Ιχθύες (fr. 19)
139
Der Verzehr von Fischen kommt in den Ichthyes auch in frr. 20 und 28 vor.
άφύην Das Substantiv bezeichnet verschiedene kleine Fischsorten (s.
Thompson 1947, 21-3; Olson-Sens 2000, 54; Pellegrino 2000,146-7; Garcia Soler
2001, 195-6; Dalby 2003, 14-5), die in Netzen gefangen (Opp. Hal. 4,491-506)
und normalerweise frittiert und in großer Anzahl verzehrt wurden, s. dazu
Olson-Sens 2000, 59-60 ad Archestr. fr. 11,8-9. Weil die άφύαι im Überfluss
vorhanden waren, wurden sie in Athen als etwas Gewöhnliches betrachtet;
vgl. Ar. Eq. 642-51, wo der niedrige Preis der άφύαι eine gute Nachricht für
die Boule ist; Aristonym. fr. 2,2 mit Orth 2014, 114 und Chrysipp. ap. Athen.
7,285d. In der Bucht von Phaleron aber wurden die άφύαι für erlesen gehalten;
vgl. z.B. Ar. Ach. 901-2 und s. Olson 2002, 298 zu weiteren Belegen.
Das Substantiv kommt häufig im Plural vor, was sich sich dadurch erklärt,
dass die άφύαι in größeren Mengen verzehrt wurden, vgl. z.B. in Metag. fr.
6,8; Ar. Av. 76; Antiph. fr. 27,23. Doch der Auskunft in Hesych. α 8804 λέγουσι
δέ Αττικοί πληθυντικώς τάς άφύας, ένικώς δέ ούδέποτε wird widersprochen:
(a) durch Archippos’ Stelle, (b) durch die Bedeutung „eine aphye“ in Hermipp.
fr. 14 und Call. com. fr. 10 (mit Bagordo 2014a, 161-2); (c) durch άφύη als
kollektive Singularform in Ar. fr. 520,1; Sotad. fr. 1,30; Anaxandr. fr. 42,41;
Archestr. fr. 11,1 und vielleicht auch in Nicostr. com. fr. 11. Vgl. auch Sud. α
4660,16-7 πληθυντικώς δέ λέγεται, σπανιότατα δέ άφύην.
Unter dem Spitznamen άφύη waren in Athen im 4. Jh. v. Chr. außerdem
Hetären bekannt (wie bereits Meineke (FCG I, 207 und FCG II.2, 721-2) be-
merkte, vgl. Hyperid. fr. 24). Apollodoros (FGrHist 244 F 210) und Antiphanes
der Jüngere (FGrHist 349 F l)* * * * 184 erwähnen, dass die Hetären Stagonion und
Anthis (4. Jh. v. Chr.; PAA 832170 (mit Add. vol. XIX, 539) und 130290 (Add. vol.
XIX, 76); erwähnt von Apollodoros) und Nikostratis (PAA 717765; erwähnt
von Antiphanes) wegen ihres Aussehens, das dem einer άφύη ähnelte (sie wa-
ren weißhäutig, schmächtig und mit großen Augen), mit diesem Spitznamen
versehen wurden; vgl. außerdem Synag. B α 2574 (= Phot, α 3409) und s. Henry
1992, 255-60, 267 Anm. 18. In Bezug auf eine Hetäre findet sich außerdem
άφύη im Singular in Matr. fr. 1,22 (mit Olson-Sens 1999, 90) άφύη, Τρίτωνος
έταίρη; s. auch Konstantakos 2000, 91-2 ad Antiph. fr. 27,23-4. Des Weiteren
war die Darstellung von Fischen als weibliche Figuren in der Komödie üblich,
Auskunft in Athen. 9,389a (τό δέ ζώον (sc. das Rebhuhn) επί λαγνείας συμβολικώς
παρείληπται. Νικοφών έν Χειρογάστορσι... (fr. 9)), die aber auf das Rebhuhn (für
das Nikophons Fragment als Nachweisstelle gilt) und nicht auf die ebenso bei
Nikophon erwähnten έψητοί zu beziehen ist, s. Olson Athen. IV, 305 Anm. 130.
184 Beide Fragmente werden (zusammen mit Hyperid. fr. 24) in Athen. 13,586a-b
überliefert.
