Kerckenordeninge von 1569.
387
werltlike pracht schöle vöhren, effte allene werlt-
like fründschop maken, sunder de vadderen stan
dar alse tüge der döpe, unde schölen godt dem
herren, över dat. kind wedder den satan anropen,
welckes godtlose lüde nicht doen könen.
Dar mit över st nicht in der gemeine derent-
halven wietlüffticheit, zank unde wedderwille vör-
falle, schal de vader, edder wol up sine bevel,
wo vörgedacht, vadderen biddet, dem parherren
effte prediger, wenn he densülven dat kind to
döpen anlanget, de paden edder tüge, so he
färderen wil, tovörne namhaftich maken, unde van
ein erkunden, efft he kundbare erhefflicke genoch-
same orsake wedder jemande hedde, darümme
desülvige nicht to tolaten, up dat alse uneinicheit
vorhödet werde, darto denn sunderlick de pre-
diger, noch ock andere, bi vormidinge ernster
strafe, keine orsake geven schölen.
Idt schölen ock de pastores de gemeine under-
richten, dat de oldern na gemeiner gewanheit
allene dre vadderen bidden.
So överst hir baven geschüt, schal men na
gelegenheit gedult dragen, bet so lange men de
lüde mit der lere unde christlicker underrichtinge
van der olden gewanheit affvöhre.
Wenn de prediger to gevaddern sülvest ge-
beden is, schal ein ander parherre, de dat kind
döpet, vorschaffet werden. Mit der hastigen not-
döpe is idt to holden alse in der agenda vor-
ordent is.
Dewile ock bi dem gemenen manne in steden
unde dörperen ungebörlick missbrueck unde erger-
licke geverlicke friheit inrit, dat de kindbedde-
schen fruwen röckloserwise, oftmal mit gefahr
erer gesundheit unde mit ergernisse, untidigen
utgan, unde van unbeschedenen mennern sölckes
to doende edder to arbeide gedwungen wnrden,
so schölen de pastores hir van de gemene be-
schedentlick unde vörsichtichlick und errichten,
gades ordeninge unde bevel im 12. capitel Levitici
utlegen, unde wenn de kindelbedderinnen na söss
weken tor kercken gan, wowol up de dagetidt bi
uns nicht so genouwe kan gedrungen werden,
schölen se upt altar ere offer geven edder schicken,
unde schal de moder des kindes van dem predig-
stole laten eine dankseginge doen, dat se godt
mit früchten des lives gesegenet unde wedder to
erer gesundheit gebracht hefft.
Van padengelde, kindelbeer, unkost up dem
kerckgange, willen wi in der politie ordninge vor-
seinge doen, unde alle unnodtröftige överflödicheit
affschaffen laten.
Vam avendmal des herren Christi.
Dat hilige sacrament des lives unde blödes
unses herren Jesu Christi schal den gesunden unde
kranken in beiderlei gestalt, na der insettinge des
herren Christi, gereket werden, alse de apostel
Paulus leret, unde de apostele alle mit eren
jüngern unde de leven veder mit der hiligen christ-
liken kercken geholden hebben, bet up dise lateste
tidt, dar allene in der römischen kercke, wedder
gades wort unde unses herren Christi bevel, ock
wedder des pawestes egen decret, uns sölckes vor-
baden is. Wo överst dat officium unde testamente
mit ceremonien schal geholden werden, is in der
agenda angetöget.
Dewile överst mank uns evangelischen dat
godtlose wesent, sekerheit unde vorachtinge des
hiligen sacraments, baven de mate averhand nimt,
schölen de pastores de jenigen, so en to lerende
bevalen sint, vlitich unde ernstlick hir van oft-
mals vormanen, unde dat de lüde deste mer be-
wagen werden, schölen de prediger vaken des
jars vam predigstoel aff lesen, dat leste deel van
der vörrede doctoris Martini im kleinen catechismo,
item, den sermon an de parherren, van der vor-
maninge tom sacramente.
So överst jemand im jar nicht tom sacra-
mente kümt, den schal de parherre in sunderheit
anspreken, edder so idt eine gemeine person
geringes standes, dorch den cöster to sick förderen,
en bröderlick unde christick underrichten unde
vormanen, unde so he daröver sick nicht wil
beteren, sunder moetwilliger verechtliker wise up
siner wegeringe vorharret, schal en de pastor nicht
bi de döpe staden, noch so he stervet, mit den
christlicken gesengen unde lection begraven, alse
doctor Martinus hir van leret. Wente wowol de
prediger nemande tom sacramente dwingen könen,
so schölen doch de anderen ock de sacramente
nicht vorachten, unde dar idt geschüt, möten de
prediger nicht swigen, sunder sint schüldich, up
ere tohörer acht to geven, desülvigen in gemein,
unde in sunderheit to vormanen, ere seele dar
mit to friende. Idt mögen verner de parherren
sölcke moetwillige verechter der sacramente unde
ergerlicke personen der overicheit antögen, dar-
mit se ock dorch de to christlicker bote vormanet
werden.
Van der bicht, unde absolution.
Nemand schal to dem sacramente gan, he
hebbe denn tovörne gebichtet, wente wowol der
papisten marterbicht affgedan is, so blifft dennoch
gades wille, dat ein jeder sick vor einen sünder
bekenne, godt dem herren vor dem predigamte
de ehre geve, unde dat he in gades worde ver-
höret , underwiset unde de absolution unde den
trost van vorgevinge der sünden entfange, unde
is kein ander middel, dardorch de gemeine,
sunderlick överst junge lüde im catechismo beter
könen underrichtet werden. So denet sölcke bicht
unde absolution nicht allene tor disciplin unde to
49*
387
werltlike pracht schöle vöhren, effte allene werlt-
like fründschop maken, sunder de vadderen stan
dar alse tüge der döpe, unde schölen godt dem
herren, över dat. kind wedder den satan anropen,
welckes godtlose lüde nicht doen könen.
