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Bagordo, Andreas; Aristophanes; Verlag Antike [Mitarb.]
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,10): Aristophanes fr. 675-820: Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53732#0209
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Incertarum fabularum fragmenta (fr. 774)

205

Interpretation Mit dem Epitheton άνδρόπαις ist offenbar jemand gemeint,
der noch kein erwachsener Mann ist, hingegen auch kein Knabe mehr bzw. ein
Junge, der sich wie ein Mann verhält. Weitere lit. Belege für άνδρόπαις sind
Aesch. Sept. 532-3 (τόδ’ αύδα μητρός έξ όρεσκόου / βλάστημα καλλίπρωρον,
άνδρόπαις άνήρ), gesagt von Parthenopaios (vgl. das schol. z. St.: άνδρόπαις
δέ άνήρ ό νεωστ'ι εις άνδρας έλθών ή ό και έν παιδική ήλικία άνδρεϊος) und
Soph. fr. 619 R. (τον άνδρόπαιδα δεσπότην άπώλεσα), von Troilos (vgl. die
Erklärung des Zitatträgers schol. Pind, P. 2,121c: παΐδα μέν τήν ηλικίαν, άνδρα
δέ τω φρονήματι; vgl. auch Hsch. α 4768 άνδρόπαις· άνδρούμενος ήδη παΐς ή
άνδρός φρόνησιν έχοντα. Σοφοκλής Τρωΐλω; vgl. Holford-Strevens 2000, 608).

fr. 774 Κ.-Α. (50 Dem.)
Phot, (b, z) α 1856
άνεπιεικές· αντί τοϋ (ά. τοϋ om. b) ούκ επιεικές, άλλα κακόν. Αριστοφάνης καί
Αισχίνης
anepieikes (,u n ν e r n ü n f t i g‘, Nt.): statt,nicht vernünftig“, sondern schlecht. Aristo-
phanes und Aischines (Aeschin. Socr. fr. 59 Dittm.)
Metrum Ungewiß (lambisch?) (^^—“).
Zitatkontext Für die Glosse wurde ohne zwingende Gründe eine Herkunft aus
Phrynichos vermutet (Phryn. Praep. soph. fr. *213 Born; nicht von Theodoridis
1982 gebilligt). Neben Aristophanes wird für das Wort Aischines der Sokratiker
angeführt, ebenfalls ohne darüber hinausgehenden Zusammenhang (Aeschin.
Socr. fr. 59 Dittm.). Ein weiterer lexikographischer Eintrag für das Adj. ist Sud.
α 2293 (άνεπιεικές· άνοίκειον, άπρεπες. Αρριανός· ό δέ Αλέξανδρος τοσοϋτον
άνεδέησεν άνεπιεικές τι ές τούτο έργάσασθαι ή άποδείξασθαι, ώστε καί αύτό
τό χωρίον εκείνο έπιτρέψαι); Pollux erwähnt sowohl das Adj. als auch das
Subst. mehrmals und in verschiedenen Kontexten, zumeist in Gruppen mo-
ralisch verwerflicher Begriffe, doch ohne Zitate (Poll. IV 13. 14. VI 124. VIII
12. 13. 14).
Interpretation Das Adj. άνεπιεικής ist weder für Aristophanes noch für
andere Komödiendichter bezeugt; es scheint (auch als Adv.) nahezu aus-
schließlich der Prosa anzugehören; sein att. Gebrauch ist garantiert durch
Thuc. III 66,2 (εί άρα και έδοκούμέν τι άνεπιεικέστερον πράξαι ού μετά τού
πλήθους ύμών, mit schol. z.St.: [άνεπιεικέστερον] άπανθρωπότερον), was
theoretisch eine attizistische Tradition der Glosse (d. h. auch Phrynichos; vgl.
hier oben, Zitatkontext) rechtfertigte; ein Hapax ist das Abstraktum in Dem.
 
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