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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (7. Band = Niedersachsen, 2. Hälfte, 1. Halbband): Erzstift Bremen, Stadt Stade, Stadt Buxtehude, Stift Verden, Stift Osnabrück, Stadt Osnabrück, Grafschaft Ostfriesland und Harlingerland — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1963

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https://doi.org/10.11588/diglit.30042#0335
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Armenordnung 1573(?)/1587

Anno 87
additum

beiden burgermeistere densulvigen, eynen dach oder
twe, na gestalten sachen, umbtogaen und also de
almosen to samblen, vergunstigen und ennen deß
van unser schryverye bewieß mitdeilen laten, oick
(wans der wichticheit und affgekundiget were,) den
armenvogt umb derdehalven schilling des dages
(ohne widerm upslach) medetogaen verordnen und
togeven mögen.

[Tom teinden 22, so schal ock dußen armen, die also
von unsern verordneten in den leschuppen togelaten
und mit teken versorget syn, und sunst nemande, tor
arnetidt 23 in den eschen 24 vertolesen erlövet und
vergunstiget syn.]

Und darmit dessem allem so werklich nagesettet
und nichtz towedderen gehandelt werden möge, heb-

22 Dieser Absatz ist in der Druckvorlage wenig später
nachgetragen.

23 = Erntezeit; vgl. dazu oben S. 17 mit Anm. 12.

21 Esch = Saatfeld in der Allmende; vgl. Lasch und
Borchling I, 616f.

ben wy einen armenvoget oder upseher darto an-
genommen und bestellet, oick up desse ordnung be-
eidigen und ehme dersulvigen aveschrift tosampt der
togelatenen armen antekenung, sich darna desto
better to richten, avergeven und tostellen laten.
Manderen und bevelen demna ernstlich allen und
jedern unsern burgern, underdanen und mitwönne-
ren by dem gehorsam, darmede se unß verwandt
und togedain, oick sonst by vormydung swarer straffe
[der gefengniße oder der stattverwisung], dat se sich
desser unser ordnung allerdinges gemete holden und
darjegen in einigen wege nichtz handlen noch jemand
anders vorstaden, wie sich dann ohne dat vermög
deß hilligen rykes policeyordnung 25 und gemeiner
beschrevenen rechte geböret.

25 Vgl. dazu oben S. 22 mit Anm. 27.29f. 32; Reichs-
polizeiordnung von 1530, Tit. XXXIV, § 1 und 2,
und Reichspolizeiordnung von 1548, Tit. XXVI,
§ 1 und 2 (Koch-Senckenberg, aaO. Th. 2,
343 f. 601).

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