Reval. Verordnung des Raths von 1525. — Verordnung des Raths über die Einkünfte von 1525. 41
Item bi ider kercken scholen men 4 dener
sin und dat men desulven besorge, wen ere tidt
kompt sunder besokendt des pastors; dat men dar
welcke to ordene, de densulven seggen, wor se
ere gelt scholen warnemen und ock wo eme de
kosters besorge, dat et gelickformelick togae.
Item van der uprichtung ener scholen to sunte
Nicolawes, up dat me(n) di kinder mochte in-
stitueren in guden leren und dogeden.
Item wor de sermon gescheen scholen de
weken over efte in den parkerken ofte moncke
kercken na erkenntenisse eines ersamen rades.
Item von den armen uptoschriven und vor-
witlicken id eren hern, dat se se vorvorderen in
diser tidt und ock dem lantforsten to vormelden
wodaner wise mit den armen luden gehandelt
wert, also dat et nicht christlicken togeid.
Item van den kercken huseren, dat men se
dar mede vorsorge, de der kercken denen.
Item van den undudischen, dat me(n) den
wolde vorordnen ene kercke, dar se des hilgen
dages und ock alle weken dri mal mochten christ-
lick underwiset werden.
Item van dem sacramente, dar et nicht mit
der schrift mach bewert werden, dat men id schal
holden in den schappen.
Item dise vorgeschreven artikel erstelle wi in
erkenntnis eines ersamen rades sampt der gemeine
und bogeren des ein antwort.
12. Verordnung des Raths vom 19. Mai 1525.
[Nach Bienemann, Aus Livlands Luthertagen. Anhang Nr. 11. Vgl. oben S. 38.]
Gudemenung eines ersamen rades up
etlicke vom h. Joan dem evangelischen
pastor schriftlick overgegevene artikel
de ordinancie des gewonlicken kercken
denstes bolangende, gemelten h. Jo-
anni fridages na Cantate afgeszen und
dar na schriftlick overgegeven.
Int erste wil ein ersam rat vorgemelten h.
Joan eren evangelischen pastor tosamet sinen
medehulperen upgelecht und bovalen hebben, se
allerley gotlicken kercken denst mit evangelischer
ministrering der sacramente, holding der missen
allerley lavegesengen in allen kercken in dutscher
spraken nach gotlicker schrift also to vorordenen,
wo se des vor allermenniglick mit gotlickem worde
to vordegedingen gesinnet sin.
Up de bogerde vorsorging der kercken deners,
wor de eren jarlicken inkumst warnemen sollen,
is vorlaten, dat der kercken vorstendere in iuwe-
licken kerspelen de iarlicke inkumpste einer idern
kercken, zo tovorn an vicarien, presencie, bole-
singen und anderer gestichteden kercken rente dar
to gehoret, overleggen und to hape bringen sollen,
dar van ein ider prester nach siner gelegenheit
sal vorsorget werden.
Is ock vor ratsam und vor et gemeine beste
to wesen angeseen, eine schole to sunt Clawes an-
torichten, derwegen ock h. Hinrik Dubbersin und
h. Simen van Werden upgelecht um eine gelegene
stede dar bie der kercken hirto to vorschaffende.
Item der kercken huser sollen den kercken-
denern mit den ersten gerumet und ingedan werden.
De moncke kercke is vor de undudischen
vorordent, um darsulvigest alle heilige und werkel-
dage en vortopredigen und gotlicken denst to
holden.
De dudischen sermone sollen na guder orde-
nung to gelegener tit und stunden in den kerspel-
kercken gescheen und geprediget werden.
Item de koster in beiden kerspelen sollen
van elcker grotesten klocken darsulvigest vor de
doden to boluden 1 mrk. hebben, van der negest
der grotesten 24 sh. und der andern gemeinen
klocken 12 sh. Des sal he to allen sermonen
vorgewes luden laten.
13. Verordnung des Raths über die geistlichen Einkünfte. Vom 9. Sept. 1525.
[Nach Bienemann, Aus Livlands Luthertagen. Anhang Nr. 15. Vgl. oben S 38.
Ratslage und gudemeinunge eines er -
samen rades up de geforderde ordi-
nancie van allerlei geistlicker lenware,
iarlicker boringen und inkomsten der-
sulvesten: wo et dar mede to holden und
wor de billich kamen hentokeren, der
gemeinte anno (15)25 am liegenden dage
Sehling, Kirchenordnungen. V.
Septembris upm groten gildestaven af -
gelesen.
