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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (5. Band): Livland, Estland, Kurland, Mecklenburg, Freie Reichsstadt Lübeck mit Landgebiet und Gemeinschaftsamt Bergedorf, das Herzogthum Lauenburg mit dem Lande Hadeln, Hamburg mit Landgebiet — Leipzig: O.R. Reisland, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.27083#0176
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Mecklenburg.

ider vorbidden, und efft he jemand vortörnet effte
belediget hedde, dat ehme dat möge vorgeven
werden.
Unde hir lath den kranken bidden, effte he
jemandes vortörnet hedde, dat eme dat mochte
umme gades willen vorgeven werden.
Hirna vormane nu den kranken to der ent-
fanginge des hilgen sacramentes.
Leve broder, süster effte fründ, gi schölen
nu juwe gemöte unde herte uprichten to gade,
und juw schiken unde bereiden to der entfanginge
des hilgen sacramentes, unde erstlick wol an-
merken de wort unde gnedigen willen unses heren
Jesu Christi, dar he uns sinen liff im brod to
ethende, und sin blot to drinkende in win be-
scheiden hefft, up dat unse gelove also dar dorch
gesterket unde wi gewisse unde vorsekert werden,
dat de vorgevinge der sünde, unde dat ewige
levendt, welcker Christus uns hirmit erworven
hefft, unse si, unde wi dessülvigen deelhaftich
werden, up dat gi ock darup leve broder juwe
crütze unde krankheit willichlick dem heren
Christo nadragen, der werlde unde flesche aff-
sterven, unde nicht mehr na leven, sunder dem
ewigen levende na trachten. Derhalven latet uns
samtlik unse gemöte unde herte to gade uprichten,
dat wi de worde des testamentes, mit einem rechten
geloven mögen handelen, und ehrer frucht deel-
haftich werden.
Unde hir heve an, to consecreren unde dat
testament Christi tovorhandelen.
Unse vader, de du bist im hemmel, ge-
hilliget etc.
Unse here Jesus Christus, in der nacht, do
he vorraden wart, nam he dat brodt, dankede
unde brack idt, und gaff sinen jüngeren unde
sprack: Nemet hen und ethet, dat is min liff, de
vor juw gegeven wert, sölckes doth to miner ge-
dechtenisse.
Up disse wort reke dem kranken den lichnam
des hern Christi, also sprekende.
De lichnam unses heren Jesu Christi, vor di
in den dot gegeven, starke und beware di im
geloven tom ewigen levende, amen.
Darna neme he den kelck unde spreke.
Dessülven geliken nahm he ock den kelck, na
dem aventmale unde sprack: Nemet hen und
drinket alle darut, desse kelck is dat nie testament
in minem blode, dat vor juw vorgaten wert to
vorgevinge der sünde, sölckes doth so vaken gi
idt drinken, to miner gedechtenisse.
Und up sülcke wort reket man dem kranken
ock dat blot des heren, also sprekende.
Dat blot unses heren Jesu Christi vor dine
sünde vorgaten, starke unde beware di im rechten
geloven, tom ewigen levende. Amen.

Na der vorrekinge des sacramentes spreke he
tom kranken also.
Leve broder, effte süster, dewile du nu ent-
fangen heffst den liff des heren Christi und sin
blot, vor uns vorgaten, gedrunken, schaltu nu ock
gade danken vor sölcke sine grote woldat, dat he
di to rechter bote unde to desser gnade hefft laten
kamen, unde nu henfürder frölik unde wol to
freden sin, in diner conscientien unde gewissen
unde seker sin, des ewigen levendes, unde dat du
ein kind gades sist, unde dat ock godt nu stedes
bi di sin wert, ock de leven hilligen engel di
denen, dat gebet ock aller framen christen kumt
di to hülpe, und werst des deelhaftich, darümme
schaltu di wol to freden geven, unde dine krank-
heit unde crütze geduldich und frölick dragen,
und dem heren Christo in sinem exempel volgen,
unde di gade bevelen, unde nicht twivelen, so idt
ehme gevelt, so wert he di wol ut desser krank-
heit helpen. Wo he aver di itzunder in desser
krankheit van hir eschen unde förderen wolde,
schaltu ehme gerne gehorsam sin unde spreken:
Here, din wille geschee, here, nicht min wille,
sunder din wille geschee.
Unde hir vormane de prester dat volk, so
dar bi sint, unde spreke also.
Leven fründe, up dat unse leve broder, effte
süster, in sölkem geloven to gade gesterket werde,
und godt ehme desse krankheit to sinen besten
kere, wille wi ein gemene bet doen, unde spreken
ein vader unse etc. Darup spreke he den segen.
De here segene di unde behöde di, de here
erlüchte sin angesichte aver di, und si di gnedich,
de here heve sin antlat aver di, unde geve di
den frede, amen.
Men mach ock wol na der communion, unde
ock sunst, wen me de kranken besocht, etlike
schöne trostpsalme vorlesen ut dem psalter unde
sunderlick na der communion den psalm.
Lavet den heren alle heiden, priset ehne alle
völker, wente sine gnade unde warheit waltet aver
uns in ewicheit. Alleluia.
Effte den psalm.
Lave den heren mine seele, unde wat in mi
is, sinen hilligen namen.
Item, wen man den kranken besocht, mach
men lesen den psalm : Wol under dem scherm
des högesten.
Item den 118. psalm: Confitemini domino
quoniam bonus. Danket dem heren, wente he is
fruntlik und sine güdicheit waret ewichlik.
Item den psalm: Dominus illumminatio mea.
Men mach ock na gelegenheit der kranken
desse vorgeschreven ordeninge vorkörten edder vor-
lengen, wente so idt ein ferliker tidt were, und
de prester ander mehr besöken möste, ock wen
 
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