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Ar chippos

(b) Elmsley (1811, 88: και την μέν άφύην καταπέπωχ’ έψητός έντυχών
(τις» rekonstruiert einen iambischen katalektischer Tetrameter durch die
Elision von ε bei καταπέπωχε und die Ergänzung eines Indefinitpronomens,
wahrscheinlich anhand von Eup. fr. 5 έψητοί τινες (Trimeterende); Sotad. fr.
1,18 έψητόν ... τινά (mit τινά am Trimeterende) und Posidipp. fr. 3 έψητόν
άγοράζειν τινά (in einem unvollständigen iambischen Vers).
Interpretation Wegen der Überlieferungsprobleme des Fragments (s. supra
zur Textgestalt) muss man die sich aus der Setzung der crux ergebenden Teile
des Textes getrennt betrachten, deshalb wird έψητός hier nicht für das Subjekt
von καταπέπωκεν gehalten.182
Ob in den darauffolgenden Versen etwas zum Ausdruck gebracht wur-
de, das zum überlieferten Text in einem Gegensatz stand (vgl. και ... μέν),
muss offenbleiben. άφύη und έψητός bezeichnen kleine Fische, die in großer
Zahl verzehrt wurden (ein eventueller Unterschied lässt sich nicht ausfindig
machen), vgl. infra zu den Lemmata. Das Subjekt von καταπέπωκεν könnte
sowohl ein Mensch als auch ein Fisch sein. Bemerkenswert ist, dass άφύη und
έψητός in der Regel im Plural verwendet wurden (s. infra zu den Lemmata). Da
aber Fischnamen oder fischähnliche Namen in den Ichthyes auf menschlichen
Figuren hinweisen können (vgl. fr. 27 und s. supra zum Inhalt der Komödie),
könnten die Singularformen άφύη und έψητός benutzt worden sein, um
Menschen zu bezeichnen, vgl. bereits Meineke FCG I, 207, der Άφύη und
'Εψητός setzt, und Kaibel ap. PCG II, 545 hominis nomen vel nota intercidit.
Insbesondere könnte άφύη eine Assoziation mit der Figur einer Hetäre sugge-
rieren, da der Fischname im 4. Jh. v. Chr. als Beiname von Hetären verwendet
wurde (s. infra zum Lemma). Kein Anhaltspunkt lässt sich hingegen für eine
eventuelle menschliche Identität des έψητός finden.183 Zur möglichen über-
tragenen Bedeutung von καταπίνω vgl. infra zum Lemma.

182 Nach Meineke (FCG I, 207) sollte das Fragment aus einer Beschreibung eines
Gefechtes zwischen Fischen und Schlemmern stammen. Edmonds (I, 799 Anm.
D), der mit Meineke FCG II, 721 καί την μέν άφύην καταπέπωκεν έντυχών / έψητός
setzt, führt das Fragment «doubtless» auf ein Gefecht zwischen Fischen und
Athenern zurück, ohne einen Grund dafür zu liefern; s. auch Storeys Auffassung
(2012, 6), es handle sich um «a messenger speech», vielleicht über eine Kampfszene
(S. 8). Farioli (2001, 167 mit Anm. 85) interpretiert das Fragment als eine Anklage
der Fische gegen einen Menschen, der Fisch gegessen hatte (vgl. auch fr. 20 und s.
supra zum Inhalt der Komödie).
183 Bergks Interpretation des Substantivs (1838, 378, gefolgt von Kock CAF I, 682;
Csapo 1994, 43; Farioli 2001, 167 und Storey 2012, 8) als eine Bezeichnung eines
Perversen scheint unsicher. Der von Bergk dafür angeführte Beleg ist nämlich eine
 
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