Waldeck
r32. Item sollenn richterr, burgermeister unnd
rath der stedde Corbachs ein vleißigs uffsehens ha-
benn, das ein ider, der gesunt und starck ist, zu dem
wort Gottes gehe unnd das mit tinnigkeit unnd an-
dacht seins hertzenst hore, sonderlich des sontags
unnd uff alle andere ordentliche evangelische heilige
feiertage, unnd sich darann nichts verhindernn la-
ßen. Auch, das niemandts die zeit, wann mann inn
der kirchen gottesdienst helt mit predigen, admini-
stration der heiligen sacrament, singen, leßen unnd
lehrenn, auff dem kirchoffe oder andern gemeinen
ortern mußig stehe, klaffe28 oderu sunst leichtfertig-
keit | außrichte noch zum gebranten wein oder sunst
zum wein oder bier vor unnd under der predigt unnd
inn zeit des gottesdiensts gehe, sondern das dießenn
unnd andernn loblichen ordnungen meyner g. h.
unnd der stedde Corbach undertheniglich unnd ge-
horsamlich gelebt werde mitv eßenn unnd drincken,
mit vermeittung aller gotslesterungen, fluchen,
schwehrenn unnd unzuchtiges lebennw. Unnd wil-
cher sich des nit halten wirth, soll nach gestalt der
zeit, personenn unnd handelungen xohn eynig nach-
laßenx gestrafft werdenn.
[33.] Fernery, so sollenn die kastenhern keine
newe zinße vonn geriß29 unnd geringen gefellen ma-
chen inn keine weiße. Wo aber heubtgelt abgelost
oder sunst große summen inn denn kasten gegebenn
wordenn, soll man widder zu nutz der kirchen uff
underpfande (die denn zinß ertragen mogen) anle-
gen unnd in alle wege vleißig zudenckens unnd uff-
sehens haben, das des kastens einkommen unndz das
ganze ampt der kastenhernn agepurlicher weißea inn
weßenn behalten unndb eherlich gedrieben unnd nit
r-r Zum einunnddreißigsten sollenn.
s B: Corbach mitsampt dem richter.
t-t B: andacht unnd innigem hertzen.
u B: noch.
v B: mit zimlichem.
w B: lebenn, in waß wege das begangenn werdenn magk.
x-x Fehlt B.
y B: Zum 32.
z B: und corpus, auch.
a-a Fehlt B.
b B: unnd geburlicher weiße.
c-c Fehlt B.
d B: sie aber.
e B: zu acht oder.
mit nachsage der unpillichen eigennnutzigkeit oder
schendtlichs gewins unnd symoniae geschmehet
kann werdenn.
[34.] Item, es sollenn die kastenhern keinen
weinkauff gebenn cinn keuffennc, so under zwentzig
guldenn sein. Woh sied uber zwentzigck guldenn
wehrenn, sollenn sie doch | nit meher dann eyner
moeß weinß oder zweier werth vonn des kastens we-
gen zu weinkauff gebenn.
[35.] Unnd damit die kastenmeister mit auffnah-
me unnd außgifft sich desto beßer schicken mogen,
sollenn sie zum wenigsten zue 14 tagen einen tag er-
wehlen, uber des kastens nutz unnd besten under-
reddung unnd bedacht zuhalten, damit inn zeit
irerf rechnung kein mangell befundenn werde.
[36.] Sog sollenn die kastennhernn alle jaer
z[w]uschen Purificationis Mariae virginis30 unnd
Mathiae apostoli31 inn jegenwertigkeit burgermei-
sters unnd des gantzenn raths, auchh beisein des
pfarherns oder predigers, genugsame rechenschafft
thuen, ire rechenschafft beschließenn unnd durch
denn ieltesten burgermeister unnd eynen pfennig-
meisteri32 underschreibenn laßen, darvon ordentli-
che wechsellregister machen, derenn ein erbar rath
eins behalten unnd die kastenhern das ander zu sich
nehmen sollen. Unnd sollenn alsbaldt zwehn der al-
ten geweßen kastenhernn abgehenn unnd zwehenn
andere an derselben staedt verordent werdenn, wie
obsteth, nach gelegenheit der personenn, so im ampt
sein.
[37.] Item, mann soll zwei heubtregister uber al-
lerlei einkommens des kastens haben mit irenn alten
tittelnn unnd verzeichenung der jbruderschafften,
f B: der.
g B: Zum 35. Es.
h B: auch in.
i-i B: beeideten raith secretarien uf bevelch burgermeisters
unnd des raiths.
j-j B: beneficien, kalands, memorien, spende, bruderschaf-
ten.
28 Lästere, schwatze, Grimm, DWb 11, Sp. 894.
29 Siehe oben, S. 197 Anm. 30.
30 2. Februar.
31 24. Februar.
