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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (4. Band): Das Herzogthum Preussen, Polen, die ehemals polnischen Landestheile des Königreichs Preussen, das Herzogthum Pommern — Leipzig: O.R. Reisland, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26785#0554
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536

Das Herzogthum Pommern.

wir nach gelegenen sachen ferneren bescheidt und
ordenung dieses artikels unserm gnedigen herrn
vorbehalten.
Und das von wegen der eil dieser zeit diese
sachen nicht mugen endlich und eigentlich, wie
diese reformation erfördert, vorfasset werden, ist
beschlossen, das alle segel und brief aller und
ieder gerechtigkeit von wegen der memorien, geist-
lichen lehenen, auch heubtsummen und zinsen, so
bei den werken gewest, in eine matrikel gebracht
und registriret werden sollen, zu einer zurich-
tunge, damit man zum forderligsten dieselbe
matrikel mit unsers gnedigen herrn insiegel be-
kreftigen, und damit bestendige nachrichtunge
und gedechtnus diese reformation behalten muge.
Ferner ist beschlossen, wan dis geschehen,
das wir uns vortroesten, wenn die matrikel, wie
vorstehet, gefertiget, das unser gnediger furst und
herr zu ferner vollenfuehrunge dieser reformation
abermals hieher schicken und gnediglich gestaten
und nachgeben wirt, das dem itzigen prediger
ehr Jacob Hogensehe das predig und pfarrambt
vorliehen, auch soll die sorgfeldigkeit, und was
zu dem ambt eines superattendenten gehörig, be-
fohlen, auch capellen und andern kirchendienern
vorordent und ihnen und ihren nachkommen auch
dem schulemeister, schulendiener, sindico besten-
dige und allezeit bleibende aus dem gemeinen,
nach vormugen und gelegenheit desselben vor-
ordent, vortheilet, versprochen und voreignet, auch
vorweser oder diacon und andere noturftige diener
mit entfangunge gebuerlicher eide, zu vorwal-
dunge und administration desselben casten, wie

denn davon in der landesordenunge ferner mel-
dung geschicht, gesetzet werden.
Und auf das allen unradt und vortzug in
diesen notturftigen und geburlichen sachen vor-
gekamen, haben wir mit vorwissen und willen des
radts und der andern nachfolgende personen zu
vorfassunge der matrikel und inventarii vorordent,
denselben auch in kraft unsers befehliges ufge-
leget, das sie von stundt an von wegen aller bis
anher nachstelligen und betageten zinsen und
renten, aller heuptsummen, sigel und brief, so
vormals bei den memorien, station, bruederschaften,
werken, vicarien und dergleichen, wie obsteit, ge-
rechtigkeit, so nach inhalt dieser reformation dem
gemeinen kasten zugewachsen, mahnen, innehmen
und darum geburliche forderunge thun mugen
und sollen.
Uf das auch durch diese reformation die
jenigen, so vormeinen, das sie recht an den me-
morien und station etc. haben, unbeschweret
bleiben, ist von uns durch christlich mit leiden
nachgegeben, das die funf priester , nemlich ehr
Johann Stenfelt, ehr Gregorius Gumban, Ewaldus
Wyldesteige, ehr Jürgen Steinnort und ehr Johan
Beneke, die zeit ihres lebens solchen antheil oder
portion, als sie vormals bei zeit der alten cere-
monien und als die kirche den follkommen anzahl
der resitirenden vicarien gehabt, nochmals vor
ihre heubt und person die zeit ihres lebens aus
100 goldgulden und 7 fl. pacht alle jahr von
wegen der probstei soll bezahlen der probst, herr
Wilhelm Natzmer.

102. Visitations-Abschied für Stolp. 1571.
[Aus St.-A. Stettin, Stettin. Arch. P. I, Tit. 118, Bl. 25 h.]

Beutelgeld.
Die diaconi berichten, dass alle sontage und
festtage zwei von den diaconis mit dem beutel
umgehen in der kirchen und samlen von einem
jeden, was ein jeder gibt. Das geld, so ge-
samlet, wird ausgeteilet den hausarmen, auch
den armen im spittel. Ohne das wurde alle
woche den armen im sundische marck ausgetheilet
und wo nach einem jar zwei oder drei was übrig,
wird wandt gekauft und under die armen ver-
theilet, es wurde alles, was eingesamblet, berechnet
und zu register gebracht.
Büchse.
Sol zugerichtet und damit wie zu Stettin und
an anderen ortern gehalten worden.

Vom luden.
Die diaconi berichten, das alhir zu den
sepulturen nichts gegeben würde, den es werde
nicht geludet.
Vom sepulturen.
Diaconi berichten, ein jeder, der in die kirche
begraben würde, gebe der kirche einen gulden,
die aber auf den kirchhof allhier in der pfarr-
kirchen begraven werden, gibt ein jeder 1 orts-
thaler, Sanct Niclaskirchhof aber, der ist frei.
Vierzeiten pfenning.
Diaconi berichten, das von alters ein gebrauch
gewesen, das der cüster und oberster diener des
jares viermal umhergegangen und den vierzeiten
pfenning gesamlet, so hat ein jeder hauswirt aus
 
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