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Der Verzehr von Fischen kommt in den Ichthyes auch in frr. 20 und 28 vor.
άφύην Das Substantiv bezeichnet verschiedene kleine Fischsorten (s.
Thompson 1947, 21-3; Olson-Sens 2000, 54; Pellegrino 2000,146-7; Garcia Soler
2001, 195-6; Dalby 2003, 14-5), die in Netzen gefangen (Opp. Hal. 4,491-506)
und normalerweise frittiert und in großer Anzahl verzehrt wurden, s. dazu
Olson-Sens 2000, 59-60 ad Archestr. fr. 11,8-9. Weil die άφύαι im Überfluss
vorhanden waren, wurden sie in Athen als etwas Gewöhnliches betrachtet;
vgl. Ar. Eq. 642-51, wo der niedrige Preis der άφύαι eine gute Nachricht für
die Boule ist; Aristonym. fr. 2,2 mit Orth 2014, 114 und Chrysipp. ap. Athen.
7,285d. In der Bucht von Phaleron aber wurden die άφύαι für erlesen gehalten;
vgl. z.B. Ar. Ach. 901-2 und s. Olson 2002, 298 zu weiteren Belegen.
Das Substantiv kommt häufig im Plural vor, was sich sich dadurch erklärt,
dass die άφύαι in größeren Mengen verzehrt wurden, vgl. z.B. in Metag. fr.
6,8; Ar. Av. 76; Antiph. fr. 27,23. Doch der Auskunft in Hesych. α 8804 λέγουσι
δέ Αττικοί πληθυντικώς τάς άφύας, ένικώς δέ ούδέποτε wird widersprochen:
(a) durch Archippos’ Stelle, (b) durch die Bedeutung „eine aphye“ in Hermipp.
fr. 14 und Call. com. fr. 10 (mit Bagordo 2014a, 161-2); (c) durch άφύη als
kollektive Singularform in Ar. fr. 520,1; Sotad. fr. 1,30; Anaxandr. fr. 42,41;
Archestr. fr. 11,1 und vielleicht auch in Nicostr. com. fr. 11. Vgl. auch Sud. α
4660,16-7 πληθυντικώς δέ λέγεται, σπανιότατα δέ άφύην.
Unter dem Spitznamen άφύη waren in Athen im 4. Jh. v. Chr. außerdem
Hetären bekannt (wie bereits Meineke (FCG I, 207 und FCG II.2, 721-2) be-
merkte, vgl. Hyperid. fr. 24). Apollodoros (FGrHist 244 F 210) und Antiphanes
der Jüngere (FGrHist 349 F l)* * * * 184 erwähnen, dass die Hetären Stagonion und
Anthis (4. Jh. v. Chr.; PAA 832170 (mit Add. vol. XIX, 539) und 130290 (Add. vol.
XIX, 76); erwähnt von Apollodoros) und Nikostratis (PAA 717765; erwähnt
von Antiphanes) wegen ihres Aussehens, das dem einer άφύη ähnelte (sie wa-
ren weißhäutig, schmächtig und mit großen Augen), mit diesem Spitznamen
versehen wurden; vgl. außerdem Synag. B α 2574 (= Phot, α 3409) und s. Henry
1992, 255-60, 267 Anm. 18. In Bezug auf eine Hetäre findet sich außerdem
άφύη im Singular in Matr. fr. 1,22 (mit Olson-Sens 1999, 90) άφύη, Τρίτωνος
έταίρη; s. auch Konstantakos 2000, 91-2 ad Antiph. fr. 27,23-4. Des Weiteren
war die Darstellung von Fischen als weibliche Figuren in der Komödie üblich,
Auskunft in Athen. 9,389a (τό δέ ζώον (sc. das Rebhuhn) επί λαγνείας συμβολικώς
παρείληπται. Νικοφών έν Χειρογάστορσι... (fr. 9)), die aber auf das Rebhuhn (für
das Nikophons Fragment als Nachweisstelle gilt) und nicht auf die ebenso bei
Nikophon erwähnten έψητοί zu beziehen ist, s. Olson Athen. IV, 305 Anm. 130.
184 Beide Fragmente werden (zusammen mit Hyperid. fr. 24) in Athen. 13,586a-b
überliefert.