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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (4. Band): Das Herzogthum Preussen, Polen, die ehemals polnischen Landestheile des Königreichs Preussen, das Herzogthum Pommern — Leipzig: O.R. Reisland, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26785#0416
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398

Das Herzogthum Pommern.

unde institutionibus gebrücklick, mit angehengeder
confirmation dersülvigen, unde confirmation, vor-
möge der kerckenordeninge.
Dar na bevelet de superintendens dem pastori
de gemeine im caspel, dat he se truwlick weide,
mit der lere unde christliken exempeln, unde er-
manet wedderümme alle christen im caspel, dat
se gades wort unde den catechismum vlitich van
em hören unde leren, de sacramenta gerne unde
vaken entfangen, sick, ere kinder unde gesinde
to aller godtselicheit unde tom gebede vlitich
holden, unde dar jegen dem pastori ehre unde
gehorsam im predigamt ertögen, unde alles gerne
unde truwlicken geven, wat em na caspel rechte
unde vormöge der visitation register gehöret, unde
hir baven allen guden willen mit danke unde
woldaden bewisen.
Verner biddet unde vormanet de super-
intendens de patronen unde caspel vorwandten,
dat se den pastoren beschermen, de wedem samt
der cösterie, wo idt brücklick, to buwen unde to
befreden vorschaffen , em in utmaninge siner ge-
börnisse helpen unde förderen.
De vörstendere unde den cöster vermanet he,
dat se mit dem pastore in aller einicheit mit
ehrerbedinge leven, kene twedracht im caspel
wedder en stiften, alle jar dat gadeshus register
dorch den parner up dem dörpe, so verne he
darto geschicket, schriven, edder wo he dar to
undüchtich, datsülve dorch eine andere bequeme
person waren unde jarlick vorrekenen laten, ock
de kercke verdick underholden, unde bi dem caspel
den kerckhof to befreden vorschaffen.
Hir mit bevelet he dat ganze caspel dem
herren Christo, mit wünschinge, dat he mit sinem
geiste to des pastoris amte unde worde helpe, dat
he vele frucht schaffe.
Bi diser christliken institution bevelet de
superintendens dem pastori mit sunderlikem vlite,
wo he sick jegen de overicheit im caspel mit aller
ehrerbedinge unde gehorsam in allen dingen, wat
nicht dem ministerio unde kerckenordeninge to
wedderen is, schal vorholden.
Dar mit överst sölckes allent dem ganzen
caspel bekant werde unde jederman to ehre unde
gehorsam jegen dat prediamt vormanet, de parner
ock sines amts deste mer erinnert, bevelet de
superintendens twen vicinis pastoribus, dat under
ein allewege sin schal, ut der negesten stadt, dat
se up einen gelegenen sondach in dat caspel to-
samen kamen, einer den sermon doe unde na dem
sermone dem volke antöge de vocation unde wat
em vam superintendenten bevalen is, unde lest
de institution aff, mit ermaninge, dat se alle godt
anropen, he wille to diser vocation sine gnade
unde geist gnedichlick vorlenen. Dar up wert

gebedet unde gesungen: Nu bidde wi den hiligen
geist etc.
In dem tret de pastor, so geprediget hefft,
vor dat alter unde kneet vör an dat altar de
pastor vocatus, unde so mer dar sint, stan dar bi
an der siden.
Na dem gesange bevelet he dem vocereden
parherren dat caspel, gelick alse he up dem
predigstole sine person dem caspel commenderet
hefft, nömliken, dat he in sinem amte wil truw
sin, dat caspel vlitich vörstan mit lere, sacramenten
unde guden exempeln, alse he vor godt dem
herren unde vor allen christen schüldich is, unde
betrachten, dat de herre Christus aller minschen
seelen in dem caspel, de he mit sinem blode er-
worven hefft, van sinen henden förderen werde.
Dar up spreckt de pastor:
Ja, mit gades hülpe.
Hir up wert de ganze gemeine tom gebede
vormanet, dewile dat predigamt ein hochamt is,
dar gades ehre, dat rike des herren Christi unde
der minschen ewige selicheit an gelegen is, dem
de düvel viend is, darinne dorch unse egen vor-
mögen nichts kan geschaffet werden, wo nicht
godt de herre kraft, geist unde segen vorlenet,
darümme ein jeder godt van herten wolde an-
ropen unde spreken: Vader unse, de du bist im
hemmel etc.
Dar na wert gesungen, sanctus unde verba
coenae, unde schal de nie pastor communiceren,
unde tovörne sine bicht gedan hebben.
De patronen unde overicheit des ordes schölen
mit den vörstenderen edder anderen im caspel
vorschaffen, dat de vicinus pastor ut der stadt
gehalet, gespiset unde wedder to hus gebracht
werde.
Na vörgeschrevener wise schal eine recht-
metige vocation in den kercken unser lande ge-
scheen unde hen verner publiceret werden. De
överst, so jtzund im amte sint, schölen alse con-
firmati geholden werden.
Van coadiutoribus unde capellanen.
De schölen mit belevinge der patronen unde
mit willen des rades in steden erwelet werden
van dem pastore unde van dem diacon edder vam
rade, unde dar na presenteret dem superinten-
denten, dam höret dat examen, iudicium unde de
institution.
Van cösteren.
Custodes schölen sin gelert, de dem pastori
könen helpen, mit singen, psalmen, under tiden
ock latinische cantica, unde dat se den catechis-
mum dem volke könen dütlick vörlesen, sunder-
lick överst schölen de to cösterien gefördert werden,
dar höpen to is tom predigamte, also könen wol
 
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