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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (7. Band = Niedersachsen, 2. Hälfte, 1. Halbband): Erzstift Bremen, Stadt Stade, Stadt Buxtehude, Stift Verden, Stift Osnabrück, Stadt Osnabrück, Grafschaft Ostfriesland und Harlingerland — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1963

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https://doi.org/10.11588/diglit.30042#0178
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Stift Verden

Muniri vallo iustitia fori:

Sanctius hoc opus est dignumque heroibus almis,
Cultu fingi animos et pietate chori.

Martia magnanimo debebat Roma Quirino
Grates ter magnas: conditor urbis erat.

Ritus Pompilio sacros pacemque colenti
Laus minor haud fuerat perpetuumque decus.
Vana superstitio si nomina splendida regi,

Tantum si decoris numina ficta parant:

Quantum debetur veri qui dogmata cultus
Exemplo fundet, Carole Magne tuo ?

Alcidae aeratam commendat Graecia clavam,

Qua Lernae morti livida monstra dedit:

Quas mereat, resecans capita errorum horrida,
laudes,

Quos vomit e Stygio Lerna nefanda lacu ?

Ergo opus est sanctum cedris et marmore dignum,
Verdiadum praesul Guelphiadumque decus.

Dum Juli calcas vestigia sancta parentis,

Orbita, demonstrans, quae poli ad astra vehat:
Dum filum ducis ceu Thesei cressa Ariadne,
Affectu cari sollicitique patris.

Tartareo, ne fraus et inextricabilis error,
Minotauro animas corporaque obiiciat.

Namque pios ritus et puri dogmata verbi
Servare, est proprium praesulis officium.

Haec res grata Deo qui pura mente vocari,

Qui vult syncera relligione coli.

Hoc pia posteritas coeli super aethera tollet,
Siderei venerans numina rite poli.

Hoc etiam agnoscas praesentis temporis aetas,
Atque patrem patriae laude sub astra feras.
Aeternumque Patrem, rerum cui summa potestas,
Sollicites votis perpetuaque prece.

Clementi Guelphum validae quae numine dextrae
Conservet, firmet robore, ametque domum.

Hac sub fronde pios ecclesia figere nidos
Ut queat, atque Deum sancta propago colat.

N. S. 3

3 J. H. Pratje (Anm. zu J. H. v. Seelen, aaO.
1015 und 1031) vermutet, daß es sich hier um Ni-

kolaus Schenck, fürstlich-bischöflichen Hofprediger,

handele. Schenck ließ 1605 zu Lemgo durch Conrad
Grothens Erben Johannes Mathesius’ Predigt von den
Kindbetterinnen und Hebammen wieder drucken,

Vorrede.

Von Gottes gnaden Wir Philippus Sigißmundus,
postulierter bischoff dero stifte Oßnabrug und Ver-
den, tumbpropst zu Halberstadt, herzog zu Braun-
schweig und Lüneburg etc., entbieten euch, den
würdigen, unsern lieben, andechtigen und getreuen
superintendenten 4, pastorn, predigern und dienern
des göttlichen worts, auch allen unsern untertanen
im stift Verden, wes standes und namens die sein,
beyde, geistlichen und weltlichen, unsern gnedigen
und geneigten willen und fügen euch hiemit zu wis-
sen:

Nachdem auß versehung Gottes des allmechtigen
und einhelligen wahl deren, so es gebürt, wir zu
einem bischoff und verweser des stifts Verden po-
stuliert, die regierung und administration angenom-
men haben, so haben wir uns die ganze zeit unser
regierung unsers tragenden ambts mit sonderlichem
fleiß erinnert 5 und unser gemüet und sin dahin ge-
richtet, das wir unsere getreue, liebe untertanen
nicht allein in zeitlichen friede, ruhe und einigkeit
erhielten und beschützten und ihnen recht und ge-
rechtigkeit widerfahren liessen, sondern das auch
zuförderst die rechte erkentniß und ehre Gottes,
die reine, unverfelschte lehr und der rechte, ware
gottesdienst befürdert werden möchte. Wir wollen
auch ferner die ganze nachfolgende zeit unsers le-
bens und regierung desselbigen uns von Gott be-
fohlenen ambts mit besondenn fleiß und recht
bischöfflichem und fürstlichem ernst erinnern und
unternemen.

Ob nu wol durch wunderbare versehung Gotts
jetzt gemeltes unser stift Verden beneben etlich
andern des heiligen römischen reichs einverleibten
stiften für etlichen jaren von den papstischen ir-
tummen, greueln und mißbreuchen errettet und zu
dem rechten erkentniß Gottes durch die reine,
unverfelschte lehr des göttlichen worts (dafür dem
allmechtigen Gott lob und dank gesagt sey) ge-
bracht und auch auf solche gnedige schickung Got-

die einigen Exemplaren unserer KO angebunden ist.

(vgl. oben S. 143, Anm. 88).

4 Zu den Superintendenten und Superintendenturen

vgl. Einleitung, oben S. 137.

5 Druckvorlage: erinnere.

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