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Ηρακλής γαμών (fr. 9)

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Ob in Archippos’ Fragment tatsächlich auf der Bühne gegrillt wurde, lässt
sich nicht sagen; zu Zubereitungsszenen vgl. z. B. Ar. Ach. 1003-47 (mit Olson
2002, 320 und 327), Pac. 1039-126 (s. dazu Olson 1998, 267-8) und Av. 1580
(mit Dunbar 1995, 718-9). Auch die Verwendung des Imperativs ύπαγε ist
kein entscheidendes Argument: Die Ausführung eines Befehls könnte auf der
Bühne gestisch dargestellt worden sein oder der Sprecher könnte den Befehl
von der Bühne aus jemandem erteilt haben, der nicht auf der Bühne war
(denkbar wäre auch das Gegenteil). Außerdem gibt es noch die Möglichkeit,
dass das Fragment Teil einer Erzählung gewesen sein könnte, vgl. das oben
erwähnte Damox. fr. 2,49-50.
πυρ Bezieht sich auf das zum Grillen benutzte Feuer, vgl. die im άκρο-
βελίδας-Eintrag erwähnten Vasendarstellung und s. supra zur Interpretation.
πολύ kann (a) als ein Adjektiv in Bezug auf πΰρ gelten (in diesem Fall
wird πολύ von λίαν verstärkt) oder (b) ein verstärkendes Adverb (vgl. LSJ
s. v. πολύς III,2) in Bezug auf λίαν darstellen, wobei der Sinn des Ausdrucks
unverändert bleibt.93
(a) πύρ πολύ λίαν Vgl. dazu Hom. Od. 10,358-9 πύρ άνέκαιε / πολλόν
ύπό τρίποδι μεγάλω, 12,237 λέβης ώς έν πυρ'ι πολλώ. Zu λίαν als verstärken-
des Adverb in Bezug auf Adjektive vgl. z. B. Hom. Od. 13,243; Ar. Vesp. 877;
Plat. Pit. 310d; Ephipp. fr. 15,10; zur (seltenen) Stellung von λίαν nach dem
verstärkten Wort vgl. Mnesim. fr. 3,1-2 έπίταττέ μοι... / μηδ’ άγρια λίαν.
(b) πολύ λίαν Die Wendung findet sich nicht in der Dichtung, aber in
der Prosa: einmal bei den Rednern (Isoc. 9,48 πολύ λίαν άπολειφθώ) und
häufig in der nachklassischen Fachliteratur, vgl. Arist. Hist. an. 520b30, Resp.
472b2, Top. 108a4; Galen. Comp. Medic. vol. XII p. 863,11 Kühn. In Plat. Phlb.
26a kommt die substantivierte Form τό μεν πολύ λίαν im Sinne von „das
Übermaß“ vor. Zu πολύ als verstärkendes Adverb zu einem Adverb vgl. auch
Machon 272 πολύ μάλιστα.
λίαν Das Adverb, bereits bei Homer bezeugt, findet sich sowohl in der
Dichtung als auch in der Prosa, vgl. z.B. Hom. II. 1,553, Od. 13,243; Archil. fr.
128,7 W.2; Callin. 1,3 W.2; Solon fr. 6,2 W.2; Thgn. z.B. 359, 372; Pin. Pyth. 1,90,
Pae. 4,48; Hdt. nur 2,68, 4,96, 4,205; Eur. Ale. 805; Ar. Vesp. 56, Ran. 835; Thuc.
nur 7,5,3; Isoc. 6,48,2, 11,34; Plat. Phd. 99a, Cra. 415a; Ephipp. fr. 15,10; Men.
fr. 840,1. S. dazu Lockwood 1938 (mit einer Angabe zur Anzahl der Belege für
das Adverb) und Thesleff 1954, 133-4.
In der Komödie ist das Iota bei λίαν in der Regel lang, vgl. z. B. Ar. Ach. 634;
Theopomp. com. fr. 30,1; Aristophon fr. 11,4; Ephipp. fr. 15,10; als Ausnahme

93 Ein ähnliches Problem der Zuordnung liefert Mnesim. fr. 3,1 έπίταττέ μοι μή πόλλ’
άγαν.
 
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