Incertarum fabularum fragmenta (fr. *692)
49
Nicht außer Acht zu lassen ist letzlich, als Argument für einen einzigen
kömödoumenos namens Exekestides, die Kombination der Wörter kitharödos,
metoikos, proxenos und prostates in Eup. fr. 259d,61-3 [Prospaltioi] Olson =
fr. 259,61-3 K.-A. (κιθαρωδός [... / κ(αι) μετοικο.[ ... πρό-/ξενον κ(αί) προ[-
στάτην) in einem Zusammenhang, in dem kurz danach ein Exekestos (fr.
259f,74 [Prospaltioi] = fr. 259,74 τις’Εξήκεστον.[) erwähnt wird, der wiederum
mit Exekestides identisch sein könnte (vgl. Kassel-Austin z. St. [Ar. fr. 692]: „in
Pap. Ox. 2013 [...] ante Έξήκεστον 1. 74 memoratum leguntur 1. 61sqq. vocabula
κιθαρωδός, μέτοικος, πρόξενος, προστάτης, quae ne hunc quidem Execestum
ab illo Execestide (si modo unus fuit), qui et citharoedus fuit et peregrinus esse
perhibebatur, diversum fuisse fidem facere possint audacioribus“; vgl. Olson
2016, zu Eup. fr. 259f [Prospaltioi] = fr. 259,72-7).
Die Bezeugung von com. adesp. fr. 338, wo die komische ad hoc-Prägung
Exekestalkidai Exekestides’ Namen mit dem des sonst unbezeugten Kitharoden
Alkides (oder Alkaios, wenn er derselbe ist wie der in Eup. fr. 303 [Chrysoun
genas] ώλκαΐε Σικελιώτα Πελοποννήσιε Angeredete; vgl. mit Olson 2016, z. St.)
vereint, suggeriert eine zumindest nicht irrelevante Rolle der beiden in der
kitharodischen Tradition in den Fußstapfen Terpanders, wobei Exekestides’
Sieg an den sehr konservativen Karneia zu Sparta nicht unbedingt von einem
innovativen Repertoire zeugt (vgl. Power 2010, 500-1 mit A. 237); wer auch
immer der Schöpfer des Kompositums sein mag (faktisch kommen in erster
Linie Eupolis und Aristophanes in Frage), es regt zu einem weiteren Schritt
an, der sich zugleich als nahezu entscheidender Beweis für die Identifikation
des Exekestides erweist.
Wir hätten darin zwei Kitharoden, die in irgendeinem Verhältnis zuein-
ander standen: einerseits Exekestides/Exekestos, andererseits Alkides/Alkaios
(wie bereits von Bergk 1838, 374 u. a. in Bezug auf Hsch. ε 3840 angedeu-
tet: „nam idem est Έξήκεστος et Έξηκεστίδης: ita statim in sequenti glossa
Αλκείδης dicitur is, qui alius Αλκαίος“). Dies hat folgende Erklärung: die
Möglichkeit zweier Namensformen (sieht man von den üblichen hypokoris-
tischen Formen ab) ist in der griechischen Gesellschaft kein ungewöhnliches
Phänomen und läßt sich zum einen durch die Tendenz begründen, längere
Namensformen - oft patronymische, namentlich solche auf -δης (etwa im
hom. "Εκτωρ Πριαμίδης ist die Form noch echtes Patronymikon) - für nobler
und eleganter zu halten (vgl. Peppier 1902, 47-9: unter den hier angeführten
Beispielen einer Doppelform für denselben Namen vgl. die Abwechslung von
Φείδων und Φειδωνίδης in Ar. Nub. 65. 134; kaum ein attischer Name auf
-κλείδης z. B. hat nicht auch eine entsprechende Variante auf -κλής), zum
anderen entspricht die längere Namensform in der Komödie auch metrischen
Bedürfnissen (vgl. Peppier 1902, 49: ,,’Εξηκεστίδης occurs 4 times in comedy
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Nicht außer Acht zu lassen ist letzlich, als Argument für einen einzigen
kömödoumenos namens Exekestides, die Kombination der Wörter kitharödos,
metoikos, proxenos und prostates in Eup. fr. 259d,61-3 [Prospaltioi] Olson =
fr. 259,61-3 K.-A. (κιθαρωδός [... / κ(αι) μετοικο.[ ... πρό-/ξενον κ(αί) προ[-
στάτην) in einem Zusammenhang, in dem kurz danach ein Exekestos (fr.
