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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (4. Band): Das Herzogthum Preussen, Polen, die ehemals polnischen Landestheile des Königreichs Preussen, das Herzogthum Pommern — Leipzig: O.R. Reisland, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26785#0404
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386

Das Herzogthum Pommern.

michaelis, wenn de catechismus repeteret unde dat
examen der kinder gescheen is , de confirmation
geholden werden, alse desülve mit eren ceremonien
in der agenda beschreven unde vele jar in disen
pamerischen kercken im gebruke gewest is, sölcke
confirmation unde benediction der kinder schal de
superintendens sülvest under tiden in den steden
holden, wenn idt em överst nicht mögelick schal
he idt dem öldesten unde vörnemesten pastori in
der stadt bevelen.
Up den dörperen schal in jederem caspel de
confirmation geholden werden, umme dat ander
jar edder so idt van nöden is, alle jar.
Dar mit se överst desto bet in den brueck
kame, schölen de superintendenten, wo idt de not
unde gelegenheit erfordert, den pastorn in der
negesten stadt, etlike ummeligende caspel, mit |
vorwilliginge der patronen, toordenen, dar se to
gelegener tidt hen reisen unde na dem examen
der kinder de confirmation verrichten. De vör-
stendere im caspel schölen dorch de caspelkinder
den pastoren ut der stadt halen laten unde wedder
to hus bringen. Wo se överst unde de caspel -
lüde hirto unwillich sint, schal idt den amtlüden
edder jederes ordes overicheit angetöget unde dorch
desülven sölckes to gescheende vorschaffet werden.
De parner im caspel schal dem vorordenten
pastori ut der stadt herberge geven, unde na vor-
mögen utrichtinge doen, doch mit sunderliken
unkosten derhalven nicht besweret werden.
So de pastores in den steden vornemen, ein
ieder in sinem circulo, dat de parners up den
dörpern den catechismum unde examen der kinder
vorsümelick holden edder diser unser ordeninge
in einigem stücke to wedderen gehandelt wert,
dat schölen se dem superintendenten antögen unde
sick hirbaven kener jurisdiction in den caspeln
anmaten.
Wenn de catechismus in steden alle quartal
repeteret wert, schal men dat volk unde de hus-
veder vormanen, dat se mit eren kindern unde
gesinde des avendes unde morgen beden, unde
alle dage ein stücke ut dem catechismo mit der
utleginge im klenen catechismo Lutheri upseggen
laten, unde sick ere levent, hus, gut unde have
gade dem herren mit dem gebede bevelen, up dat
de herten van segenen, böten, wicken unde war-
seggen , töverie unde der geliken düvelschen bi-
loven, to gades früchte, unde to rechtem vor-
truwende to gade gewennet werden. Darto schal
de cöster des avendes unde morgens bedeklocke
slan, de lüde tom gebede dar mit to erinneren.
Vau den hiligen vierdagen.
Dar mit de hiliginge am vierdage nicht vor-
hindert, unde der vorachtinge des gödtliken wordes
geweret unde gades mennichfoldige torn aff-

gewendet werde, schölen de amtlüde unde overicheit
jederes ordes, up dem lande unde in den steden,
up erinneringe des superitendenten effte con-
sistorii bevelen unde exequeren, dat am sondage
under dem sermone unde hiligen emtern nicht
gestadet werden, jarmarkede, spelpletze, fecht-
scholen, kröge, dar men beer, win, mede, brande-
win edder anders schenket unde veil hefft, item
kosten, kindelbere, gilden, amtkösten unde gaste-
rien, schölen den dach, so lange de predigen
wareu, vorbliven, denn dar dorch vele van gades
worde unde sacramenten mit ergernisse der anderen
vorhindert werden, desgeliken schal men am vier-
dage nicht gestaden, öffentlike corporlicke arbeit.,
de mit ergernisse ane eehaft moetwillich gedreven
wert.
Alse wi ock dem allmechtigen to ehren unde
anderen tom guden exempel christlike unde löff-
like vorseinge gedan hebben, dat de buerslüde am
hiligen dage schölen mit herren deensten vor-
schonet werden. Demna wille wi, dat demsülvigen
volge gesche, unde schölen alle overicheit up dem
lande unde in steden, mit den eren idt geliker
maten to holden unde ane sunderlike dringende,
not dis vals kene anderinge vörtoneme schüldich
sin, sunderlick schal men na hergebrachter christ-
liker gewanheit vorordenen in steden, de stadtdöre
edder slachböme to toholden, up dat, so vele
mögelick is, dat gemene volk verorsaket werde,
sick van der wiltheit, to der hilinge to begeven.
Alse men lest, wo Nehemias de vorunhiliginge des
sabbats affgedan hefft, Nehemie ultimo.
Van der döpe.
De hilige döpe schal geholden werden mit
den ceremonien, de im catechismo unde in der
agenda beschreven sint, unde schal nemande
gestadet werden, öffentlick vam exorcismo edder
crützen, so im catechismo stan, to disputeren, de
kinder schölen ock ane underscheed, naket, effte
allene up dat hövet in den windelen gedöfft, unde
nene disputation edder bekümmernisse hir van
gemaket werden, wente men döpet, nicht de
windelen, sunder den minschen. De cöster schal
allwege in den füntsteen rein water unde im
winter warm water vorschaffen.
De vader des kindes schal den prediger alse
den döper in gades stede ehrlick umme de döpe
bidden edder doch ehrlike personen bidden laten,
unde schölen de vadderen, frame, ehrlike, godt-
früchtige lüde sin, de gades wort leef hebben unde
de sacramenta gerne entfangen, denn de vorecht-
lick nicht tom sacramente gan unde de lere des
evangelii unde dat predigtamt lasteren edder in
öffentlicker ergernisse unde kundbaren lasteren
ligen, schal men ock nicht bi der döpe stan laten.
Wente de döpe is nicht ein werk, dar mit men
 
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