Int erste. Na deme allerlei gestlicke lene
und guder stichtinge als nemlick der vicarien,
getide, bolesinge, broderschappe, presencien, me-
morien, boluchtingen und allerlei ander iarlicke
inkumste der geistlicheit mit erer tobohoring an-
fencklick ut milder andacht gade to lave und ton
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Item bi ider kercken scholen men 4 dener
sin und dat men desulven besorge, wen ere tidt
kompt sunder besokendt des pastors; dat men dar
welcke to ordene, de densulven seggen, wor se
ere gelt scholen warnemen und ock wo eme de
kosters besorge, dat et gelickformelick togae.
Item van der uprichtung ener scholen to sunte
Nicolawes, up dat me(n) di kinder mochte in-
stitueren in guden leren und dogeden.
Item wor de sermon gescheen scholen de
weken over efte in den parkerken ofte moncke
kercken na erkenntenisse eines ersamen rades.
Item von den armen uptoschriven und vor-
witlicken id eren hern, dat se se vorvorderen in
diser tidt und ock dem lantforsten to vormelden
wodaner wise mit den armen luden gehandelt
wert, also dat et nicht christlicken togeid.
Item van den kercken huseren, dat men se
dar mede vorsorge, de der kercken denen.
Item van den undudischen, dat me(n) den
wolde vorordnen ene kercke, dar se des hilgen
dages und ock alle weken dri mal mochten christ-
lick underwiset werden.
Item van dem sacramente, dar et nicht mit
der schrift mach bewert werden, dat men id schal
holden in den schappen.
Item dise vorgeschreven artikel erstelle wi in
erkenntnis eines ersamen rades sampt der gemeine
und bogeren des ein antwort.
12. Verordnung des Raths vom 19. Mai 1525.
[Nach Bienemann, Aus Livlands Luthertagen. Anhang Nr. 11. Vgl. oben S. 38.]
Gudemenung eines ersamen rades up
etlicke vom h. Joan dem evangelischen
pastor schriftlick overgegevene artikel
de ordinancie des gewonlicken kercken
denstes bolangende, gemelten h. Jo-
anni fridages na Cantate afgeszen und
dar na schriftlick overgegeven.
Int erste wil ein ersam rat vorgemelten h.
Joan eren evangelischen pastor tosamet sinen
medehulperen upgelecht und bovalen hebben, se
allerley gotlicken kercken denst mit evangelischer
ministrering der sacramente, holding der missen
allerley lavegesengen in allen kercken in dutscher
spraken nach gotlicker schrift also to vorordenen,
wo se des vor allermenniglick mit gotlickem worde
to vordegedingen gesinnet sin.
Up de bogerde vorsorging der kercken deners,
wor de eren jarlicken inkumst warnemen sollen,
is vorlaten, dat der kercken vorstendere in iuwe-
licken kerspelen de iarlicke inkumpste einer idern
kercken, zo tovorn an vicarien, presencie, bole-
singen und anderer gestichteden kercken rente dar
to gehoret, overleggen und to hape bringen sollen,
dar van ein ider prester nach siner gelegenheit
sal vorsorget werden.
Is ock vor ratsam und vor et gemeine beste
to wesen angeseen, eine schole to sunt Clawes an-
torichten, derwegen ock h. Hinrik Dubbersin und
h. Simen van Werden upgelecht um eine gelegene
stede dar bie der kercken hirto to vorschaffende.
Item der kercken huser sollen den kercken-
denern mit den ersten gerumet und ingedan werden.
De moncke kercke is vor de undudischen
vorordent, um darsulvigest alle heilige und werkel-
dage en vortopredigen und gotlicken denst to
holden.
De dudischen sermone sollen na guder orde-
nung to gelegener tit und stunden in den kerspel-
kercken gescheen und geprediget werden.
Item de koster in beiden kerspelen sollen
van elcker grotesten klocken darsulvigest vor de
doden to boluden 1 mrk. hebben, van der negest
der grotesten 24 sh. und der andern gemeinen
klocken 12 sh. Des sal he to allen sermonen
vorgewes luden laten.
13. Verordnung des Raths über die geistlichen Einkünfte. Vom 9. Sept. 1525.
[Nach Bienemann, Aus Livlands Luthertagen. Anhang Nr. 15. Vgl. oben S 38.
Ratslage und gudemeinunge eines er -
samen rades up de geforderde ordi-
nancie van allerlei geistlicker lenware,
iarlicker boringen und inkomsten der-
sulvesten: wo et dar mede to holden und
wor de billich kamen hentokeren, der
gemeinte anno (15)25 am liegenden dage
Sehling, Kirchenordnungen. V.
Septembris upm groten gildestaven af -
gelesen.
Int erste. Na deme allerlei gestlicke lene
und guder stichtinge als nemlick der vicarien,
getide, bolesinge, broderschappe, presencien, me-
morien, boluchtingen und allerlei ander iarlicke
inkumste der geistlicheit mit erer tobohoring an-
fencklick ut milder andacht gade to lave und ton
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