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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (4. Band): Das Herzogthum Preussen, Polen, die ehemals polnischen Landestheile des Königreichs Preussen, das Herzogthum Pommern — Leipzig: O.R. Reisland, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26785#0460
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142

Das Herzogthum Pommern.

nicht weten, unde baven in vlit anwenden, dat se
de utlegginge ock leren.
De parherren schölen ere gemeine vormanen,
dat se den catechismum mit eren kinderen unde
gesinde in den hüsern vlitick driven, alle dage in
der weke, des avendes unde des morgens ein
stücke mit der utlegginge, nevenst dem morgen
edder avend gebede, unde also de weke aver alle
sös stücke des catechismi upseggen laten, des
sondages de spröke der hustafel, item, alle middage
unde avendmal, dat benedicite unde gratias, up
dat also de catechismus ricklick mank uns wane
unde dorch gades gnade frucht schaffe.
FORMA CONFIRMATIONIS.
Wenn de kindere vormanet sint, schal men
se up gewisse tidt in de kercke bescheden to
der confirmation, de kan in den steden up einen
werkeldach gescheen, up dörperen mot se am
sondage gescheen, unde schal to vörne affgekündiget
werden, dat de lüde vlitiger to der kercke kamen.
Wol de confirmation holden schal, steit in der
kerckenordeninge.
Tom ersten schal ein sermon gescheen, van
dem evangelio Marci 10. van den kinderen, edder
Acto. 8., wo de apostele, do se höreden, dat
samaria dat wort gades angenamen hedde, to en
senden, Petrum unde Johannem etc.
Ut disem text einem edder beiden, alse ein
vorstendich parrherre wol accommoderen wert,
schal men dise dre leren der gemeine vörholden.
Tom ersten, den trost, dat de junge leve jöget
ock höret tom rike Christi.
Tom andern, van der kinder tucht, wo christen
sick der kinder annemen schölen.
Tom drüdden, van der confirmation, wat se
si, wor se nütte to is.
Dat erste stücke.
Dise trost is den christen gewisse, dat der
christen junge kindere unde de leve jöget ock
höret tom rike unses herren Jesu Christi, wente
dar steit dat bevel gades: Latet de kindere to
mi kamen unde weret en nicht. Dar na volget
de herrlike tosage, dat sölcker kinder dat rike
gades is, mit allen sinen güdern, unde Christus
stellet se uns tor lere vör: Wo wi nicht werden
alse de kindere, dat wi aller minschliken wisheit,
egen vordeenst unde werdicheit entseggen, unse
egene vornuft unde fleesch dem geiste gades, alse
gevangen undergeven, in rechter bekeringe de
sünde unde bösheit afflegen, unde ut luter gnade
unde barmherticheit, dorch Christum van godt
dem vader angenamen werden, so werde wi int
hemmelrike nicht kamen.
Darümme hören de kindere mit in den vor-
bund des nien testaments, gelick alse de kindere

im olden testamente, mit in den vorbund Abrahe
genamen unde mit besneden würden. Unde godt
schenket den leven kinderken in der döpe den
hiligen geist, de se to gades tempel maket unde
in en den geloven na erer mate anrichtet, alse
Christus se gelövige nömet, dar he spreckt Matth,
im 18.: Wol einen van den klenen kinderen, de
an mi gelöven, annimt, de nimt mi an. Wente,
wo en dat rike gades hört, so mot ock des herren
Christi gnade unde geist in den kinderen kreftich
sin, Sölckes allent betüget de herre Jesus dar
mede, dat he de kinderken in den arm nimt unde
upt fründlikeste ummevenget, lecht de hende up
se unde segenet se.
Dat ander stücke.
Dewile unse herre Jesus Christus sölckes an
kindern deit, so mot men bekennen, dat idt ein
hillich gut werk si, dat men sick der jungen
kindere anneme, alse Christus spreckt, Matth. 18.:
Wol ein kind annimt in minem namen, de nimt
mi an. Im namen Christi ein kind annemen, het,
dat men em lere den catechismum, dat idt godt
den vader unde godt den söne, unsen herren
Jesum Christum, unde godt den hiligen geist lere
recht erkennen, unde im geloven anropen, sunder-
lick dat de kindere leren, wat sünde si, wo men
nicht sündigen schöle, wo godt de sünde strafen
wil, unde wo wi uns van sünden schölen bekeren,
unde allene dorch Jesum Christum, den einigen
middeler, vorgevinge der sünde bi gade entfangen
könen, dorch den geloven, unde wo gades rike
up erden sta, im predigamte, worde, sacramenten,
geloven, gebet unde leve, rinde dat uns godt nicht
anders wil selich maken. De sick also der kinder
annimt, de nimt Jesum Christum sülvest an, unde
plantet den hemme!, buwet dat rike Jesu Christi,
bringet vele seelen to gade, de hernamals vele
wedderümme könen to gades erkentenisse leren,
se geraden edder int predigamt edder int weltlike
regimente, edder int husregimente, wor godt einen
jederen hen vorordent, dar könen se mit dem
catechismo dem düvel groten affbroek doen unde
gades rike vortsetten. To dem is sölcke christ-
like kindertucht seer nödich unde heilsam to ge-
rnenem ehrbarlikem levende, dat de kindere in
gades früchte, to guder tucht, gehorsam, frede,
gerechticheit, billicheit, to aller döget, dorch den
catechismum geleret werden, dat se den lastern
viend werden unde se mit ernste vormiden.
Darümme scholden alle christlike avericheit unde
husveder tom catechismo vlitick helpen unde de
arme jöget in christliker tucht nicht vorsümen,
welckes eine grote sünde unde ergernisse is. Unde
wi weten, dat unse herre Jesus Christus spreckt:
Wol de kindere ergert, dem were idt beter, dat
ein mölensteen em am halse henge unde were
 
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