Ιχθύες (fr. 14)
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einer weiteren Form von αίρέω, falls sich diese Form nicht bereits in der Lücke
in v. 2 befand, s. supra zur Textgestalt); s. auch infra zu τε.
(c) Das Fragment erhält eine komische Pointe, wenn man ein Wortspiel in
παλιναίρετος (am Versende) liest: „wieder angenommen“ in Bezug auf Beamte
und „wieder gefischt“ in Bezug auf Fische, s. bereits Kaibel 1889, 50 und ap.
PCG II, 543.141 Der Witz gibt außerdem einen Hinweis auf die Identifikation
der Sprecher und suggeriert einen Sprecherwechsel in v. 3 (s. infra).
(d) Auch diese Frage muss offenbleiben. Aus dem Fragment geht allerdings
hervor, dass hier von einem gefährlichen Benehmen die Rede ist, wobei es
sich dabei möglicherweise auch nur um eine scheinbare und dadurch witzige
Gefahr handeln könnte. Dass die Diskussion außerdem einen allgemeinen
Charakter hat (und nicht in Hinsicht auf einen besonderen Fall geführt wird),
suggeriert der unspezifische Ausdruck πραγμάτων έπιστάται („Vorsteher der
politischen Angelegenheiten“), bei dem der fehlende Artikel vor έπιστάται und
die Tatsache, dass alle Beamten der δοκιμασία unterzogen werden mussten (s.
infra zu den Lemmata), den allgemeinen Charakter der Aussage unterstreicht.
Das negative Benehmen, das für die Sprecher gefährlich werden könnte,
falls es von ihnen übernommen wird, war wahrscheinlich den Athenern zuge-
ordnet, während die Sprecher Fische gewesen sein könnten (vgl. die erste Person
Plural ποιώμεν in v. 3), die vielleicht in einer Fischversammlung diskutieren,142
ob sie den menschlichen Brauch in ihrer Gesellschaft143 übernehmen sollten
(zu einer möglichen Verspottung der athenischen Unbeständigkeit vgl. z. B.
Ar. Ach. 630 έν Αθηναίοις ταχυβούλοις, 632 προς Αθηναίους μεταβούλους,
Eccl. 797-8 έγώδα τούτους χειροτονοϋντας μεν ταχύ / άττ’ άν δέ δόξη ταΰτα
πάλιν άρνουμένους; s. außerdem Olson 2002, 236-7 mit Verweis auf weitere
Stellen und Imperio 2004, 123-4).144
In w. 3-4 zieht man eine ironische Schlussfolgerung (vgl. das Wortspiel in
παλιναίρετοι) aus dem, was zuvor gesagt worden war (ταΰτα). Dies suggeriert,
141 Ehrenberg (1951, 339 Arun. 2) erwähnt das vorliegende Fragment als eine Belegstelle
für die Möglichkeit, Beamte zu wählen, die abgelehnt und wiederangenommen
worden waren.
142 Anhand solch einer Interpretation konnte man fr. *30 (ανδρες ιχθύες) auf die glei-
che Szene wie das vorliegende Fragment zurückführen. Es ist außerdem denkbar,
dass eine solche Diskussion auch nur erzählt worden sein könnte, vgl. den Bericht
des Wursthändlers über die Debatte in der βουλή, teilweise in direkter Rede wie-
dergegeben, in Ar. Eq. 624-82.
143 S. supra zum Inhalt der Komödie.
144 S. bereits Kock CAF I, 681 (gefolgt von Pace 2008, 123 Anm. 47), der im Fragment
eine spöttische Anspielung auf die «perversa [...] reipublicae administrandae ratio»
der Athener sieht.
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einer weiteren Form von αίρέω, falls sich diese Form nicht bereits in der Lücke
in v. 2 befand, s. supra zur Textgestalt); s. auch infra zu τε.
(c) Das Fragment erhält eine komische Pointe, wenn man ein Wortspiel in
παλιναίρετος (am Versende) liest: „wieder angenommen“ in Bezug auf Beamte
und „wieder gefischt“ in Bezug auf Fische, s. bereits Kaibel 1889, 50 und ap.
PCG II, 543.141 Der Witz gibt außerdem einen Hinweis auf die Identifikation
der Sprecher und suggeriert einen Sprecherwechsel in v. 3 (s. infra).
(d) Auch diese Frage muss offenbleiben. Aus dem Fragment geht allerdings
hervor, dass hier von einem gefährlichen Benehmen die Rede ist, wobei es
sich dabei möglicherweise auch nur um eine scheinbare und dadurch witzige
Gefahr handeln könnte. Dass die Diskussion außerdem einen allgemeinen
Charakter hat (und nicht in Hinsicht auf einen besonderen Fall geführt wird),
suggeriert der unspezifische Ausdruck πραγμάτων έπιστάται („Vorsteher der
politischen Angelegenheiten“), bei dem der fehlende Artikel vor έπιστάται und
die Tatsache, dass alle Beamten der δοκιμασία unterzogen werden mussten (s.
infra zu den Lemmata), den allgemeinen Charakter der Aussage unterstreicht.
Das negative Benehmen, das für die Sprecher gefährlich werden könnte,
falls es von ihnen übernommen wird, war wahrscheinlich den Athenern zuge-
ordnet, während die Sprecher Fische gewesen sein könnten (vgl. die erste Person
Plural ποιώμεν in v. 3), die vielleicht in einer Fischversammlung diskutieren,142
ob sie den menschlichen Brauch in ihrer Gesellschaft143 übernehmen sollten
(zu einer möglichen Verspottung der athenischen Unbeständigkeit vgl. z. B.
Ar. Ach. 630 έν Αθηναίοις ταχυβούλοις, 632 προς Αθηναίους μεταβούλους,
Eccl. 797-8 έγώδα τούτους χειροτονοϋντας μεν ταχύ / άττ’ άν δέ δόξη ταΰτα
πάλιν άρνουμένους; s. außerdem Olson 2002, 236-7 mit Verweis auf weitere
Stellen und Imperio 2004, 123-4).144
In w. 3-4 zieht man eine ironische Schlussfolgerung (vgl. das Wortspiel in
παλιναίρετοι) aus dem, was zuvor gesagt worden war (ταΰτα). Dies suggeriert,
141 Ehrenberg (1951, 339 Arun. 2) erwähnt das vorliegende Fragment als eine Belegstelle
für die Möglichkeit, Beamte zu wählen, die abgelehnt und wiederangenommen
worden waren.
142 Anhand solch einer Interpretation konnte man fr. *30 (ανδρες ιχθύες) auf die glei-
che Szene wie das vorliegende Fragment zurückführen. Es ist außerdem denkbar,
dass eine solche Diskussion auch nur erzählt worden sein könnte, vgl. den Bericht
des Wursthändlers über die Debatte in der βουλή, teilweise in direkter Rede wie-
dergegeben, in Ar. Eq. 624-82.
143 S. supra zum Inhalt der Komödie.
144 S. bereits Kock CAF I, 681 (gefolgt von Pace 2008, 123 Anm. 47), der im Fragment
eine spöttische Anspielung auf die «perversa [...] reipublicae administrandae ratio»
der Athener sieht.