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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (4. Band): Das Herzogthum Preussen, Polen, die ehemals polnischen Landestheile des Königreichs Preussen, das Herzogthum Pommern — Leipzig: O.R. Reisland, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26785#0425
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Kerckenordeninge von 1569.

407

Stettinischen affschedes anno M.D.LVI. upgerichtet, j
wedder se vort to faren.
Tom andern, van der predicanten amt, arbeit
unde kerckenregiment, efft de catechismus ock
vlitich alle sondage unde up de veerndeel jar
repeteret, de kinder examineret werden, unde efft
de prediger ock trüwlick unde to rechter tidt in
der kercken up ere amt waren, mit predigen,
sacrament vorreken, bicht, privat absolution, döpen,
kranken besöken, mit begreffnissen, vortruwende,
benediction aver brut und brüdegam, unde der
geliken, in allen stücken, de na inholt diser
kerckenordeninge unde der agenda tom ministerio
hören.
Tom drüdden, efft de kerckenpersonen ock
einich under einander sint, samt den scholdenern,
efft ock ein up den andern in der kercken schelt
unde steckt.
Tom veerden, van den scholdenern, van erer
geschicklicheit, amt unde arbeit, unde einicheit
mit dem pastore unde predigern.
Tom vöfften, van dem levende, handel unde
wandel, ock der kledinge der kerckenpersonen,
efft se sick erem stande na ehrlick kleden, unde
aller lichtferdicheit unde ergernisse, sunderlick der
beerkröge, vorbadener weren, unde ergerliker ge-
verliker geselschop entholden.
Tom sösten, wo sick de predigere unde
scholdenere schicken jegen de overicheit des ordes,
efft se sick ock in unnödige weltlike saken
mengen, unde curiosas, non necessarias reforma-
tiones weltliker dinge vörnemen.
Tom sövenden, wo sick alle kerckendenere
bi kercken unde scholen holden, jegen den super-
intendenten, eren ordentliken praepositum, dar
Paulus van secht: Obedite praepositis vestris, efft
se ock heemlick edder öffentlick sick sinem amte
unde diser kerckenordeninge weddersetten, edder
van andern, Dathan unde Abirons brödern, sick
dar to gebruken laten.
Tom achten, van den tohörern im caspel,
wo sick de overicheit unde dat volk jegen
gades wort unde de sacramente, unde jegen dat
predigamt schicket, efft ock aldar sint de de lere
des evangelii lasteren, gades wort unde de sacra-
mente mit öffentlikem frevel vorachten , de nicht
to der communion gan willen.
Tom negenden, van besweringe der kercken-
personen, efft de patronen unde rat in steden,
des geliken unser der landesförsten amtlude des
ordes, ock trüwlick aver den pastoren unde pre-
diger holden, ere geböringe unde buwete der
wedeme vorschaffen, unde se jegen alle moet-
willige beschermen, item, efft de personen, so des
ordes de weltlike overicheit vorwalden , sick ock
ungebörlick mengen in dat kerckenregiment wedder
den superintendenten unde pastoren, item, efft ock

moetwillige freveler dar sint, de den predicanten
drowen, edder de smeen unde hönen.
Tom teinden, efft idt mit anneminge unde
entsettinge der kerckendener, na diser unser orde-
ninge unde na der hiligen schrift ock geholden
werden.
Tom elften, van den de in öffentliken lasteren
unde ergernissen steken, in dodtslage, horerie,
unehrliker biwaninge, eebrock, deeffstal, efft ock
| van der overicheit untüchtige fruwen hüser öffent-
lick gestadet werden. Item, efft se ock geleiden
unde herbergen ciener. So överst ehesaken unde
andere sunderlike casus Vörfallen, de an dat con-
sistorium gehören, schölen ock dar hen gewiset
werden.
Tom twelften, efft ock jemand an dem orde
drive töverie, segenen, böten, warseggen, geld-
graven unde der geliken, unde wo de overicheit
sick dar jegen schicke.
Tom drütteinden, an vorunhiliginge der
hiligen vierdage, eft win, beer unde andere kröge
unde schenken am vierdage under dem sermon
unde hiligen emtern geholden werden, item, van
vastelavende, gildebeer, unde heidenscher wiltheit
im pingsten, item, van S. Johans not vür,
S. Johan. ton lichten etc.
Tom veerteinden, van underholdinge der
pastoren, prediger, scholdener unde anderer
kerckenpersonen.
Tom vöffteinden, van waningen des pastoris
unde der kerckendener, wo desülvigen under-
holden werden, unde wo idt gewant mit dem ge-
büwe der kercken, des kerckhaves, der scholen
unde anderer kercken waningen, dise schölen de
visitatores besichtigen unde beteringe vorschaffen,
wo idt nödich.
Tom sösteinden, van den armen hüsern, ho-
spitalen, testamenten unde allent, wat vor de
armen geordent is.
Würden överst de visitatores edder super-
intendens, ichtes bauen dise unse kerckenordeninge
unde landdages affschede vorordenen, dar dorch
jemand sick beswert vormeende, mach he dat-
sülvige uns landesförsten to erkennen geven, unde
entliker erkleringe vorwachten.
Van anrichtinge des inventarii, aver alle kerckengüder
in steden.
Wenn in der visitation in steden de hande-
linge gelanget, bet up de ordeninge van kercken-
güdern, als denn schölen de visitatores sick laten
vorantwerden , alle olde register aver allent, wat
geistlike güder beten, mit allen breven unde segel
up kerckengüder, beneficien, eleemosinen, calanden,
bröderenschoppen, memorien, statien, consolatien,
testamenten, hospitalen, conventen, armenhüsern.
item, van allen bedelspenden, almissen, geld vor
 
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