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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (5. Band): Livland, Estland, Kurland, Mecklenburg, Freie Reichsstadt Lübeck mit Landgebiet und Gemeinschaftsamt Bergedorf, das Herzogthum Lauenburg mit dem Lande Hadeln, Hamburg mit Landgebiet — Leipzig: O.R. Reisland, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.27083#0380
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Die freie Reichsstadt Lübeck mit Landgebiet und Gemeinschaftsamt Bergedorf.

andere möie hebben, sunder se schölen bescreven
hebben und mit weten alle hövetsummen und in-
kament, in sundergen böken, alse na gescreven
schal werden. Und me schal en alle iar reken-
schop don im namen des ganzen rades sampt den
64, alse na gescreven is, van aller iarliker utgift,
dat nichts ummekame. Item wen ein hövetstöl
utgelöset, verandert und wedder angelecht wert,
so schal id schehn mit wetende und vulbört der
veer rades personen, dat se sulkes ock mögen
scriven in ere bock, dat also in disser sake, van
den summen unde inkamende, des rades twe böke
van den beiden casten over einstemmen mit den
böken der diakenen, welk de veer rades personen
im namen des ganzen rades, alle iar, wen de
rekenschop schüt, besehn und lesen schölen laten,
efft deme ock also si, so se sulk besent und over-
lesent werden van nöden achten.
Darumme, dat disse veer rades personen hir
to eindrechtich und willich mögen sin, wen me eres
rades und hülpe vor dem erbarn rade edder sus
bedarf, schölen se dem ganzen rade bi ehren und
truwen to seggen, dar to ock den diakenen allen
des geliken to seggen, dat se willen im namen
des rades, mit rade und dade, wen se dar to
gevordert werden , edder sus wor se weten, also
handelen der saken to gude und nicht to wedderen,
alse se id vor dem erbarn rade und idermanne
willen bekant sin. Und wedderumme, de diakene
alle sampt, schölen dem erbarn rade edder den
sülvigen veren im namen des ganzen rades, bi
ehren und truwen to seggen, dat se der saken
vörderlick und nicht to wedder edder vorsümelick,
alle dink eindrechtich, alse in der ordeninge be-
screven is, und wat dar to denet, nach erem vor-
stande und unstraflikem vlite, ane schadelike vor-
sümenisse, handelen willen und verschaffen.
Disse veer rades personen schal me vordelen
twe to egenen der casten der armen, twe der
schat casten.
Wen ein van dissen veeren stervet, edder
sus afgeit, dorch förderinge der nödt des rades,
edder wo id denne qüeme dorch witlike nöth und
orsake, so schölen de 64 mit namen upscriven in
eine zedel twe andere rades personen, und bidden
den erbarn radt umme einen van den beiden
wedder in de stede des afgegangenen.
Van den kerkvederen unde schatcasten
diakenen.
De twintich kerkvedere sint nu tor tidt er-
welet van den 64 und 100menneren, overst an-
genamen und confirmeret vam erbarn rade.
De sülvesten, so erwelet, schölen veer iar lang
bliven kerkvedere, doch nicht alle, na wise und
bescheide alse hir na steit.

Wente erer twe ut iewelikem caspele, dat
sint, teine, schölen van eren twen rades personen
unde van den 64 erwelet werden, dat se sin schat-
casten diaken thom rente örde in der schatcaste,
dar alle utrichtinge na der ordeninge schal ut
schen. De schölen ock mit sold berekinge und
buwende etc. alles utrichten. De anderen kerk-
vedere schölen raden helpen, dat disse nichts vor-
sümen, ock sülvest helpen buwen und utrichten
allent, wat erer kerken und kerkdeneren to kumpt,
alse na gescreven schal werden, de teine överst
schölen gelt ut leggen.
Disse teine alle iar, wen ere tal vul gekaren
is, schölen sick umme de viff slötele eres ördes
in der schatcasten also vordragen. Erer twe ut
iewelikem caspele schölen spreken : Godt geve
dat idt wol gerade, und werpen dat loth edder dat
mestken dar umme.
Overst dat se nicht to sere beswaret werden,
schölen de vive, de also disse slötele ein iarlang
gehat hebben, aftreden van dissem denste und
kerkvederschop, und ganz fri und lös sin na ge-
daner rekenschop.
Unde ehr de vorgenömeden erwelere alse de
twe rades personen und de 64 wedder erwelen
vive andere kerkvedere ut den 64 edder 100 edder
sus ock ut der gemeine, schölen se ein pater
noster spreken, und bidden, dat en godt tom amte
bequeme personen toschicke, alse de apostele deden
act. 1. Unde wen denne de tal aller kerkvedern
also wedder vul gekaren is, so schölen de er-
welere ut dem ganzen talle wedder kesen viff
schatcasten diaken, de viff slötele schölen hebben,
unde verschaffen alles mit den anderen viven, de
nicht afgan, alse to vorne dorch de afgegangene
personen gedan is.
Mit der sülvigen wise schal id ock togaen,
so etlike dötlick affgingen, edder in den radt
wurden gekaren, edder sus nicht hir bi konden
bliven ut witliker guden orsake, so verne alse me
in sulkem valle nicht ane beswaringe töven kan
mit der erwelinge, bet dat iar umme kumpt, wen
andere erwelinge schüt.
Mit sulker wise wert verhod, dat me alle iar
nicht idel nige vorstendere hefft tor casten, de der
saken ganz unverstendich mochten sin.
De tein schatcasten diakene schölen raden
over innement unde utgevent etc. ane alleine, dat
erer vive alleine de slötele hebben, alse ge-
secht is.
Villen overst wichtige saken vor, so schölen
se to rügge spreken mit den anderen tein kerk-
vedern unde mit den twen rades personen. Were
denne io noch de sake so swar, so bespreken sick
to samende de veer rades personen, de 20 kerk-
vedere unde de 64.
De anderen tein kerkvedere schölen sin schat-
 
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