123
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26. Weißenburger Landtagsabschied 1619

ismeretű zálogos embereket constituáljanak, az kik
miatt kárt abból az faluk, városok ne valljanak5. [...]
Nos itaque praemissa supplicatione dominorum reg-
nicolarum trium nationum regni Transylvaniae et
partium regni Hungariae ditioni eius subiectarum
faventer exaudita et admissa praemissos universos
et singulos articulos modo praemisso nobis praesen-
tatos preaesentibus literis nostris de verbo ad ver-
bum sine diminutione et augmento aliquali inseri et
inscribi facientes eosdemque ac omnia et singula in
eisdem contenta ratos, gratos et accepta habentes
approbavimus, ratificavimus et confirmavimus of-

5 Übersetzung bei Teutsch: Vor der Regelung aller an-
dern weltlichen äussern Zustände stimmen wir, weil wir
Gottes des Herrn vielfältige Geisseln und drohende
Schläge sehen und hören, sowohl hier unter uns als auch
im Nachbarlande, auch auf gnädiges Ermahnen Eurer
Hoheit bei, dass man die Ermahnungen des geistlichen
Standes über die Bussübungen überall fleissig beherzige
und dass alle Stände mit möglichst grosser Frömmigkeit
am Gottesdienst in Bitten und Gebeten während der
Kirchenfeierlichkeiten bei einem nüchternen und un-
schuldigen Lesen Theil nehmen und durch Besserung ih-
res Lebens und ihrer Sitten Gottes erregten Zorn zu sänf-
tigen sich bestreben sollen. Dabei erheischt es die Heili-
gung der Feiertage, dass die namhaften Hauptfeiertage
und die Sonntage heilig gehalten werden und dass weder
jemand selbst noch sein Knecht oder Unterthan an die-
sen Tagen zur Arbeit gezwungen werde, dass Brautma-
chen und Hochzeiten dann nicht gefeiert werden, auch
niemand Reisen unternehme, wenn ihn nicht ein gewis-

ferentes nos benevole, quod nos universa et singula
in eisdem contenta in omnibus punctis, clausulis et
articulis tam nos ipsi observabimus quam per alios
quoslibet ubique in ditione nostra observari facie-
mus. Imo acceptamus, approbamus, ratificamus et
confirmamus harum nostrarum vigore et testimonio
literarum mediante.
Datum in praedicta civitate nostra Alba Iulia die
vigesima sexta mensis Maii (ipso videlicet die do-
minico sanctae et individuae Trinitatis), anno Do-
mini millesimo sexcentesimo decimo nono.

ser und unaufschiebbarer Grund dazu zwingt, dass sogar
nirgends bis zum Ende der Predigt die Märkte freigege-
ben noch irgendwo Wein bis zum Ende der Nachmittags-
predigt ausgeschenkt werde.
Wer dagegen handelt, soll, ein Edelmann auf sechs Gul-
den, ein Bauer auf zwei Gulden, in den Comitaten von
den Untergespänen, im Szeklerland von den Königsrich-
tern gestraft werden. Von diesem Geld sollen sie ein
Dritttheil behalten, zwei Dritttheile aber sollen sie ver-
rechnen und zu Händen der Kirchenväter der Stadt oder
des Dorfes erlegen, aus welch kleinen Einkünften die
Städte und Dörfer verpflichtet sind, ihre Kirchen und
Schulen zu bauen. Zu keinerlei äussern weltlichem Ge-
brauche sollen bei Verlust des Kopfes und aller Güter die
Kirchenväter oder andere Stände davon etwas verbrau-
chen. Zu Kirchenvätern aber sollen in allen Städten (und
Dörfern) sehr glaubwürdige, gewissenhafte, Sicherheit
bietende Männer bestellt werden, durch welche die
Dörfer und Städte keinen Schaden leiden können.

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