32 Zahlmeister, Grimm, DWb 13, Sp. 1670.
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r32. Item sollenn richterr, burgermeister unnd
rath der stedde Corbachs ein vleißigs uffsehens ha-
benn, das ein ider, der gesunt und starck ist, zu dem
wort Gottes gehe unnd das mit tinnigkeit unnd an-
dacht seins hertzenst hore, sonderlich des sontags
unnd uff alle andere ordentliche evangelische heilige
feiertage, unnd sich darann nichts verhindernn la-
ßen. Auch, das niemandts die zeit, wann mann inn
der kirchen gottesdienst helt mit predigen, admini-
stration der heiligen sacrament, singen, leßen unnd
lehrenn, auff dem kirchoffe oder andern gemeinen
ortern mußig stehe, klaffe28 oderu sunst leichtfertig-
keit | außrichte noch zum gebranten wein oder sunst
zum wein oder bier vor unnd under der predigt unnd
inn zeit des gottesdiensts gehe, sondern das dießenn
unnd andernn loblichen ordnungen meyner g. h.
unnd der stedde Corbach undertheniglich unnd ge-
horsamlich gelebt werde mitv eßenn unnd drincken,
mit vermeittung aller gotslesterungen, fluchen,
schwehrenn unnd unzuchtiges lebennw. Unnd wil-
cher sich des nit halten wirth, soll nach gestalt der
zeit, personenn unnd handelungen xohn eynig nach-
laßenx gestrafft werdenn.
[33.] Fernery, so sollenn die kastenhern keine
newe zinße vonn geriß29 unnd geringen gefellen ma-
chen inn keine weiße. Wo aber heubtgelt abgelost
oder sunst große summen inn denn kasten gegebenn
wordenn, soll man widder zu nutz der kirchen uff
underpfande (die denn zinß ertragen mogen) anle-
gen unnd in alle wege vleißig zudenckens unnd uff-
sehens haben, das des kastens einkommen unndz das
ganze ampt der kastenhernn agepurlicher weißea inn
weßenn behalten unndb eherlich gedrieben unnd nit
r-r Zum einunnddreißigsten sollenn.
s B: Corbach mitsampt dem richter.
t-t B: andacht unnd innigem hertzen.
u B: noch.
v B: mit zimlichem.
w B: lebenn, in waß wege das begangenn werdenn magk.
x-x Fehlt B.
y B: Zum 32.
z B: und corpus, auch.
a-a Fehlt B.
b B: unnd geburlicher weiße.
c-c Fehlt B.
d B: sie aber.
e B: zu acht oder.
mit nachsage der unpillichen eigennnutzigkeit oder
schendtlichs gewins unnd symoniae geschmehet
kann werdenn.
[34.] Item, es sollenn die kastenhern keinen
weinkauff gebenn cinn keuffennc, so under zwentzig
guldenn sein. Woh sied uber zwentzigck guldenn
wehrenn, sollenn sie doch | nit meher dann eyner
moeß weinß oder zweier werth vonn des kastens we-
gen zu weinkauff gebenn.
[35.] Unnd damit die kastenmeister mit auffnah-
me unnd außgifft sich desto beßer schicken mogen,
sollenn sie zum wenigsten zue 14 tagen einen tag er-
wehlen, uber des kastens nutz unnd besten under-
reddung unnd bedacht zuhalten, damit inn zeit
irerf rechnung kein mangell befundenn werde.
[36.] Sog sollenn die kastennhernn alle jaer
z[w]uschen Purificationis Mariae virginis30 unnd
Mathiae apostoli31 inn jegenwertigkeit burgermei-
sters unnd des gantzenn raths, auchh beisein des
pfarherns oder predigers, genugsame rechenschafft
thuen, ire rechenschafft beschließenn unnd durch
denn ieltesten burgermeister unnd eynen pfennig-
meisteri32 underschreibenn laßen, darvon ordentli-
che wechsellregister machen, derenn ein erbar rath
eins behalten unnd die kastenhern das ander zu sich
nehmen sollen. Unnd sollenn alsbaldt zwehn der al-
ten geweßen kastenhernn abgehenn unnd zwehenn
andere an derselben staedt verordent werdenn, wie
obsteth, nach gelegenheit der personenn, so im ampt
sein.
[37.] Item, mann soll zwei heubtregister uber al-
lerlei einkommens des kastens haben mit irenn alten
tittelnn unnd verzeichenung der jbruderschafften,
f B: der.
g B: Zum 35. Es.
h B: auch in.
i-i B: beeideten raith secretarien uf bevelch burgermeisters
unnd des raiths.
j-j B: beneficien, kalands, memorien, spende, bruderschaf-
ten.
28 Lästere, schwatze, Grimm, DWb 11, Sp. 894.
29 Siehe oben, S. 197 Anm. 30.
30 2. Februar.
31 24. Februar.
32 Zahlmeister, Grimm, DWb 13, Sp. 1670.
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