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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (5. Band): Livland, Estland, Kurland, Mecklenburg, Freie Reichsstadt Lübeck mit Landgebiet und Gemeinschaftsamt Bergedorf, das Herzogthum Lauenburg mit dem Lande Hadeln, Hamburg mit Landgebiet — Leipzig: O.R. Reisland, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.27083#0167
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Ordeninge der misse von 1545.

151

Antwort.
De geschapen hefft hemmel unde erde.
De prester.
Bekennet dem heren, wente he is gut.
Antwort.
Unde sine barmherticheit is ewich.
De prester.
Unde ick arme sündige minsche, bekenne gade
dem almechtigen, minem schepper unde vorloeser,
dat ick nicht allene gesündiget hebbe mit ge-
danken , worden edder werken, sonder ock in
sünden entfangen und gebaren bin, also, dat alle
min natur unde wesent vor siner gerechticheit
straflich unde vordömlick is. Darumme flehe ick
to siner grundlosen barmherticheit, söke und be-
gere gnade, here wes gnedich mi armen sünder.
De dener antwerdet dit gebet.
De almechtige barmhertige godt, de vor unse
sünde sinen enigen söne in den dodt gegeven
hefft, wolde sick unser erbarmen, unde uns umme
sinent willen unse sünde vorgeven, und den hilligen
geist vorlenen, dat wy dorch en sinen gödtliken
willen erfüllen, unde dat ewige levent entfangen,
amen.
De prester spreckt hirna dese absolution.
De barmhertige godt hefft sick unser er-
barmet, unde vor uns sinen enigen söne in den
dot gegeven, unde uns umme sinent willen unse
sünde vorgeven. Ock alle den, de an sinen
hiligen namen gelöven gades kinder to werden ge-
walt gegeven, unde den hilligen geist vorheten.
Wol gelövet unde gedöfft wert, de schall salich
werden. Dat vorlene uns godt allen, amen.
Wenn desse bicht van dem prester gespraken
wert, schall de ganze kercke stille sin, unde desse
bicht anhören, ock mit dem prester also ere sünde
bekennen, unde dat bedt mit der absolution leren,
to der tidt, und ock sunst yo vaken vor gade
reden.
Hirna schall in den steden de cantor edder
scholmester den introitum anfangen to latin, effte
singen under tiden enen düdeschen psalm. Er-
barme di miner o here godt, etc.
Menn kan dat jar aver in den steden singen
de introitus, de nicht wedder de hillige schrift sint.
In den hogen festen, winachte: Puer natus etc.
In die Epiphanie: Ecce advenit etc.
In die Purificationis singe me vor enen in-
troitum de veer schonen versche. Ein kindelin
etc. Welck ock de sondage twischen winachten
und lechtmissen up den dörpern schal vor enen
introitum gesungen werden. Up welckere sondage
in den steden, under tiden dat Offitium, Puer
natus, mach gesungen werden.

In den ostern : Resurrexi,
Ascensionis: Viri Galilei.
In den pinxsten: Spiritus domini.
Trinitatis: Benedicta sit sancta tri[nitas].
De kerckheren in den steden werden dar
acht up hebben unde dem rectori anseggen, dat
he dat jar dorch up de sondage und feste de in-
troitus ordentlick singe, und den kindern idt vor-
hen aversinge. He mach ock up de sondage
singen, nu de trinitate, under tiden: Spiritus
domini, ock Omnes gentes plaudite manibus, welcke
up den avent Ascensionis vortekent.
Ock dat schone gebet Danielis: Omnia quae
fecisti nobis domine, welck am donnerdage na
Judica steit.
De schonen gesenge ock to tiden: Salus
populi, am donnerdage na Oculi, Exurge domine,
In rogationibus, Letetur cor querentium dominum,
Quintaferia post Letare: Dum sanctificatus fuero
in vobis. Wo am midweken unde donnerdage na
Letare.
De kerckheren werden de scholmeisters unde
cantores flitich vormanen, dat se darup sehen, dat
de gesenge sick fin rymen mit den festen. Wenn
se nene gesenge dar to hebben, so nemen se de
frölikesten psalmen edder lede, unde sehen jo
darup, dat de gesenge ut der reinen schrift sin,
unde rein, lustig und vorstendlick vor de leien,
ut gades worde gemaket.
Up den dörperen schal men stedes einen
düdeschen psalm singen vor den introitum.
Dat kyrie eleison mach men singen, na ge-
legenheit der tidt, wo bet herto geholden is. In
den steden singe men to tiden, dat nageschreven
latin, ock düdesch.
Das düdesche kyrie summum: Ach vader,
alder högeste godt, schölen de kerckheren up den
dörpern singen, unde dem volke idt leren, dat
de ganze kercke idt singe. De koster kan groth
gut darinne don, wenn he sick nicht ut dem wege
stickt, ock nicht (wo etlike don) up dat altar
liggen gaen, sonder im chör sick to tiden na der
kercken wende, und dem volke wol vorsinge.
Dat kyrie paschale, kyrie angelicum,
dominicale, de anderen to tiden ock
mach men in den steden singen.
[5 Blätter mit Noten.]
In den steden und dörperen, darup: Allene
gade in der höge si eere. In den steden. dar
men de wile wol hefft, schall vort up dat düdesche
Et in terra gesungen werden. Wen averst de tidt
to kort valt, mach men idt stan laten.
Dar na wende sick de prester to dem volke
und segge: De here si mit juw. Unde wende
 
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