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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (5. Band): Livland, Estland, Kurland, Mecklenburg, Freie Reichsstadt Lübeck mit Landgebiet und Gemeinschaftsamt Bergedorf, das Herzogthum Lauenburg mit dem Lande Hadeln, Hamburg mit Landgebiet — Leipzig: O.R. Reisland, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.27083#0287
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Parchim. Plan. Rostock.

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und 1603 (diese betraf nur die Finanzen). Die Kirchenbücher der Kirchen zu St. Georg und
Marien fangen mit dem Jahre 1657 an, das Taufbuch beginnt schon 1651. Hochzeitsordnungen
des Raths von 1578 und 1620 (Cleemann, S. 467) sind polizeilicher Natur, ebenso wie die
Verlöbniss-, Kindtauf-, Kirchgangs- und Begräbnissordnungen von 1620 ff.; eine Stadtarmen-
ordnung wurde 1625 erlassen.

Plau.
Litteratur: Lisch, Geschichte der Stadt Plau und deren Umgebungen in Jahrb.
des Vereins für mecklenburgische Geschichte 17, S. 5 ff.; Lisch, Gesch. der Stadt Plau.
Schwerin 1851.
Die Einführung der Reformation in Plau verlief ohne Störungen. Die Visitationen von
1535 und 1541 ordneten namentlich die Vermögensverhältnisse. Vgl. Lisch, a. a. O. S. 156 ff.,
der insbesondere eine Lebensbeschreibung der ersten protestantischen Pfarrer und Capläne giebt.
Als 1573 der Rath einen neuen Pfarrer berief, begannen die Streitigkeiten mit den Fürsten
über die Predigerwahlen (Lisch, a. a. O. S. 162 ff.) Bereits 1595 finden sich Ansätze zu dem
eigenthümlichen Recht der Pfarrwittwen-Conservierung, welches uns sonst namentlich in Pommern
entgegentritt (vgl. Sehling, Ev. K.OO. Bd. IV, S. 309; Woltersdorff in Friedberg und
Sehling, Deutsche Zeitschr. für Kirchenr. 1902, S. 177 ff.). Die Entwicklung des Instituts
gehört vorwiegend dem 17. Jahrh. an. Vgl. die Beispiele bei Lisch, a. a. O. 17, S. 167 ff.

Rostock.
Litteratur: Historia van der Lere, Levende und Dode M. Joachimi Slüters, des ersten
Evangelischen Predigers tho Rostock, nevenst einer Chroniken darinne kortlick vormeldet, wo
wunderlick Godt syn hilliges wordt anno 1523 alhyr geapenbaret und beth in dyt 1593 jahr
erholden hefft. Gestehet und geordent dorch Nicolaum Grysen, Predigern darsülvest.
Rost. 1593; Bacmeister, Historia-ecelesiae Rostochiensis (bei Westphalen, Monumenta
inedita. Tom. I). Arndt, M. Joachim Slüter. Lübeck 1832; Grapius, Das evang. Rostock.
Rostock u. Leipzig 1707; Serrius, M. Joachim Schlüter oder die Reformation in Rostock.
Rostock 1840; Koppmannn, Gesch. der Stadt Rostock. Rostock 1887; Vorberg, Einf. der
Ref. in Rostock. Halle 1897 (dort siehe die ältere Litteratur); Böhlau, Zur Consistorial-Com-
petenz des Landesherrn in Rostock. Weimar 1881; Lisch, in Jahrb. des Vereins für mecklenb.
Gesch. 16, S. 9 ff.; zahlreiche Aufsätze von Koppmann, z. B. Die Prediger zu Rostock im
16. Jahrh. (Rostocker Beiträge Bd. 1, Heft 3, S 15 ff.); Dr. Johann Kittel, Professor der
Theologie und Superintendent zu Rostock 1561—1563 (Mecklenb. Jahrb. 59, S. 144 ff.); Des
obersten Prädikanten Heinrich Techen Anstellung und Absetzung (Rostocker Beiträge Bd. 1,
Heft 2, S. 21); Dr. Johannes Draconites, Professor der Theologie und Superintendent zu Rostock
(Rostocker Beiträge Bd. 1, Heft 3, S. 1); Urkundliches zur Gesch. der Reformation (Rost.
Beiträge Bd. 3, Heft 1, S. 71 ff.).
Archive: Staatsarchiv Schwerin; Rathsarchiv Rostock; Archiv des Geistlichen Ministe-
rium zu Rostock; Rathsarchiv zu Wismar.
I. In Rostock fand die Reformation sowohl beim Rathe als bei der Bevölkerung
freudigen Widerhall. Der Rath setzte die neue Ordnung schon frühzeitig durch. Man ver-
gleiche im Einzelnen Vorberg, S. 41 ff. Als erster evang. Prediger ist Slüter zu betrachten.
Eine wahrscheinlich von dem Rathssyndikus Dr. Johann Oldendorp verfasste Ordnung
kennzeichnet die allgemeinen Grundzüge der neuen Organisation; sie wurde am 3. Januar 1531
 
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