Metadaten

Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (7. Band = Niedersachsen, 2. Hälfte, 1. Halbband): Erzstift Bremen, Stadt Stade, Stadt Buxtehude, Stift Verden, Stift Osnabrück, Stadt Osnabrück, Grafschaft Ostfriesland und Harlingerland — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1963

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30042#0487
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
10. Eine ordeninge der bedeleren, van den dieneren der gemeinte unde den vorsten-
deren, oldesten und dyaken binnen Embden utgebrocht, dewelche borgermeister
und raett sampt den e. drosten den 13. Martii anno 1576 bevestiget, underschreven

und bestedigt hebben, wo volget 1.

Gott will, datt in seine kercke alle dingen ordent-
lich togahen, derhalven hie nicht allene prediger und
oldesten verordenet, de datt woert voeren und de
regieringe, sonder ock almosenpleger und diaken,
welckeren de lyfflicke sorge voer den armen bevolen
is. Actorum 6 [1-6]; 1. Timoth. 3 [8-13].

Diese scholen van den predicanten und oldesten
erwelet werden und der gemeinte vorgestellet, ut
Actorum 6; 2. Corinth. 8 [18f.]. Paulus ordinat, qui
cum Tito perferat eelemosinam Hyerosolymam etc.
Vide 1. Corinth. 16 [3].

2.

Watt men voer luide to diesem ampte erwelen
schoele etc. Actorum 6 [3].

Tom ersten, de ein guett geruchte hebben, datt
men ohnen den schatt Christi moge vertrouwen.

Tom anderen, de wyßheit und verstant hebben,
de armen und ohre notrufft to erkennen und to
underscheiden.

Tom drudden, die vull hilliges Geistes sint, up
dat ohre wyßheit ut Gott sy und nicht ut hoer sul-
vest. Diese dinge werden wider erkleret 1. Timoth. 3
[8ff.].

1 Druckvorlage: Zeitgenössische Abschrift im Pro-
tokollbuch I, 1 aus dem Schrank der „Haussitzen-
den-Armen-Diakonie“, Archiv der reformierten Ge-
meinde zu Emden (21:32 ½ cm; Holzdeckeleinband
in schwarzem Leder). Die Bll. des Protokollbuches
sind nicht durchlaufend numeriert; die Armenord-
nung mit den Ausführungsbestimmungen einschließ-
lich der obrigkeitlichen Mandate umfaßt 16 Bll. —
Wo = wie; vgl. oben S. 71, Anm. 35.

2 = ob; vgl. oben S. 73, Anm. 45.

3 Druckvorlage: binnen.

4 = oder; vgl. oben S. 227, Anm. 2.

5 = heischen, fordern; vgl. oben S. 397, Anm. 59.

6 = Woche; vgl. oben S. 222, Anm. 5.

7 Zur Klufteinteilung von 1576 vgl. oben S. 453,
Anm. 10. Die Verteilung der Diakonen auf die fünf
Kluften schließt sich im Kirchenratsprotokoll vom
17. Februar 1576 (Band 4, Bl. 59 v) folgendermaßen
an: Hyr sall men stellen de namen der over- und

3.

Watt ohr ampt sy, warto men se erwelet.

Tom ersten, datt sie verkundigen, watt voer ar-
men idt sin, de men billick erholden schall; dan ge-
lick wo Gott will, datt nemant under sein volk be-
dele, Deut. 15 [1-11], also will he ock, dat men nicht
alle bedelers mit den almosen erholde, 2. Thess. 3
[10], derwegen den dyaken geboeret, alle huißarmen
recht to befragen, oft 2 se ock rechte armen sinnen 3,
datt is, ut rechter oersaeken und nicht dorch ohre
vuelheit oder unnutte tobringent ohrer gueder in
armoet geraden, item watt se arbeiden konnen, oder
ofte sie ryke frunden hebben, welcke sie nach der
regel S. Pauli 1. Timoth. 5 [8. 16] erholden konnen
oft 4 mogen. Welche sie dan rechte armen befinden,
de mit ohrer arbeit sick nicht konen erneren, ock
van ohren frunden nicht koenen gehulpen weerden,
derer namen schoelen se vlitich upschriven mit allen
umbstenden und scholen se nach gelegenheit helpen
und sie underwylen visitieren, wo sie huißholden
und der almosen gebrueken, und also rekenschup
ohrer handreickinge van ohnenforderen und eischen 5.

Insonderheit soelen de hoevetdiaken mit oehren
un[der]diaken in de weke 6 vor des Hern hillige avend-
mael ein jeder de armen in syn kluft 7 8 dach sehn,

underdiakenen sampt erer deilung der kluften. [Mit
anderer Hand:] In de eerste kluft soelen denen Roleff
Süre als hoefftdiacon, syn onderdiaconen sint Berent
Lyfinck, Klawes Roener, Meinert van Esens, Mencko
Brüdmer und Roleff van Lunnen. [Am Rand:] Menso
Altingius mit syn olderlingen. — In de anderde kluft
soelen denen Berent Habben als hoefftdiacon, Johan
Tomas, Aaatrick Hemmen, Hindrick Holtsagher, Jo-
han Nortmoor, Sibet Eghertzen als onderdiaconen.
[Am Rand:] Joannes Suitlarensis mit syn olderlin-
gen. — In de darde kluft soelen denen Amelinck Jant-
zen als hoefftdiaconen, syn onderdiaconen sint Sicke
Fewen, Frans Biülmaker, Johan van Eilsum, Ton-
niis Lehrbereider, Hindrick van Oeibe. - In de veerde
kluft soelen denen Herman Eilers als hoefftdiacon,
syn onderdiaconen sint Amelinck Backer, Arriaan
Pottebacker, Feicko Gholtsmit, Dyrck van Linghen,
Otto van Riüle. [Am Rand:] Oierus Althes mit syn
olderlingen. - In de vyffte kluft soelen denen Johan
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften