Grafschaft Ostfriesland
waren, mit deinem leibe und blute am kreuze bezah-
let, mit demselbigen speisest und (tränkest) 〈ver-
siegelst〉 du uns auch noch im heil. abendmahl, daß
wir mit solchem heiligtum bezeuget und deiner teuer-
baren erlösung mögen vergewissert seyn.
Wir danken dir, Herr Gott h. Geist, du wertes
licht, liebe und trost, daß du uns erleuchtest mit
dem worte der gnaden und giebest unserm geiste
zeugniß, daß wir Gottes kinder geworden und erben
der himmhschen güter seyn [vgl. Rrn 8, 16 f.]. Du
schaffest in uns ein rein herz und giebest uns einen
neuen, gewissen Geist [vgl. Ps 51, 12], dem Herrn,
unsern Gott, zu dienen in heiligkeit und gerechtig-
keit ohne furcht unser lebenlang [vgl. Luk 1, 74 f.].
Mox in puncto subscripta haec sequatur oratio:
Allmächtiger, wahrhaftiger, herrlicher Gott, Vater,
Sohn und h. Geist, wir bitten dich, du wollest diese
unsere geringe danksagung dir nach deiner güte ge-
fallen lassen und das licht deines wortes in diesem
lande nicht lassen verlöschen, sondern wie du bisher
35 Das Gebet bezieht sich offenbar auf die angespannte
kirchliche Lage in Ostfriesland, gerade im Jahr 1583;
vgl. Einleitung, oben S. 334.
36 Hier folgen in der Druckvorlage (N.)statt der restli-
chen Formulare der Liturgie des Ligarius die entspre-
chenden Formulare aus der KO des Michael Walther
von 1631 mit dem Vermerk „aus der Kirchenordnung
Cap. 14 bzw. 12“.-A. hat folgenden Nachsatz: „NB.
Zu Marienhove ist der Gebrauch, daß die Einseg-
nung des Brodts und Weins nach geendigter Predigt
und nach Singung des Liedes O Lam Gottes noch auf
der reinen lehre herberge und deinem volke friede
allhie gegönnet und verschaffet hast, also wollest du
auch hinfüro deine wohnung bey uns erhalten und
uns um unserer unwürdigkeit und untugend willen
nicht verlassen, sondern verschone unser um deines
namens willen und züchtige uns mit deiner väter-
lichen ruten, daß auch unsere nachkommen in dem
lichte deines wortes wohnen und mit uns in dem
seligen wesen dir ewiglich danksagen mögen.
Amen 35.
Hierauf empfange diese gemeine den gnädigen N.
segen des Herrn.
Sequantur denique benedictiones communes N. A.
[Num 6, 24-26].
Der Herr segne dich und behüte dich.
Der Herr erleuchte sein angesicht über dich und
sey dir gnädig.
Der Herr erhebe sein angesicht auf dich und gebe
dir friede. Amen 36.
der Kanzel geschiebet, das Brodt (welches der ander
Prediger, so unterdessen vonn Altar stehet, bey Er-
wehnung der Worte der Einsetzung in der [!] Hand
nimt und der Gemeine vorweiset, daß es könne von
derselben gesehen werden) und der Wein aber stehet
auf dem Altar: dazu wird das Formular aus der Nor-
der Liturgie gebraucht, und zwar geschicht es also,
daß das Vater Unser u. die Worte der Einsetzung, wie
zu Norden, Engerhove etc., also auch hier, nur Er-
zehlungs Weise ohne Singen vorgelesen wird.“
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waren, mit deinem leibe und blute am kreuze bezah-
let, mit demselbigen speisest und (tränkest) 〈ver-
siegelst〉 du uns auch noch im heil. abendmahl, daß
wir mit solchem heiligtum bezeuget und deiner teuer-
baren erlösung mögen vergewissert seyn.
Wir danken dir, Herr Gott h. Geist, du wertes
licht, liebe und trost, daß du uns erleuchtest mit
dem worte der gnaden und giebest unserm geiste
zeugniß, daß wir Gottes kinder geworden und erben
der himmhschen güter seyn [vgl. Rrn 8, 16 f.]. Du
schaffest in uns ein rein herz und giebest uns einen
neuen, gewissen Geist [vgl. Ps 51, 12], dem Herrn,
unsern Gott, zu dienen in heiligkeit und gerechtig-
keit ohne furcht unser lebenlang [vgl. Luk 1, 74 f.].
Mox in puncto subscripta haec sequatur oratio:
Allmächtiger, wahrhaftiger, herrlicher Gott, Vater,
Sohn und h. Geist, wir bitten dich, du wollest diese
unsere geringe danksagung dir nach deiner güte ge-
fallen lassen und das licht deines wortes in diesem
lande nicht lassen verlöschen, sondern wie du bisher
35 Das Gebet bezieht sich offenbar auf die angespannte
kirchliche Lage in Ostfriesland, gerade im Jahr 1583;
vgl. Einleitung, oben S. 334.
36 Hier folgen in der Druckvorlage (N.)statt der restli-
chen Formulare der Liturgie des Ligarius die entspre-
chenden Formulare aus der KO des Michael Walther
von 1631 mit dem Vermerk „aus der Kirchenordnung
Cap. 14 bzw. 12“.-A. hat folgenden Nachsatz: „NB.
Zu Marienhove ist der Gebrauch, daß die Einseg-
nung des Brodts und Weins nach geendigter Predigt
und nach Singung des Liedes O Lam Gottes noch auf
der reinen lehre herberge und deinem volke friede
allhie gegönnet und verschaffet hast, also wollest du
auch hinfüro deine wohnung bey uns erhalten und
uns um unserer unwürdigkeit und untugend willen
nicht verlassen, sondern verschone unser um deines
namens willen und züchtige uns mit deiner väter-
lichen ruten, daß auch unsere nachkommen in dem
lichte deines wortes wohnen und mit uns in dem
seligen wesen dir ewiglich danksagen mögen.
Amen 35.
Hierauf empfange diese gemeine den gnädigen N.
segen des Herrn.
Sequantur denique benedictiones communes N. A.
[Num 6, 24-26].
Der Herr segne dich und behüte dich.
Der Herr erleuchte sein angesicht über dich und
sey dir gnädig.
Der Herr erhebe sein angesicht auf dich und gebe
dir friede. Amen 36.
der Kanzel geschiebet, das Brodt (welches der ander
Prediger, so unterdessen vonn Altar stehet, bey Er-
wehnung der Worte der Einsetzung in der [!] Hand
nimt und der Gemeine vorweiset, daß es könne von
derselben gesehen werden) und der Wein aber stehet
auf dem Altar: dazu wird das Formular aus der Nor-
der Liturgie gebraucht, und zwar geschicht es also,
daß das Vater Unser u. die Worte der Einsetzung, wie
zu Norden, Engerhove etc., also auch hier, nur Er-
zehlungs Weise ohne Singen vorgelesen wird.“
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