Ιχθύες (fr. 15)
115
καί γένος τι, ώς φησι Φανόδημος (FGrHist 325 F 20 = 283 Harding) καί Ρίνθων
Ταραντΐνος (fr. 15). Dabei nimmt die Erklärung mit dem Verweis auf μάντεις
wahrscheinlich auf Archippos’ Fragment Bezug, während für die Bedeutung
γένος τι Phanodemos (4. Jh. v. Chr.) und Rhinthon (4./3. Jh. v. Chr.) als
Nachweisstellen (ohne Wortlaut) erwähnt werden.151 Ebenfalls auf Diogenian
ist wahrscheinlich Theognost. Can. 270 p. 50,4 Cramer γαλέος τό ζωον, καί
μάντεων γένος zurückzuführen, s. Alpers 1964, 60.152 Eine Diskussion über
die Begriffe γαλέοι und Γαλεώται könnte es in einer möglicherweise aus dem
Attizisten Pausanias stammenden Auskunft ap. Hermolaus Barbarus Castig.
Plin. Gloss. S 106 (p. 1457,12-15 Pozzi) Galeotae ... Siculi vates ... Galei quoque
dicti Pausaniae grammatico, qui in Hybla habitarent gegeben haben; s. dazu
Heinimann 1992, 79-80 (auf den in PCG I, 268 hingewiesen wird).
Textgestalt Anstelle des überlieferten θαλάσσιοι setzt Meineke (Ed. min.,
410, gefolgt von Kock CAF I, 681 und PCG II, 543) θαλάττιοι. Dadurch wird
die Redeweise von (A.) durch die typisch attische Konsonantenfolge -ττ- cha-
rakterisiert, was mit der hier angenommenen Identifikation des Sprechers
mit einem Athener zusammenpasst (vgl. infra zur Interpretation). Die nicht-
attische Konsonantenfolge -σσ- ist, wenn auch selten, in der Komödie durch-
aus bezeugt, z.B. in lyrischen Partien (z.B. Ar. Vesp. 1518-9, Av. 238, 250, 908),
in Parodien des gehobenen Stils (z.B. Ar. Eq. 637) und in den Worten von
nicht-attischen Sprechern (z.B. Ar. Ach. 755, der Megarer spricht; Amips. fr.
17 im ionischen Dialekt).
Interpretation Im Fragment bestätigt Sprecher (B.), der anscheinend besser
als (A.) über die Fischwelt informiert ist, seinem erstaunten Gesprächspartner
(vgl. τί λέγεις σύ;) die Existenz von Meereswahrsagern, den Haien (γαλέοι).
Die Frage τί λέγεις σύ greift wahrscheinlich eine Erwähnung von Wahrsagern
oder eine Anspielung auf sie in den vorangehenden Versen auf.
Die Identifikation der γαλέοι als Wahrsager (die Pointe des Fragments, s.
bereits Kaibel 1889, 50) stützt sich auf ein Wortspiel zwischen dem Fischnamen
γαλεός und Γαλεώται, dem Namen eines Geschlechts von sizilischen Traum-
151 Kaibel (1899, 188, gefolgt von Kern 1910, 594) nimmt an, dass das Wort Γαλέοι
bei Rhinton spöttisch die Galeoten als Geckos bezeichnet (s. dagegen Kjellberg
1910, 594 und PCG I, 268). Jacoby (1954 ad FGrHist 325 F 20) vermutet, dass die
Erwähnung der γαλέοι in Phanodemos’ Fragment, falls es dort auf Wahrsager
bezogen war, mit ihrer Vorhersage über Dionysios I verbunden war (vgl. Cic. Div.
1,39).
152 Alpers (1964, 40-60) untersucht nur die ersten 84 Glossen von Theognostos und
kommt anhand seiner Analyse zu dem Ergebnis, dass das Lexikon nicht auf
Hesychios zurückgeht.
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καί γένος τι, ώς φησι Φανόδημος (FGrHist 325 F 20 = 283 Harding) καί Ρίνθων
Ταραντΐνος (fr. 15). Dabei nimmt die Erklärung mit dem Verweis auf μάντεις
wahrscheinlich auf Archippos’ Fragment Bezug, während für die Bedeutung
γένος τι Phanodemos (4. Jh. v. Chr.) und Rhinthon (4./3. Jh. v. Chr.) als
Nachweisstellen (ohne Wortlaut) erwähnt werden.151 Ebenfalls auf Diogenian
ist wahrscheinlich Theognost. Can. 270 p. 50,4 Cramer γαλέος τό ζωον, καί
μάντεων γένος zurückzuführen, s. Alpers 1964, 60.152 Eine Diskussion über
die Begriffe γαλέοι und Γαλεώται könnte es in einer möglicherweise aus dem
Attizisten Pausanias stammenden Auskunft ap. Hermolaus Barbarus Castig.
Plin. Gloss. S 106 (p. 1457,12-15 Pozzi) Galeotae ... Siculi vates ... Galei quoque
dicti Pausaniae grammatico, qui in Hybla habitarent gegeben haben; s. dazu
Heinimann 1992, 79-80 (auf den in PCG I, 268 hingewiesen wird).
Textgestalt Anstelle des überlieferten θαλάσσιοι setzt Meineke (Ed. min.,
410, gefolgt von Kock CAF I, 681 und PCG II, 543) θαλάττιοι. Dadurch wird
die Redeweise von (A.) durch die typisch attische Konsonantenfolge -ττ- cha-
rakterisiert, was mit der hier angenommenen Identifikation des Sprechers
mit einem Athener zusammenpasst (vgl. infra zur Interpretation). Die nicht-
attische Konsonantenfolge -σσ- ist, wenn auch selten, in der Komödie durch-
aus bezeugt, z.B. in lyrischen Partien (z.B. Ar. Vesp. 1518-9, Av. 238, 250, 908),
in Parodien des gehobenen Stils (z.B. Ar. Eq. 637) und in den Worten von
nicht-attischen Sprechern (z.B. Ar. Ach. 755, der Megarer spricht; Amips. fr.
17 im ionischen Dialekt).
Interpretation Im Fragment bestätigt Sprecher (B.), der anscheinend besser
als (A.) über die Fischwelt informiert ist, seinem erstaunten Gesprächspartner
(vgl. τί λέγεις σύ;) die Existenz von Meereswahrsagern, den Haien (γαλέοι).
Die Frage τί λέγεις σύ greift wahrscheinlich eine Erwähnung von Wahrsagern
oder eine Anspielung auf sie in den vorangehenden Versen auf.
Die Identifikation der γαλέοι als Wahrsager (die Pointe des Fragments, s.
bereits Kaibel 1889, 50) stützt sich auf ein Wortspiel zwischen dem Fischnamen
γαλεός und Γαλεώται, dem Namen eines Geschlechts von sizilischen Traum-
151 Kaibel (1899, 188, gefolgt von Kern 1910, 594) nimmt an, dass das Wort Γαλέοι
bei Rhinton spöttisch die Galeoten als Geckos bezeichnet (s. dagegen Kjellberg
1910, 594 und PCG I, 268). Jacoby (1954 ad FGrHist 325 F 20) vermutet, dass die
Erwähnung der γαλέοι in Phanodemos’ Fragment, falls es dort auf Wahrsager
bezogen war, mit ihrer Vorhersage über Dionysios I verbunden war (vgl. Cic. Div.
1,39).
152 Alpers (1964, 40-60) untersucht nur die ersten 84 Glossen von Theognostos und
kommt anhand seiner Analyse zu dem Ergebnis, dass das Lexikon nicht auf
Hesychios zurückgeht.