Dar mit över st nicht in der gemeine derent-
halven wietlüffticheit, zank unde wedderwille vör-
falle, schal de vader, edder wol up sine bevel,
wo vörgedacht, vadderen biddet, dem parherren
effte prediger, wenn he densülven dat kind to
döpen anlanget, de paden edder tüge, so he
färderen wil, tovörne namhaftich maken, unde van
ein erkunden, efft he kundbare erhefflicke genoch-
same orsake wedder jemande hedde, darümme
desülvige nicht to tolaten, up dat alse uneinicheit
vorhödet werde, darto denn sunderlick de pre-
diger, noch ock andere, bi vormidinge ernster
strafe, keine orsake geven schölen.
Idt schölen ock de pastores de gemeine under-
richten, dat de oldern na gemeiner gewanheit
allene dre vadderen bidden.
So överst hir baven geschüt, schal men na
gelegenheit gedult dragen, bet so lange men de
lüde mit der lere unde christlicker underrichtinge
van der olden gewanheit affvöhre.
Wenn de prediger to gevaddern sülvest ge-
beden is, schal ein ander parherre, de dat kind
döpet, vorschaffet werden. Mit der hastigen not-
döpe is idt to holden alse in der agenda vor-
ordent is.
Dewile ock bi dem gemenen manne in steden
unde dörperen ungebörlick missbrueck unde erger-
licke geverlicke friheit inrit, dat de kindbedde-
schen fruwen röckloserwise, oftmal mit gefahr
erer gesundheit unde mit ergernisse, untidigen
utgan, unde van unbeschedenen mennern sölckes
to doende edder to arbeide gedwungen wnrden,
so schölen de pastores hir van de gemene be-
schedentlick unde vörsichtichlick und errichten,
gades ordeninge unde bevel im 12. capitel Levitici
utlegen, unde wenn de kindelbedderinnen na söss
weken tor kercken gan, wowol up de dagetidt bi
uns nicht so genouwe kan gedrungen werden,
schölen se upt altar ere offer geven edder schicken,
unde schal de moder des kindes van dem predig-
stole laten eine dankseginge doen, dat se godt
mit früchten des lives gesegenet unde wedder to
erer gesundheit gebracht hefft.
Van padengelde, kindelbeer, unkost up dem
kerckgange, willen wi in der politie ordninge vor-
seinge doen, unde alle unnodtröftige överflödicheit
affschaffen laten.
Vam avendmal des herren Christi.
Dat hilige sacrament des lives unde blödes
unses herren Jesu Christi schal den gesunden unde
kranken in beiderlei gestalt, na der insettinge des
herren Christi, gereket werden, alse de apostel
Paulus leret, unde de apostele alle mit eren
jüngern unde de leven veder mit der hiligen christ-
liken kercken geholden hebben, bet up dise lateste
tidt, dar allene in der römischen kercke, wedder
gades wort unde unses herren Christi bevel, ock
wedder des pawestes egen decret, uns sölckes vor-
baden is. Wo överst dat officium unde testamente
mit ceremonien schal geholden werden, is in der
agenda angetöget.
Dewile överst mank uns evangelischen dat
godtlose wesent, sekerheit unde vorachtinge des
hiligen sacraments, baven de mate averhand nimt,
schölen de pastores de jenigen, so en to lerende
bevalen sint, vlitich unde ernstlick hir van oft-
mals vormanen, unde dat de lüde deste mer be-
wagen werden, schölen de prediger vaken des
jars vam predigstoel aff lesen, dat leste deel van
der vörrede doctoris Martini im kleinen catechismo,
item, den sermon an de parherren, van der vor-
maninge tom sacramente.
So överst jemand im jar nicht tom sacra-
mente kümt, den schal de parherre in sunderheit
anspreken, edder so idt eine gemeine person
geringes standes, dorch den cöster to sick förderen,
en bröderlick unde christick underrichten unde
vormanen, unde so he daröver sick nicht wil
beteren, sunder moetwilliger verechtliker wise up
siner wegeringe vorharret, schal en de pastor nicht
bi de döpe staden, noch so he stervet, mit den
christlicken gesengen unde lection begraven, alse
doctor Martinus hir van leret. Wente wowol de
prediger nemande tom sacramente dwingen könen,
so schölen doch de anderen ock de sacramente
nicht vorachten, unde dar idt geschüt, möten de
prediger nicht swigen, sunder sint schüldich, up
ere tohörer acht to geven, desülvigen in gemein,
unde in sunderheit to vormanen, ere seele dar
mit to friende. Idt mögen verner de parherren
sölcke moetwillige verechter der sacramente unde
ergerlicke personen der overicheit antögen, dar-
mit se ock dorch de to christlicker bote vormanet
werden.
Van der bicht, unde absolution.
Nemand schal to dem sacramente gan, he
hebbe denn tovörne gebichtet, wente wowol der
papisten marterbicht affgedan is, so blifft dennoch
gades wille, dat ein jeder sick vor einen sünder
bekenne, godt dem herren vor dem predigamte
de ehre geve, unde dat he in gades worde ver-
höret , underwiset unde de absolution unde den
trost van vorgevinge der sünden entfange, unde
is kein ander middel, dardorch de gemeine,
sunderlick överst junge lüde im catechismo beter
könen underrichtet werden. So denet sölcke bicht
unde absolution nicht allene tor disciplin unde to
49*