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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (4. Band): Das Herzogthum Preussen, Polen, die ehemals polnischen Landestheile des Königreichs Preussen, das Herzogthum Pommern — Leipzig: O.R. Reisland, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26785#0455
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Agenda von 1569.

437

velen responsorijs, dar under dat leste, mit dem
gloria.
Dar na de leste düdische lection, unde schal
de pastor dise lectiones in festen vorordenen, ex
veteri testamento, alse up winachten, Esaie 9. up
ostern, Exod. 12., psalm 16. up pingesten, Exodi 19.
unde 20. edder Joel 2. Der geliken van andern
festen, alse vorstendige pastores wol ordenen
könen.
Hir up volget dat te deum laudamus, welckere
an festdagen latinisch, des sondages latinisch unde
düdisch ummeschichtich schal gesungen werden.
Dar up lest de capellan eine collecte, unde
dat chor singet benedicamus domino, dominicale
vel de tempore.
De organisten schölen na der psalmodie up
der orgel sin, unde de pastor schal mit ernste dar
up seen, dat de scholdenere, organiste unde cöster
de ceremonien nicht vorsümen, noch hastich absqe
omni devotione hen singen, unde dat se ock de
predigen aver in der kercken bliven. Darümme
schölen pastores mit den capellanen sülvest gerne
bi den ceremonien sin, andern in dem gude exempel
geven unde aver diser ordeninge holden.
Na der metten volget de froepredige des
catechismi, edder wat süs na gelegenheit der stede
vorordent wert.
De superintendens schal vorordenen, an jederm
orde, na gelegenheit, wenn eer unde up welcke
stunde men de metten anfangen unde enden schal,
dat de froesermon unde dat officium testamenti
nicht vorhindert werde, sunder ein jeder sine rume
tidt hebbe.
Wo an örden na der metten neen sermon
geschüt, schal ein capitel ut der bibel mit den
summarien Viti vor dem officio gelesen werden.
In dem valle kan men de metten mit dem
officio missae coniungeren, alse idt de pastor unde
prediger jeders ordes mit dem superintendenten
vor gut anseen.

Metten up den dörpern.
Wowol desülven up dörperen, aller dinge
rechtmetich, alse gesecht is, nicht gescheen könen,
sunderlick dar de pastores mer denn eine kercke
hebben, jedoch, wor in den caspeln, capellane unde
schelen sint, dar schölen de superintendenten se
mit dem pastore darben wisen, dat se de cere-
monien, so vele mögelick is, holden.
Dar de pastor men eine kercke hefft, schal
de cöster deste tidiger to hope lüden, unde de
pastor mit dem cöster singen einen psalm düdisch,
cum tono. Dar up lese de cöster ein capitel mit
der summarie, unde singen dar up te deum düdisch,
mit einer collecte unde benedicamus.
Wo denne noch communicanten sint, swangere
unde andere, de des vörigen dages ut swackheit

nicht hebben kamen könen, schal men en vörlesen
de vormaninge tor bicht, unde einen jederen in
sunderheit hören.
Officium missae, edder communion.
Dat altar schal mit reinen dökern, mit lichten
unde anderm ornatu dorch den cöster togerichtet
werden.
De prestere, de testament holden, schölen,
wenn men lüdet, bi tiden tor kercke gan, sick in
dem gewönliken ornatu ecclesiastico, missgewandt
etc. fin ehrlick ankleden, unde mit andacht unde
anropinge gades, dorch Christum sinen söne, vor
dat altar treden unde unde dat officium testamenti
Christi administreren.
Unde schal de prester, wenn he sick an-
gekledet hefft, vor dem altare sin herte to godt
erheven, godt dem herren sine bicht doen, den
51. psalm, miserere mei deus etc. edder de na-
volgende bicht van herten beden, den trost des
evangelii, van vorgevinge der sünde dorch Christum
ut gnaden, betrachten, godt den herren umme den
hiligen geist anropen, unde bi sick in warer gades
früchte spreken also:
Ick arme sündige minsche bekenne vor di, o
allmechtige godt, minem schepper unde vorlöser,
dat ick gesündiget hebbe, nicht allene mit ge-
danken, wörden unde werken, sunder dat ick ock
van natur sündich unde unreine bin, in sünden
entfangen unde gebaren, to allem bösen genegt,
unde vordene nichts, denn idel torne, unde is mi
van herten leed, dat ick di o godt min herre
herre vortörnet hebbe. Ick hebbe överst toflucht
to diner grundelosen barmherticheit, o godt min
hemmelsche vader, ick söke unde begere gnade,
umme dines leven söns unses herren Jesu Christi
willen, herre wes mi armen sünder gnedich, vor-
giff mi mine sünde, unde giff mi dinen hiligen
geist, dat ick dinem gödtliken willen gehorsam si,
unde in minem amte vele frucht schaffe to dinen
ehren, amen.
Tom anfange singet dat chor den introitum
de festo vel tempore, edder up de dominica, edder:
Kum hilige geist, herre godt. Erbarme di miner.
O herre godt begnade mi etc. edder einen andern
düdeschen psalm.
Volget dat kyrie eleison, gloria in excelsis.
Et in terra pax, latin edder düdisch: Allene godt
in der högede si ehre etc., Alle ehre unde pris
schal gades sin, etc.
De kyrie unde gloria sint herna in der agenda
gesettet.
Dar na wendet sick de prester tom volke,
unde spreckt:
De herre si mit juw.
Dat chor antwerdet:
Unde mit dinem geiste.
 
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