259f,74 [Prospaltioi] = fr. 259,74 τις’Εξήκεστον.[) erwähnt wird, der wiederum
mit Exekestides identisch sein könnte (vgl. Kassel-Austin z. St. [Ar. fr. 692]: „in
Pap. Ox. 2013 [...] ante Έξήκεστον 1. 74 memoratum leguntur 1. 61sqq. vocabula
κιθαρωδός, μέτοικος, πρόξενος, προστάτης, quae ne hunc quidem Execestum
ab illo Execestide (si modo unus fuit), qui et citharoedus fuit et peregrinus esse
perhibebatur, diversum fuisse fidem facere possint audacioribus“; vgl. Olson
2016, zu Eup. fr. 259f [Prospaltioi] = fr. 259,72-7).
Die Bezeugung von com. adesp. fr. 338, wo die komische ad hoc-Prägung
Exekestalkidai Exekestides’ Namen mit dem des sonst unbezeugten Kitharoden
Alkides (oder Alkaios, wenn er derselbe ist wie der in Eup. fr. 303 [Chrysoun
genas] ώλκαΐε Σικελιώτα Πελοποννήσιε Angeredete; vgl. mit Olson 2016, z. St.)
vereint, suggeriert eine zumindest nicht irrelevante Rolle der beiden in der
kitharodischen Tradition in den Fußstapfen Terpanders, wobei Exekestides’
Sieg an den sehr konservativen Karneia zu Sparta nicht unbedingt von einem
innovativen Repertoire zeugt (vgl. Power 2010, 500-1 mit A. 237); wer auch
immer der Schöpfer des Kompositums sein mag (faktisch kommen in erster
Linie Eupolis und Aristophanes in Frage), es regt zu einem weiteren Schritt
an, der sich zugleich als nahezu entscheidender Beweis für die Identifikation
des Exekestides erweist.
Wir hätten darin zwei Kitharoden, die in irgendeinem Verhältnis zuein-
ander standen: einerseits Exekestides/Exekestos, andererseits Alkides/Alkaios
(wie bereits von Bergk 1838, 374 u. a. in Bezug auf Hsch. ε 3840 angedeu-
tet: „nam idem est Έξήκεστος et Έξηκεστίδης: ita statim in sequenti glossa
Αλκείδης dicitur is, qui alius Αλκαίος“). Dies hat folgende Erklärung: die
Möglichkeit zweier Namensformen (sieht man von den üblichen hypokoris-
tischen Formen ab) ist in der griechischen Gesellschaft kein ungewöhnliches
Phänomen und läßt sich zum einen durch die Tendenz begründen, längere
Namensformen - oft patronymische, namentlich solche auf -δης (etwa im
hom. "Εκτωρ Πριαμίδης ist die Form noch echtes Patronymikon) - für nobler
und eleganter zu halten (vgl. Peppier 1902, 47-9: unter den hier angeführten
Beispielen einer Doppelform für denselben Namen vgl. die Abwechslung von
Φείδων und Φειδωνίδης in Ar. Nub. 65. 134; kaum ein attischer Name auf
-κλείδης z. B. hat nicht auch eine entsprechende Variante auf -κλής), zum
anderen entspricht die längere Namensform in der Komödie auch metrischen
Bedürfnissen (vgl. Peppier 1902, 49: ,,’Εξηκεστίδης occurs 4 times in comedy