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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (4. Band): Das Herzogthum Preussen, Polen, die ehemals polnischen Landestheile des Königreichs Preussen, das Herzogthum Pommern — Leipzig: O.R. Reisland, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26785#0394
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376

Das Herzogthum Pommern.

liche verleihung ins werk gerichtet, und unserm
fürstlichem, tragenden amt wegen allerhand ehaft
und noturft unvermeidlich zustehet und obligt,
die mengel und gebrechen, so durch langheit der
zeit verseumet, und sonsten, in alberürten kirchen,
schulen abgebracht und geführet, abzuschaffen,
wegzuthun und zu vorhüten, auch was künftiglich
zu stiftung, aufgang und mehrung des erscheinenden
heiligen evangelii lichte dienstlich bestes ver-
mugens zu befürdern, also sein wir gnediglich ge-
mein et oben angeregte visitation bei euch in unserer
stadt Alten Stettin durch unsern superintendenten
und vorordenten, welcher namen euch hiebevorn
angezeigt, den montags nach Laetare schirst
künftiglich allhier zur stedten anzufangen, zu halten
und vollziehen zu lassen.
Begehren deswegen und wollen, dass ihr
euch gegen obbemelte zeit mit registern, rech-
nung und allen andern den geistlichen stand und
dessen sachen belangend, gefasset machet, und
personen, sowol von gemeiner bürgerschaft und
gewerken als eures mittels den unsern mit bericht,

bescheid und rath beizuwohnen zeitlich ausschliesst
und verordent, in sonderheit aber alle gemein-
schaften, gewerke, gilden, bruderschaften, ge-
schlechte, häuser und auch jede privatpersonen, so
an geistlichen lehnen das ius patronatus haben,
gebrauchen oder sich desselben einigerlei gestalt
rühmen und ermessen, auch so kirchensilber und
-gerete bei sich enthalten oder aber verkäuft und
verzehret und bei andern verwahret wissen, öffent-
lich von den kanzlen erinnern, verwarnen und
heischen lasset, dass sie alsdann für den unsern
verordenten erscheinen, beweis, ursach und urkund
ihres iuris fürzulegen und darzuthun, damit
menniglich seines rechten geniessen möge, und
aller missbrauch aufgehoben und die billigkeit
beschaffet werde, alles bei verlust angemelter ge-
rechtigkeit und zu vermeidung unserer ferneren
strafe und ungnade.
Datum Alten-Stettin am 23. Februarii anno
1568. Barnim herzog
Den ersamen unsern lieben getreuen bürger-
meistern und rat unser stadt Alten Stettin.

75. Kerckenordeninge im lande to Pamern dorch de dorchlüchtigen hochgebarnen försten unde herren herrn
Barnim unde herrn Philipsen, hochlöffliker gedechtnis, beide hertogen to Stettin, Pamern, der cassuben unde
wenden, försten to Rügen unde graven to Gutzkow etc. Anvenglick up dem landdage to Treptow anno
M.D.XXXV geslaten unde itzund verner dorch de dorchlüchtigen hochgebarnen försten unde herren herrn
Barnim den öldern, herrn Johann Friderichen, herrn Bugslaffen, herrn Ernst Ludwig, herrn Barnim den
iüngern unde herrn Casimiren, geveddern und gebröder, hertogen to Stettin, Pamern etc. up rat der theologen
unde bewilliginge der landstende vorniet unde vormeret. Anno M.D.LXIII [muss richtig heissen 1569].

[Nach dem Originaldrucke
Van gades gnaden wi Barnim de ölder, Johans
Friderich, Bugslaff, Ernst Ludwig, Barnim de
iünger unde Casimir, gevedderen unde bröder, to
Stettin, Pamern, der cassuben und wenden her-
togen, försten to Rügen unde graven to Gutzkow,
entbeden den ehrwerdigen, werdigen, edlen, wol-
gebarnen, erbarn, ersamen, hoch unde wolgelerden,
unsen herren, prelaten, mann unde steden, ock
superintendenten, hövet- unde amtlüden, parr-
herren, predigern, diaconen, subdiaconen, paed-
agogen, börgemeistern, gerichten, räden, casten-
plegern, kerckenvörstendern, schoelmeistern, orga-
nisten, cöstern, unde süss in gemeen allen unsen
underdanen unde schermes angehörigen unde vor-
wandten unsen groet, gnade unde alle gut, unde
fügen iuw hir mit to weten, na dem in saken des
christliken gelovens, dat rechtschapene licht der
warheit, in negest vorschenen tiden ricklick eräpent,
unde wi Barnim de ölder vörgemelt, samt dem
hochgebarnen försten herrn Philipsen, wiland
hertogen to Stettin, Pamern etc., unsem fründliken
geleveden veddern hochseliger milder löffliker ge-

von 1569. Vgl. oben S. 325.]
dechtnis in unsen landen, hertog- unde försten-
dömen de reinicheit des gödtliken wordes unde
christliken gelovens mit allen herren, prelaten,
ridderschop unde stenden, unser förstendöme unde
landen, einhellichlick angenamen unde unser baven
gedachten försten aller gemöet unde meninge is,
wo hochgemelte hertoch Philips, unse fründlike
gelevede vedder, ock gnedige leve herr unde vader,
bi der ein mal reinen, erkanden unde bekanden
warheit des gödtliken allene selichmakenden wordes
bet an s. l. ende bestendichlick vorharret, ock mit
vorliinge gödtliker gnaden, nicht allene vor unse
personen beharlick to bliven, sunder desülve unsem
upligenden van godt dem allmechtigen bevalenen
amte na, bi unsen underdanen, landen unde lüden
(wo denn van siner seligen leve, geliker maten
gescheen) ock truwlick, luter, rein unde unvor-
velschet to bevörderen, vort to setten unde up de
posteritet to transmitteren unde to vorerven unde
uns dem na erinnert, dat vorschenen M.D.LVI. iares,
van uns hertoch Barnim dem öldern, samt hoch-
gemeltem unsem seligen geleveden veddern unde
 
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