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Archippos

Peloponnesischen Krieges und der Amnestie von 403 v. Chr. ungefährdet nach
Athen zurückkehren konnte; die wenigen chronologischen Auskünfte über
Archippos’ Karriere sind jedoch kein entscheidendes Argument dafür, da ei-
nige Komödien des Archippos nicht datierbar sind (z.B. die zwei Fassungen
von Amphitryön, Herakles gamön, Onou skia und Plutos). Dass zudem auch die
Komödien mit einem mythologischem Titel (Αμφιτρύων a und ß', Ηρακλής
γαμών und möglicherweise Πλούτος) vor 403 v. Chr. aufgeführt worden sein
könnten, zeigt z. B. der Fall von Kratinos’ Όδυσσής und Kailias’ Κύκλωπες
(434 v. Chr.) und möglicherweise Άταλάνται (s. dazu Bagordo 2014a, 135),
wenn auch die Mythenparodie besonders in der Mittleren Komödie häufig
vorkommt (s. dazu Nesselrath 1990, 118-241).
2. Chronologie und Karriere
Der biographische Sudaeintrag des Dichters (test. 1) stellt Archippos als
Dichter der Alten Komödie vor. Dazu passen die Verspottung von Zeitgenossen
und die Datierung der Ichthyes und des Rhinön in die Zeit kurz nach 403/2
v. Chr. (anhand der Erwähnung von kömödoumenoi, s. infra zum Abschnitt
„Kömödoumenoi“).4 Die Titel Αμφιτρύων a und ß' und Πλούτος sowie ins-
besondere der Titel Ηρακλής γαμών, der aus dem Namen einer mythischen
Figur und einem attributiven Partizip besteht (s. infra zum Titel des Stücks),
passen durchaus zu einem Dichter, der zwischen dem 5. und 4. Jh. v. Chr. tätig
war (s. auch supra zum Abschnitt „Name und Identität“). Für die Datierung
der Onou skia fehlen hingegen jegliche Hinweise.
Die Suda (test. 1) bezeugt einen einzigen Sieg des Archippos in der 91.
Olympiade (415/12 v. Chr.). Wenn dieses Zeugnis richtig ist, muss Archippos
den Sieg an den Lenäen errungen haben, weil er in der Liste der Diony-
siensieger für diese Jahre nicht genannt wird und sein Name auch nicht er-
gänzt werden kann. Diese Hypothese lässt sich aber nicht sicher belegen, da
es in der Lenäensiegerliste für diesen Zeitraum eine Lücke gibt. Ein Sieg an
den Dionysien wäre möglich, wenn man die Korrektur von Capps (1907, 199)
im Sudaeintrag annimmt (der einen Sieg in der 94. anstelle der 91. Olympiade
vorschlägt und den Sieg somit in die Jahre 403/400 v. Chr. statt 415/12 v. Chr.
datiert) und ferner die Ergänzung von Wilhelm zu [Άρχ]ι[ππος I in IRDF
2325C,38 (test. *2) übernimmt; s. infra zu testt. l-*2. In diesem Fall könnte die
siegreiche Komödie mit den Ichthyes oder dem Rhinön identifiziert werden.

4 Ab ungefähr 397 v. Chr. lässt sich wahrscheinlich auch die Verspottung des Alki-
biades des Jüngeren (fr. 48) datieren.
 
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