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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (4. Band): Das Herzogthum Preussen, Polen, die ehemals polnischen Landestheile des Königreichs Preussen, das Herzogthum Pommern — Leipzig: O.R. Reisland, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26785#0395
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Kerckenordeninge von 1569.

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herrn varlern, alse twischen etliken theologen unde
lerern hen unde weder gezenke, twespalt unde
misvorstand ingevallen, up geholdenem gemenen
landdage to olden Stettin, dem almechtigen to
prise unde ehre unde gemenem vaderlande to nütte
unde guden, ein gemene affscheed einhellich ge-
slaten unde publiceret is, alles inholdes, wo volget.
Van godes gnaden wi Barnim unde Philips
gevedderen, hertogen to Stettin Pamern, der
cassuben und wenden, försten to Rügen unde
graven to Gutzkow etc. doen tokümpstiger ge-
dechtenisse kund, dat wi ut ehehaften groten or-
saken, dem allmechtigen to ehren, der römischen
keiserliken, köningliken maiestet unde dem hiligen
römischen rike to gehorsam, unsen hertochdomen,
landen unde undersaten to wolvart, alle stende,
herren, prelaten, man unde stede, unser landschop,
anher in unse stadt olden Stettin, up eineu ge-
menen landdach beropen, densülven baven gedacht
unser unde erer ehehaft, unses förstliken amts
halven vörholden unde berichten laten unde na-
volgender gestalt, mit erem rade geslaten, vor-
affschedet unde vorordent hebben, sunderlick na
dem de misvorstandt tüschen der römischen keiser-
liken unde köningliken maiestet, unsem aller
gnedigesten herren, etliken koerförsten, försten
unde stenden der düdischen nation eins unde
koerförsten, försten unde stenden des hiligen römi-
schen rikes, der augsburgischen confession vor-
wandten; anders deeles, so nu vele jar her mit
grotem ungemack des rikes geswevet, in nechst
vorschenenem rikesdage, anno 1555 etc. to Augs-
borg geholden, upgeschaven unde ein iümmer
blivende fredestand, bet to kümpstiger christliker
vorgelikinge angenamen unde vorvatet, alles in-
holdes dessülven rikes affschedes, dar to wie uns
hir mit refereren, dat wi derhalven mit vör-
gemelten landstenden , herren , prelaten, ridder-
schop unde steden, mit gudem christliken geweten,
ripem rade, einhellich vörgemelter augsborgischen
confession uns erinnert unde bi der erkentenisse
unde eräpenden gödtliken warheit, ock henvörder
vormiddelst gödtliker gnaden, godt dem herren to
ehren unde uns allen to ewiger unde tidtliker
wolfart to bliven belevet unde einhellich uns vor-
einiget, aller secten, erdom unde ketterien, sunder-
lick der anabaptisten, sacramenterer, osiandristen
unde andern, so dem gödtliken worde, der ein-
hellicheit der christliken catholischen kercken unde
augsborgischen confession unde vörangerögedem,
in religion saken, publicertem fredestand wedder-
lick sind, genzliken to entslaende, schölen unde
willen densülven in unsen landen unde försten-
dömen keen ruem edder stat geven.
Gebeden ock hir mit ernstlick, allen unde
iederen unsen underdanen, geistlikes, weltlikes,
hoges unde neddriges standes, unde mennichlick,
Sehling, Kirchenordnungen. IV.

der wi to rechte mechtich sint, dat se sick an-
geregeder erdom, secten unde ketterien, bi vor-
midinge aller ordentliken strafe unde sunderlick
unser ungnade unde högester vervolginge genzlick
entslaen, dersölven in unsen landen nicht ge-
denken noch utbreiden, unde dewile de osiandrische
secte unde erdom vor andern secten in disen
unsen landen bi den unvorstendigen undesüss
inritt, de lüde ock, dar se gelick eres erdomes
averwunen unde to der revocation gebracht, in
vörigen erdom wedderümme vallen, densülven
edderbeschönen, smücken, verantwerden edder gar
vordegedingen willen, dar ut allerhand vorderff,
ewiger ock tidtliker wolvart endlick to besorgen.
Dem allen vör to kamende, hebbe wi ut
egener bewechnisse, ock up underdenich ansökent.
unser landschop entslaten, dorch ein gemeen mandat
sölcke secten to vorbeden, ock vorseinge unde
vorordeninge to doende, dat dorch de superinten-
denten, prediger unde avericheit eines iederen
ordes, van den personen, so vörgemelter unde
sunderlick des osiandrischen inbrekende erdomes
vordechtig, umme bekentnisse eres gelovens ge-
vördert, unde dar se errich befunden, se dar van
affgewiset werden, im vall överst se dar up hals-
starrich beharren, edder na dem se sick eres er-
domes erkant, dar in wedderümme vallen, dat se
des vals unses landes unde förstendoms vorwiset,
unde de also vor diser tidt vorwiset sint edder
nochmals vorwiset werden, dar inne to nenen tiden
wedderümme gestadet edder geduldet werden
schölen.
Wi willen unde ordenen ock, dat alle böker
vör angerögede erdom anlangende, under wes
namen edder titel desülven gevatet, in unsen landen
nicht geduldet, nicht gelesen, ock desülven dorch
de boeckvörer edder andere nicht gevöret, sunder
affgedan unde bi vormidinge vörgemelter ordent-
liker strafe, ungnade unde vorvolginge, vorbrant
werden schölen. Unde to verner handhavinge
unser christliken religion, kercken unde kercken
gerechticheit, hebben wi de kercken ordeninge in
unser stadt Treptow, im iar M.D.XXXV. etc.
publiciret, hir mit wedderümme vorniet.
Na dem överst desülve kercken ordeninge,
eines deels mangelhaftich, eines deels verner er-
kleringe ervördert, sind wi willens, mit gudem
rade der godtseligen geistlicheit, superintendenten,
predigern unde andern vörgemelte treptowische
kerckenordeninge ervüllen, reformeren unde verner
der nodtroft na erkleren, ock desülve reformation
tom vörderlikesten publiceren to laten, etc. Be-
stedigen hir mit alle befriingen, begnadingen unde
begavingen der parrkercken, hospitalen unde
andern togehörenden rechten unde gerechticheiden,
unde dar mit de christlike wandel unde hand-
havinge der kercken gerechticheit to verner godt-
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