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Ar chippos

έπιφορήμασι Unter έπιφορήματα (mit έπιδορπίσματα, μεταδόρπια,
τραγήματα, έπιτραπεζώματα und τρωγάλια gleichbedeutend,108 vgl. Athen.
14,640b-641c) versteht man die Speisen, die beim Symposion serviert wurden,
vgl. supra zur Interpretation und s. Garcia Soler 2001, 34; Dalby 2003, 213;
Olson-Sens 2000, 230. Zur Etymologie des Substantivs s. Orth 2015a, 226-7: Die
έπιφορήματα werden nach den Gängen des eigentlichen Mahles „noch dazu
hineingebracht“ (έπεισφέρω) oder „dazugebracht“ (έπιφέρεσθαι), so Tryphon
oder Dionysios (s. supra zum Zitatkontext), oder (und das ist wahrscheinlicher)
„auf den Tischen gehäuft“ (επιφέρω, vgl. Ar. Pac. 167, 225 und insb. 1195).
Dass die „Nachspeisen“ für die Griechen zu einer anderen Essenskategorie
gehörten als die Hauptspeisen, zeigen Hdt 1,133,2 (erster Beleg für έπιφορήμα-
τα; s. supra zum Zitatkontext), wo den έπιφορήματα bei der Beschreibung
der Ernährungsweise der Perser die „Hauptgerichte“, wie z. B. Brot (αίτια),
gegenübergestellt werden, und Arist. fr. 100 R.3 (= 675 G.) τό μεν ούν δλον
διαφέρειν τράγημα βρώματος νομιστέον δσον έδεσμα τρωγαλίου, wo die
τραγήματα von den βρώματα («that which is eaten, food, meat», LSJ s.v.
βρώμα I) unterschieden werden. Zu den „Nachspeisen“ gehörten nämlich
mannigfache Sorten von Essen, die neben dem Wein zum Knabbern angeboten
wurden. Als Beleg hierfür lässt sich die Aufzählung von τραγήματα in Clearch.
fr. 87 Wehrli (ap. Athen. 14,649a) anführen: verschiedene Arten von Torten
und Kuchen, Granatäpfel, Eier, Kichererbsen, Sesamkerne, Weintrauben, ge-
trocknete Feigen, Birnen, perseia,109 Äpfel und Mandeln. Weitere Beispiele
findet man in den von Athenaios (14,641f-643d) angeführten Nachweisstellen
für die Kost der „zweiten Tischen“, wobei aber die Speisen großenteils nicht
ausdrücklich als „Nachspeisen“ bezeichnet, sondern in Aufzählungen ge-
nannt werden, die die Wörter έπιφορήματα oder seine Synonyme enthalten,
vgl. z. B. Hasenfleisch und Drosseln (Alex. fr. 168,5 mit Arnott 1996, 495-6),
Getreidebrei (χόνδρος), Käse, Milch, Weichtiere (Ephipp. frr. 8,1,13,3 und 5-6)
und Walnüsse (καρύδια Philyll. fr. 18).
Die Verwendung von έπιφορήματα im Plural lässt sich dadurch erklären,
dass sie in großen Mengen serviert und verzehrt wurden (so auch τραγήματα).
Für dieselbe Bedeutung im Singular vgl. nur Luc. Lexiph. 8 und metaphorisch
das Sprichwort in Eudox. com. fr. 2 Αβυδηνόν έπιφόρημα.

108 έπιδορπίσματα und μεταδόρπια bezeichnen eigentlich die „nach (έπι-, μετά-) dem
Mahl (δόρπον) verzehrten Speisen“; die Substantive τραγήματα und τρωγάλια sind
auf das Verb τρώγειν („knabbern“) zurückzuführen; das Substantiv έπιτραπεζώματα
lässt sich darauf zurückführen, dass sie auf (έπι-) die Tische (τραπέζαι) gelegt
wurden (vgl. Athen. 14,641b).
109 Früchte des ägyptischen περσέα genannten Baumes.
 
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