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https://doi.org/10.11588/diglit.30042#0686
Grafschaft Ostfriesland
a Deut. 4 [29 ff.]
3. Reg. 8
[33 ff.]
Jer.3 [1.12 ff.]
33 [6ff.]
Ezec. 18 [21ff.]
Luc. 15
1. Joha. 2 [1f.]
2. Cor. 7 [8ff.]
f. 109
nimpt, das tut man zu dem ende, auf daß man er-
kündigen mög, ob er auch warhaftige und aufrechte
reu seiner sünden und verstockter halßstarrigkeit
halben hab oder nicht. Die eltesten aber, alsbald sie
hören, daß einige hoffnung der besserung an dem
abgeschnittenen ist, sollen etliche von ihnen zu ihm
gehen und sollen ihm allerley gute mittel fürhalten,
daß er zu warhaftiger erkentnuß seiner sünden
komme und dieselbige beweine. Sie sollen ihn auch
in allewegen erwecken, in diser angefangnen besse-
rung ernstlich fortzugehen. Der bußwirkender soll
auch selbs zu der versamlung der diener und eltesten
der gemeine sich fügen und ihnen anzeigen, daß er
bereit sey, offentliche buß zu tun und sich mit der
ganzen gemeine zu versünen.
Wen nu die diener und eltesten der gemeine gnug-
same zeichen der waren reu und besserung in dem
abgeschnittenen befinden, denn sollen sie ihm einen
tag setzen, auf welchen er seine offentliche buß tun
sol. Welcher tag auch acht tage zuvor der gemeine
angezeigt sol werden nach der morgenpredigt, auf
daß sie zusammenkomme und disen bußwirkenden
und widerkerenden N. mit frölichem herzen wider
aufneme, welcher zuvor mit grosser q betrübnuß
ihres herzen von ihrer gemeinschaft abgeschnitten
und außgeworfen war.
Was man am tag der offentlichen busse tue.
Nachdem die sontagspredigt und die gewönliche
gebet der gemeine verrichtet sind, ehe man den
psalm singt, so kommen hervor die diener und elte-
sten der gemeine und stellen sich bey den bußwir-
kenden ins angesicht der ganzen gemeine. Und denn
beweist der diener des worts:
Zum ersten, daß die gefallene brüder (sofern sie
sich bekeren und bessern) (a) in der gemeine Christi
vergebung der sünden erlangen, wie das auß vielen r
örten der heiligen s schrift klar ist.
Zum andern beweist er, daß niemand von den ab-
geschnittenen zu der versamlungt der gemeine
aufgenommen mag werden denn allein durch offent-
q) N (grosser) r) N + ende verscheiden
s) N (heiligen) t) versamlung] N: gheselschap
u) geergert] N: onsticht ende vererghert
v) N + als ick meine,
w) traurigkeit und schmerzen] N: rouwe der gan-
scher Ghemeinten x) N (dieser gegenwertiger)
liche buß, dieweil die ganze gemein durch ihre sün-
den und halßstarrigkeit zuvor geergert u ist. Denn
offentliche ergernuß erfordern auch offentliche ver-
sönung.
Wenn diß geschehen ist, so spricht der diener die
ganze gemeine an mit diesen worten:
Ein vermanung an die gemeine
von dem abgeschnittenen bußwirkenden.
Ihr wissent alle wol, vlieben brüder, mit was
grossen traurigkeit und schmerzen w dieser gegen-
wertiger x N. am tage etc. abgeschnitten ist.
(Hie muß man nennen den tag des monats und
jars, auf welchen der unbußfertige abgeschnitten
ist.)
Und auch, was die ursach seiner abschneidung
gewesen, nemlich das er etc. (Hie wird die ursach
mit kurzen worten von dem diener angezeigt.) Aber
wir haben nuny grosse ursach, uns höchlich zu er-
freuen. Denn derselbige nu hie erscheinet, seine
schult an derselbigen sünden, und daß er darin halß-
starrig fortgefaren, zu bekennen und sich mit Gott
und seiner gemeine widerumb zu versünen. So sollent
ihr nu auß dem wort Gottes fleissig z lernen, was
euwer ampt in dieser sache sey, und was ihr von
dieses bußwirkenclen, ja, unser aller sünde halten
sollet.
Es werden uns aber zwey ding von der sünd in der
schrift fürgehalten. Erstlich, daß wir alle unter der
sünde beschlossen sind. Zum andern etc. (cap. 24 a,
gleich wie oben in der form der offentlichen buß
gelehret ist, biß hieher:) Nachdem den also etc.
Cap. 24 b58. Hie sein aber etliche ding zu verendern
auf folgende weiß:
Dieweil denn, lieben brüder, diese ding warhaftig
sind und ihr nu für euwern augen habt diesen buß-
wirkenden N., welcher mit einer aufrich|tigen, ern- f. 110
sten c beschuldigung sein selbs begert, die schult
seiner sünde für euch zu bekennen und vergebung
derselbigen erstlich von Gott dem almechtigen und
darnach von euch allen zu bitten, auf daß er also
y) N + (danck sy God) z) N (fleissig)
a) cap. 24] N: Fol. 163 b) Cap. 24] N: fol. 166
c) mit einer aufrichtigen, ernsten] N: met onghe-
ueinsde
58 Oben S. 645.
654
a Deut. 4 [29 ff.]
