Metadaten

Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Arend, Sabine [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (9. Band = Hessen, 2): Die geteilte Landgrafschaft Hessen 1582-1618 - Grafschaften Waldeck, Solms, Erbach und Stolberg-Königstein - Reichsstädte Frankfurt, Friedberg, Gelnhausen und Wetzlar — Tübingen: Mohr Siebeck, 2011

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30289#0672
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Gelnhausen

2. Kirchenordnunga
[1568]
Gelnheusische kirchenordnung
Von feyertagen

Sontag
Christag
Stephani [26. Dez.]
New jarß tag
Der heyligen drey konig tag
Liechtmes tag [2. Febr.]
Mathiae des apostels [24. Febr.]
Verkundigung Mariae [25. März]
Ostermontag
Philippi und Jacobi [1. Mai]
Himmelfart
Pfingstmontag
Johannis baptiste [24. Juni]
Petri und Pauli [29. Juni]
Mariae heimsuchung [2. Juli]
Jacobi des apostels [25. Juli]
Bartholomei des apostels [24. Aug.]
Mathei des apostels [21. Sept.]
Michaelis [29. Sept.]
Simonis und Judae der apostelb [28. Okt.]
Andreae des apostels [30. Nov.]
Thomae des apostels [21. Dez.]
Grun donnerstag
Karfreytag.
Dieser tag einen sol man gar1 feiren, das man zur
passion zwo predigt haben moge.
Wo zwen feyertag in ein wochen geraten, kan man
den einen einstellen. | 181r I

a Textvorlage (Handschrift): StaatsA Marburg, Best. 330
Gelnhausen Nr. 2, fol. 180v-183r. Abdruck (teilweise re-
ferierend): Junghans, Versuch, S. 234-236.
b Gestrichen: Martini.

1 Ganz?
2 Wenn, Grimm, DWb 28, Sp. 776.
3 Veni sancte spiritus, Wackernagel, Kirchenlied I,
S. 177.
4 Spiele die erste Strophe.

Ceremonien in der pfarkirchen auff die feyrtage
Nachdem man beydt, sommer und winter, umb sie-
ben uhr das erst zeichen, das ander zu halben ach-
ten, und umb achte zusammen geleutet, hebe der
organist (weil2 der furhanden) das veni sancte spi-
ritus3 an, nachmals singe es der chor aus. Darauff
fange der organist einen teutschen psalmen an,
schlage das erst gesetz4, nachmals singe in der chor
aus, one abwechselung der orgel. Nach dem psalmen
schlage der organist ein stucklein, darauff folget die
collect5 und lection, darnach fange der organist zu-
weilen das: Nun bitten wir6, zuweilen das: Wir glau-
ben all an einen Got7 an, der chor singe es gar aus.
Nach diesem folget die predigt, in welcher der chor-
rock sol im brauch pleiben.
Nach vollender praedigt, die da aus der schriefft ge-
nommen, rein, lauter und weder nach alten noch
neuen ketzereyen und irthumben schmecken sol,
wen man coenam Domini nit helt, singe der chor:
Erhalt uns, Her, bei deinem wort8 oder: Verleihe uns
frieden gnediglich9. Und: Gib unsern fursten und al-
ler obrigkeit10. Darauff folget die collect und bene-
diction. Der Organist beschlies mit einem stucklein.

5 Kollektengebet.
6 Luther, Nun bitten wir den Heiligen Geist, AWA 4,
Nr. 19.
7 Luther, Wir glauben all an einen Gott, AWA 4, Nr. 24.
8 Luther, Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort, AWA 4,
Nr. 38.
9 Luther, Verleih uns Frieden gnädiglich, AWA 4, Nr. 30.
10 Zu dem Lied „Gib unsern Fürsten und aller Obrigkeit“
siehe Blankenburg, Johann Walter, S. 234f., 243f.

652
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften