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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (7. Band = Niedersachsen, 2. Hälfte, 1. Halbband): Erzstift Bremen, Stadt Stade, Stadt Buxtehude, Stift Verden, Stift Osnabrück, Stadt Osnabrück, Grafschaft Ostfriesland und Harlingerland — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1963

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https://doi.org/10.11588/diglit.30042#0448
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Grafschaft Ostfriesland

nantien 20 vry ende sonder eenighe verhinderinge van
rekeninghe 21 ofte anders besorghen etc.

Die consistoriale ende classicale vergaderinghen 22
sullen worden onderholden, volgens die ordonnan-
tien by de kercke daerop gemaekt 23, midts 24 dat
niemant tot den weeckelicken 25 coetum sal worden
gedwonghen 26, ende dat in de voorschreven verga-
deringhen alleen kerckelycke saken sullen worden
verhandelt, ende sal burgermeestern ende raet vry
staen, uuyt haren collegio ofte uuyt den veertigen 27
eener (wesende een litmaet der kercken) te commit-
teren, om in die voorschrevene consistoriaelsche ver-
gaderinghe te compareren 28.

dem Norder Landtag, August 1593; vgl. Apologia,
38. Forderung der Stände auf freie Wahl der Predi-
ger, Kirchendiener, Diakonen und Kirchvögte durch
die Kirchspielsleute in den Gravamina, Aurich, 15.
März 1594, und entsprechende Forderung der Stadt
Emden vom 16. März 1594 in der Apologia, Beyla-
gen, 6ff. 26.

20 Die Emder KO von 1594 vgl. unten S. 480 ff., die Ka-
pitel über die Armenversorgung S. 505 ff.

21 Kurz vor Ausbruch der Revolution hatte der Graf
gefordert, daß der Kirchenrat in Emden Rechen-
schaft über das Almosenwesen ablegen solfte; vgl.
Einleitung, oben S. 336.

22 = Versammlungen; vgl. Doornkaat Koolman
I,447; E. Verwijs en J. Verdam, aaO. VIII,
1727 f. - Gemeint sind hier die Versammlungen des
Emder Kirchenrates und des Coetus. Die Bezeich-
nung als „consistoriale“ und „classicale“ Versamm-
lungen entstammt französisch-wallonischem bzw.
niederländischem Sprachgebrauch; vgl. J. Weerda,
Experiment, 192 f.

23 Vgl. unten S. 452 ff. und S. 434 ff.

24 = unter der Voraussetzung, daß; vgl. Doornkaat
Koolman II, 610.

25 = wöchentlichen; vgl. Doornkaat Koolman III,
531.

26 = gezwungen; vgl. Doornkaat Koolman I, 375;
E. Verwijs en J. Verdam, aaO. II, 504.

27 Seit 1574 waren in die Kontrolle der städtischen Ver-
waltung und zur Schatzhebung 24 von der Bürger-
schaft zu wählende Deputierte eingeführt (vgl. Do-
cumentum zu U. Emmius, Tractat, 364ff.). Um
1586 fingen der gräfliche Drost und der grafenfreund-
liche Magistrat an, sich die Wahl der Deputierten
anzumaßen und sie nach Belieben ein- und abzuset-
zen. Nach fruchtlosen Protesten versammelte sich
die Bürgerschaft am 2. Mai 1589 und wählte 40
(nach anderer Version zunächst wieder 24, erst nach
Auseinandersetzungen mit dem Magistrat, wobei es
sich auch um eine Beschwerde über Begünstigung
der Lutheraner handelte, 40) Vertreter aus ihrer
Mitte zur Wahrnehmung ihrer Rechte mit einem

Niemant sall in die olde stadt ofte opt Valderen
schoel moghen holden dan by consent van burge-
meestern ende raet, ende sullen alle schoelmeesters
geholden wesen, sick te reguleren nae die ordonnan-
tien, by burgermeesteren ende raedt daerop gemaekt
ofte te maken 29.

Die goederen, die tot onderholt der predicanten,
scholen ende armen syn besproken ende daertoo ge-
horich, sullen daerby blyven, soewel van die Grote
als Gasthuyskercke, ende die twee ende tseventich
gras lands, tot Hintha liggenden, van de provstye
gekomen, by S. G. vrow moeder, ho[chl]. ged., die
Groote kercke begifticht, ende daervan genomen 30,

Worthalter. Am 8. Mai erfolgte die förmliche Bestal-
lung der „Vierziger“; die ausgefertigte Urkunde
wurde von über 400 Bürgern unterschrieben. Der
Magistrat versagte dem neuen Bürgerausschuß zwar
zunächst die Anerkennung; aber in unserem Ver-
gleich wurde er bestätigt (vgl. den Vergleichspunkt
bei E. R. Brenneysen Tom. II, 52).Vgl. Apologia,
39; H. Loesing, 159ff. 194ff. 214ff.; O. G. Hout-
rouw I, 58. 60; E. Keyser, 125; J. König, 380ff.

28 Am 13. Juni 1595 hatte der Graf auf die Postulata
der Stadt Emden u. a. geantwortet, er wolle die
konsistorialen Zusammenkünfte gestatten, soweit
man dort in seinen Grenzen bliebe und sich nicht in
die politischen Angelegenheiten mischte. Zur Kon-
trolle wünschte der Graf bei jeder Sitzung einen von
seinen Leuten dabei zu haben. Vgl. E. R. Brenn-
eysen Tom. II, 63; dazu unten S. 502 ff. mit Anm. 1.

29 Vgl. die Schulordnungen von 1582 und 1596 unten
S. 514 ff. 517 ff.- Vor der Revolution hatten auch die
Lutheraner in Emden eine Schule unterhalten; vgl.
Einleitung, oben S. 335. Forderung der Emder, daß
„ihr herr keine frembde und der reinen lehr wider-
wertige beyschulen gestatten wolle“ auf dem Nor-
der Landtag, August 1593; Apologia, 38.

30 Das in unserem Text angeführte Land aus den Em-
der Propsteigütern, das Gräfin Anna der Großen
Kirche geschenkt hatte, war dieser durch Edzard II.
wieder entzogen und zur Dotation der Predigerstelle
der 1586 in Emden gegründeten lutherischen Ge-
meinde bestimmt worden; vgl. Einleitung, oben
S. 334 f. Forderung der Emder auf dem Norder Land-
tag im August 1593, „das die guter, so zu unterhal-
tung des ministerii der kirchen und schulen gegeben...
wider restituirt werden mögen“; vgl. Apologia, 38.
Beschwerde vom 16. März 1594, daß die Kirchen-
güter so geschmälert, „das auch die vier predicanten
mit wenig schuldienern davon nicht erhalten wer-
den mügen“, Bitte um Restitution, besonders der
72 Grasen Landes; Apologia, Beylagen, 25 f. Grava-
mina der Stände vom 15. März 1594 über Prophani-
sierung und Zweckentfremdung der Kirchengüter;
Apologia, Beylagen, 7ff.

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