Αίολοσίκων (fr. 12)
83
Interpretation Das Zeugnis macht es sehr wahrscheinlich, dass Herakles im
Aiolosikön als eine der Figuren des Stücks auftrat (so zuerst Bergk ap. Meineke
II.2 (1840) 949; vgl. Perusino 1987, 63); das ist jedenfalls (wie Kock I (1880) 395
bemerkt) der Fall in den im Scholion zusammen mit dem Aiolosikön genannten
Vögeln (1574-1693).158 Da Herakles im Mythos um Aiolos und in Euripides’
Aiolos keine Rolle spielt, gehört er hier vielleicht eher zu den Elementen der
(mit phantastischen Elementen angereicherten) Alltagswelt der Komödie,159
durch die Aristophanes den Aiolosmythos ins Komische wendet. Herakles
tritt bei Aristophanes (in nicht-mythischem Zusammenhang) außer in der
schon genannten Szene der Vögel auch bei Ar. Ran. 38-165 auf, und sicherlich
noch in vielen weiteren Stücken der Alten Komödie (vgl. Ar. Vesp. 60 und Pac.
741 [vgl. oben zum Zitatkontext]). Zu Herakles als Komödienfigur vgl. z. B.
Galinsky 1972, 81-100, Pappas 1991, Arnott 1996, 235, Wilkins 2000, 90-7,
Casolari 2003, 227-95, Bruzzese 2004, Konstantakos 2015, 186-97, Orth 2015
(FrC 9.3), 171-2, und mit weiterer Literatur Pellegrino 2015, 45.
Gerade die in den anderen Fragmenten erkennbaren kulinarischen Ele-
mente boten für einen Auftritt des Herakles einen passenden Anlass160 (umso
mehr, wenn Sikon selbst ein Koch war, und wenn in der Handlung des Stücks
auch ein Gastmahl vorkam [vgl. zu fr. 12]).161
fr. 12 K.-A. (13 K.)
Athen. 7,276c
των δέ παρόντων γραμματικών τις άποβλέψας εις τήν τοΰ δείπνου παρασκευήν
έφη· είτα πώς δειπνήσομεν τοσαΰτα δείπνα; ϊσως διά νυκτός,ώς (ό) χαρίεις
Αριστοφάνης έν Αίολοσίκωνι είπεν, οΰτως λέγων οίονεί δι’ όλης νυκτός- ώς καί τό
Ομηρικόν έχει· ‘κεϊτ’ έντοσθ’ άντροιο τανυσσάμενος διά μήλων’ (Od. 9,298), άντί τοΰ
διά πάντων τών μήλων, τό μέγεθος αύτοϋ έμφανίζων.
158 Dagegen kann aus dem Scholion nicht erschlossen werden, dass in dem Stück das
Wort γαστρίμαργος verwendet wurde (vgl. oben zum Zitatkontext).
159 Vgl. Schmid 1946, 221 mit Anm. 7.
160 Vgl. Degani 1987, 47.
161 Kock I (1880) 395 denkt an das Hochzeitsmahl von Makareus und Kanake; eine
Verbindung mit Aiolosikons Kochkunst und einem von ihm vorbereiteten, die
ganze Nacht dauernden Gastmahl zieht auch Rogers 1907, xxiv. xxvi (der aller-
dings offenbar nicht von einem Auftritt des Herakles selbst in dem Stück ausgeht,
sondern einfach davon spricht, dass das vorbereitete Gastmahl „will require the
voracity of a Heracles“ [xxvi]).
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Interpretation Das Zeugnis macht es sehr wahrscheinlich, dass Herakles im
Aiolosikön als eine der Figuren des Stücks auftrat (so zuerst Bergk ap. Meineke
II.2 (1840) 949; vgl. Perusino 1987, 63); das ist jedenfalls (wie Kock I (1880) 395
bemerkt) der Fall in den im Scholion zusammen mit dem Aiolosikön genannten
Vögeln (1574-1693).158 Da Herakles im Mythos um Aiolos und in Euripides’
Aiolos keine Rolle spielt, gehört er hier vielleicht eher zu den Elementen der
(mit phantastischen Elementen angereicherten) Alltagswelt der Komödie,159
durch die Aristophanes den Aiolosmythos ins Komische wendet. Herakles
tritt bei Aristophanes (in nicht-mythischem Zusammenhang) außer in der
schon genannten Szene der Vögel auch bei Ar. Ran. 38-165 auf, und sicherlich
noch in vielen weiteren Stücken der Alten Komödie (vgl. Ar. Vesp. 60 und Pac.
741 [vgl. oben zum Zitatkontext]). Zu Herakles als Komödienfigur vgl. z. B.
Galinsky 1972, 81-100, Pappas 1991, Arnott 1996, 235, Wilkins 2000, 90-7,
Casolari 2003, 227-95, Bruzzese 2004, Konstantakos 2015, 186-97, Orth 2015
(FrC 9.3), 171-2, und mit weiterer Literatur Pellegrino 2015, 45.
Gerade die in den anderen Fragmenten erkennbaren kulinarischen Ele-
mente boten für einen Auftritt des Herakles einen passenden Anlass160 (umso
mehr, wenn Sikon selbst ein Koch war, und wenn in der Handlung des Stücks
auch ein Gastmahl vorkam [vgl. zu fr. 12]).161
fr. 12 K.-A. (13 K.)
Athen. 7,276c
των δέ παρόντων γραμματικών τις άποβλέψας εις τήν τοΰ δείπνου παρασκευήν
έφη· είτα πώς δειπνήσομεν τοσαΰτα δείπνα; ϊσως διά νυκτός,ώς (ό) χαρίεις
Αριστοφάνης έν Αίολοσίκωνι είπεν, οΰτως λέγων οίονεί δι’ όλης νυκτός- ώς καί τό
Ομηρικόν έχει· ‘κεϊτ’ έντοσθ’ άντροιο τανυσσάμενος διά μήλων’ (Od. 9,298), άντί τοΰ
διά πάντων τών μήλων, τό μέγεθος αύτοϋ έμφανίζων.
158 Dagegen kann aus dem Scholion nicht erschlossen werden, dass in dem Stück das
Wort γαστρίμαργος verwendet wurde (vgl. oben zum Zitatkontext).
159 Vgl. Schmid 1946, 221 mit Anm. 7.
160 Vgl. Degani 1987, 47.
161 Kock I (1880) 395 denkt an das Hochzeitsmahl von Makareus und Kanake; eine
Verbindung mit Aiolosikons Kochkunst und einem von ihm vorbereiteten, die
ganze Nacht dauernden Gastmahl zieht auch Rogers 1907, xxiv. xxvi (der aller-
dings offenbar nicht von einem Auftritt des Herakles selbst in dem Stück ausgeht,
sondern einfach davon spricht, dass das vorbereitete Gastmahl „will require the
voracity of a Heracles“ [xxvi]).