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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (4. Band): Das Herzogthum Preussen, Polen, die ehemals polnischen Landestheile des Königreichs Preussen, das Herzogthum Pommern — Leipzig: O.R. Reisland, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26785#0517
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Visitations-Abschied für Barth von 1536.

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Item nachdem Kentze unde etlike andere dörpere
des ordes to Bahrt int caspell hören, und ut
mancherlei ohrsaken sehr unbequeme is, dat de
buhren dar tor kerken kamen scholen; so hebben
wi vor gut angesehen, dat de castenherrn noch
einen capellan holden, de to barte mit in der
kerken helpe, auerst des sundages unde up andere
angenahmene christlike feste, ock etlike werckeldage
in der vasten und stillen weken, nah rade des
kerkheren to Kentze predigen, doch dat he nu
tor tid, unde bet dat wi deshalven ein ander
ordninge maken, aldar keine sacramente noch der
döpe edder des altars vorreken schole, unde ock
up den ersten doch der veer tiden dar predigen,
denne so schölen de buren verpflichtet sin to Barth
tor kercken to gande, unde nach older gewohnheit
ere veer tiden offter to donde, unde woll it be-
gehret , aldar de sacramente to entfangen, auerst
so in densülven dörpern jemandes kranck würde,
schall he unde de andere capellan to Bahrt, woll
van ene darümme ersocht würd, ock im falle der
nottorft de kerkhere sülvest verplichtet sin , up
der achde behde, darben toreisen, und dem kranken
de sacramente toverrecken, unde davör scholen de
kastenhern gemeldtem capellan de Kentze waret,
sös gülden und de vorstenders to Kentze veer
gülden, in der erste gewen, bet dat wi sehen, dat
wi hierinne eine betere ordninge maken könen.
Item se schölen ock holden einen köster, de
schall so geschicket sein, dat he dem scholmeister
in der schole helpen kan, unde desülve schall
hebben den kosterhaueren, de ungefehrlick eine
last is, und veftein gülden. Item se scholen ock
einen scholmeister holden, und demsülven in der
erste vief und twintige gulden geven, unde darna
nah gelegenheit etwas mehr, und bei demsülven
schal ock ein locale sin, demsülven schölen se
veftein gülden geven, unde desse beiden schölen
dat gewöhnlike pretium unter sick deilen.
Item se möhten holden twe procurators, de
de böring des kastens binnen und buten der stadt
up des kastens unkosten flitich utmanen und in-
nehmen, densülven scholen se einem jederen des
jahrs twintich gülden geven; item se möhten ock
holden enen stadtschriver, de ock bi dem kasten
schriver si, demsülven schölen se vor beide ambte
drüttig gulden geven, unde wiele itzt Andreas
Danckwart ere stadtschriver ist, unde up der orgele
kan, schall he ock verplichtet sin, des hilligen
dages up den orgeln to schlahnde, und nachdem he
dem rahde etlike tit lank her allrede pedenet, und
sick ehm hin fürder noch truwlick to denen erbüt
willen wi, wo he datsülve also vordahn deit, da
he bi deme denste, wiele he id vor older und
krankheit waren kan, bliven schole, wen averst
unse here gott em krenkede, edder he so oldt
werd, dat he idt darnach nicht waren konde, so

schölen de kastenhern des rieken kastens ver-
plichtet sin, em alle jahr, de tidt sines levendes
veftein gülten to gewende, darmit he in sinem
older und krankheit keine not und gebreken liden
dörffe.
Item nachdem baven disse besoldung noch woll
etwas averich sin werd, so willen wi, dat de
kastenhern Ewaldo Hörnschen, also einem stadt
kinde, de jetzt studeret, dewile he bi dem studio
blifft, achte gülden des jahrs schölen ut dem kasten
to hülpe geven. Dewile den ock baven desse be-
soldung und utgaven mit der tidt vel mehr in den
kasten fallen werd, so willen wi uns, als de
patronen der kerken und landesfürst vorbeholden
hebben, sulkes wat man ut dem kasten woll ent-
behren kan, to erholdung unser universiteten, edder
vor etlike bürgerkinder to Bahrte, sunderlick de
von deren vorölderen etwas tor kercken gegeven,
edder de süst geschicket sind, dat se studeren,
edder süst to unses landes edder unser stadt
Bahrt nottorft (wo uns dat gut düncket tom besten
to sinde) to ordenende, damit solcke gödere, so to
gades ehre, und dem gemeinen christliken nutte
gehören, nicht umbkamen, edder in missbrueck
gedien.
Se scholen ock einen kasten vor de armen
in de kercke setten, dar de framen christen ehre
allmissen unde testament ingeven mögen und darin
schall geboren alle inkahment des registers, so wi
tom armenkasten verordnet, und scholen ock etliche
kastenherrn darto sehen, von dem allewege des
hilligen dages twe under der predige, mit einem
büdelken an einem stocke scholle umme bidden,
und wess se also vorbeden, in der arme kaste vor-
reken unde gut upsehent hebben, dat de milden
giften, nergen anders, den tor nothdorft der armen
gewendet werden, unde de rat und de kastenheren
scholen henfürder geröken, dat keine vermögene
personen, wo beter gescheen, in de armenhüser
angenamen werden, sünder alleine arme kranke
olde schwache personen, de in de stadt edder up
de negede nicht ut vuhlheit, sonder ut gades ver-
hencknisse notdorftig sind worden, unde tome
arbeide nichts mehr dögen, und alsedenne ock de
rat to Bahrt alle sülver, cleinodien, kerkenge-
schmücke noch luhde eines inventarii, so wi unde
se hebben, in bewahrung beholden, scholen se idt
wol bewaren, und ane unse edder unser erven
wehten und vulborth daran nichtes verändern edder
verkamen laten, sonder dabi allenthalven to unses
gemeinen landes und der stade tofellige nottorft
getruwlick und ungefehrlich handeln und fahren,
wo se dat vor gott dem allmechtigen ock uns unde
unsen erven willen bekant sin, und darven reken-
schop geven. To dem scholen de kastenherrn des
schattkastens alle jahr in biwesende unses ambt-
mannes to Bahrt, des rahdes, des kerkherrn, unde
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