3. Reg. 8
[33 ff.]
Jer.3 [1.12 ff.]
33 [6ff.]
Ezec. 18 [21ff.]
Luc. 15
1. Joha. 2 [1f.]
2. Cor. 7 [8ff.]
f. 109
nimpt, das tut man zu dem ende, auf daß man er-
kündigen mög, ob er auch warhaftige und aufrechte
reu seiner sünden und verstockter halßstarrigkeit
halben hab oder nicht. Die eltesten aber, alsbald sie
hören, daß einige hoffnung der besserung an dem
abgeschnittenen ist, sollen etliche von ihnen zu ihm
gehen und sollen ihm allerley gute mittel fürhalten,
daß er zu warhaftiger erkentnuß seiner sünden
komme und dieselbige beweine. Sie sollen ihn auch
in allewegen erwecken, in diser angefangnen besse-
rung ernstlich fortzugehen. Der bußwirkender soll
auch selbs zu der versamlung der diener und eltesten
der gemeine sich fügen und ihnen anzeigen, daß er
bereit sey, offentliche buß zu tun und sich mit der
ganzen gemeine zu versünen.
Wen nu die diener und eltesten der gemeine gnug-
same zeichen der waren reu und besserung in dem
abgeschnittenen befinden, denn sollen sie ihm einen
tag setzen, auf welchen er seine offentliche buß tun
sol. Welcher tag auch acht tage zuvor der gemeine
angezeigt sol werden nach der morgenpredigt, auf
daß sie zusammenkomme und disen bußwirkenden
und widerkerenden N. mit frölichem herzen wider
aufneme, welcher zuvor mit grosser q betrübnuß
ihres herzen von ihrer gemeinschaft abgeschnitten
und außgeworfen war.
Was man am tag der offentlichen busse tue.
Nachdem die sontagspredigt und die gewönliche
gebet der gemeine verrichtet sind, ehe man den
psalm singt, so kommen hervor die diener und elte-
sten der gemeine und stellen sich bey den bußwir-
kenden ins angesicht der ganzen gemeine. Und denn
beweist der diener des worts:
Zum ersten, daß die gefallene brüder (sofern sie
sich bekeren und bessern) (a) in der gemeine Christi
vergebung der sünden erlangen, wie das auß vielen r
örten der heiligen s schrift klar ist.
Zum andern beweist er, daß niemand von den ab-
geschnittenen zu der versamlungt der gemeine
aufgenommen mag werden denn allein durch offent-
q) N (grosser) r) N + ende verscheiden
s) N (heiligen) t) versamlung] N: gheselschap
u) geergert] N: onsticht ende vererghert
v) N + als ick meine,
w) traurigkeit und schmerzen] N: rouwe der gan-
scher Ghemeinten x) N (dieser gegenwertiger)
liche buß, dieweil die ganze gemein durch ihre sün-
den und halßstarrigkeit zuvor geergert u ist. Denn
offentliche ergernuß erfordern auch offentliche ver-
sönung.
Wenn diß geschehen ist, so spricht der diener die
ganze gemeine an mit diesen worten:
Ein vermanung an die gemeine
von dem abgeschnittenen bußwirkenden.
Ihr wissent alle wol, vlieben brüder, mit was
grossen traurigkeit und schmerzen w dieser gegen-
wertiger x N. am tage etc. abgeschnitten ist.
(Hie muß man nennen den tag des monats und
jars, auf welchen der unbußfertige abgeschnitten
ist.)
Und auch, was die ursach seiner abschneidung
gewesen, nemlich das er etc. (Hie wird die ursach
mit kurzen worten von dem diener angezeigt.) Aber
wir haben nuny grosse ursach, uns höchlich zu er-
freuen. Denn derselbige nu hie erscheinet, seine
schult an derselbigen sünden, und daß er darin halß-
starrig fortgefaren, zu bekennen und sich mit Gott
und seiner gemeine widerumb zu versünen. So sollent
ihr nu auß dem wort Gottes fleissig z lernen, was
euwer ampt in dieser sache sey, und was ihr von
dieses bußwirkenclen, ja, unser aller sünde halten
sollet.
Es werden uns aber zwey ding von der sünd in der
schrift fürgehalten. Erstlich, daß wir alle unter der
sünde beschlossen sind. Zum andern etc. (cap. 24 a,
gleich wie oben in der form der offentlichen buß
gelehret ist, biß hieher:) Nachdem den also etc.
Cap. 24 b58. Hie sein aber etliche ding zu verendern
auf folgende weiß:
Dieweil denn, lieben brüder, diese ding warhaftig
sind und ihr nu für euwern augen habt diesen buß-
wirkenden N., welcher mit einer aufrich|tigen, ern- f. 110
sten c beschuldigung sein selbs begert, die schult
seiner sünde für euch zu bekennen und vergebung
derselbigen erstlich von Gott dem almechtigen und
darnach von euch allen zu bitten, auf daß er also
y) N + (danck sy God) z) N (fleissig)
a) cap. 24] N: Fol. 163 b) Cap. 24] N: fol. 166
c) mit einer aufrichtigen, ernsten] N: met onghe-
ueinsde
58 Oben S. 645.
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