Ιχθύες (fr. 21)
147
(b) Für den κύαθος ist auch eine Verwendung zur Behandlung von
Schwellungen bezeugt, vgl. z.B. Ar. Pac. 541-2 (mit Schol. 542d), Lys. 444;
Apolloph. fr. 3; Arist. Pr. 890b7-37;196 s. dazu Orth 2013, 369.
(c) κύαθος wird auch als Mengenangabe (= Inhalt einer Schöpfkelle) ver-
wendet, vgl. Ar. Ach. 1051-3 έκέλευε 5’ έγχέαι σε ... / ... / εις τον άλάβαστον
κύαθον ειρήνης ένα; Crobyl. fr. 5,4; Alex. fr. 202 (ein κύαθος von gekochtem
Wasser); Sotad. fr. 1,31 (Wasser); Men. fr. 2; Diod. com. fr. 1,1. Zu κύαθος als
eine attische Maßeinheit (1 κύαθος = 0,0456 Liter) für Flüssiges, aber auch für
Festes (z.B. Galen. De comp. med. vol. XII p. 943,8-9 und De antid. vol. XIV
p. 175,9 Kühn) s. Hultsch 1882, 104 und 703.
έπριάμην Das Verb wird auf die rekonstruierte Präsensform von *πρίαμαι
zurückgeführt. Für έπριάμην fehlen nämlich der Indikativ Präsens sowie das
Imperfekt und Futur (anstelle davon wird ώνέομαι verwendet). Das Verb
kommt im attischen Dialekt häufig vor; es ist aber auch viermal bei Homer
(immer in der Aoristform πρίατο); einmal bei Find. Pyth. 6,39 (πρίατο) und
viermal bei Herodot (immer im Partizip Präsens) belegt; s. dazu Rutherford
1881, 210-3 und Olson 2002, 276.
παρά Δαισίου Die Wendung παρά + Genitiv für die Person, bei der man
etwas kauft, ist in der Komödie und in der Prosa häufig, vgl. Ar. Plut. 883-4;
Eub. fr. 82,6-7; Nicostr. com. fr. 5,3-4; Men. fr. 468; zur Prosa vgl. z.B. Hdt.
9,94,3; Plat. Prot. 314a; Xen. Hell. 3,2,30; Lys. 7,4; Dem. 29,7 und 37,12. Der
Verkäufer kann außerdem auch im Dativ (ohne παρά) stehen, vgl. dazu Ar.
Ach. 812 mit Olson 2002, 276.
Δαισίου Der Verkäufer Daisios (PAA 300643 in Add. vol. XIX, 206) ist nur
durch das vorliegende Fragment bekannt. Der Name ist jedoch keine komische
Prägung, wie sein Vorkommen für drei athenische Bürger im 5. (PAA 300645)
und 4. Jh. v. Chr. (PAA 300650; 300655) zeigt. Zu Verkäufern, die namentlich
bezeichnet werden, vgl. infra zu fr. 23.
196
Die Vermutung, dass es sich dabei um eine echte Schöpfkelle handelte, wird von
Bliquez-Rodgers (1998) stark gemacht (s. bereits auch Crosby 1943, 213): In den
von ihnen untersuchten Fachquellen kommt κύαθος als normale Schöpfkelle vor
und wird nie als Mittel bei der Behandlung von Schwellungen verschrieben (dafür
wird das Substantiv σικύα verwendet); vielmehr bezieht es sich auf das Messen
und Schöpfen von Heilmitteln mit einer Kelle. Die Verwendung von Schöpfkellen
als Mittel bei der Behandlung von Schwellungen sei also «a folk remedy involving
the application of a cold metal ladle to a bruised eye, just as we today would apply
ice or a cold compress» (Bliquez-Rodgers 1998, 240).
147
(b) Für den κύαθος ist auch eine Verwendung zur Behandlung von
Schwellungen bezeugt, vgl. z.B. Ar. Pac. 541-2 (mit Schol. 542d), Lys. 444;
Apolloph. fr. 3; Arist. Pr. 890b7-37;196 s. dazu Orth 2013, 369.
(c) κύαθος wird auch als Mengenangabe (= Inhalt einer Schöpfkelle) ver-
wendet, vgl. Ar. Ach. 1051-3 έκέλευε 5’ έγχέαι σε ... / ... / εις τον άλάβαστον
κύαθον ειρήνης ένα; Crobyl. fr. 5,4; Alex. fr. 202 (ein κύαθος von gekochtem
Wasser); Sotad. fr. 1,31 (Wasser); Men. fr. 2; Diod. com. fr. 1,1. Zu κύαθος als
eine attische Maßeinheit (1 κύαθος = 0,0456 Liter) für Flüssiges, aber auch für
Festes (z.B. Galen. De comp. med. vol. XII p. 943,8-9 und De antid. vol. XIV
p. 175,9 Kühn) s. Hultsch 1882, 104 und 703.
έπριάμην Das Verb wird auf die rekonstruierte Präsensform von *πρίαμαι
zurückgeführt. Für έπριάμην fehlen nämlich der Indikativ Präsens sowie das
Imperfekt und Futur (anstelle davon wird ώνέομαι verwendet). Das Verb
kommt im attischen Dialekt häufig vor; es ist aber auch viermal bei Homer
(immer in der Aoristform πρίατο); einmal bei Find. Pyth. 6,39 (πρίατο) und
viermal bei Herodot (immer im Partizip Präsens) belegt; s. dazu Rutherford
1881, 210-3 und Olson 2002, 276.
παρά Δαισίου Die Wendung παρά + Genitiv für die Person, bei der man
etwas kauft, ist in der Komödie und in der Prosa häufig, vgl. Ar. Plut. 883-4;
Eub. fr. 82,6-7; Nicostr. com. fr. 5,3-4; Men. fr. 468; zur Prosa vgl. z.B. Hdt.
9,94,3; Plat. Prot. 314a; Xen. Hell. 3,2,30; Lys. 7,4; Dem. 29,7 und 37,12. Der
Verkäufer kann außerdem auch im Dativ (ohne παρά) stehen, vgl. dazu Ar.
Ach. 812 mit Olson 2002, 276.
Δαισίου Der Verkäufer Daisios (PAA 300643 in Add. vol. XIX, 206) ist nur
durch das vorliegende Fragment bekannt. Der Name ist jedoch keine komische
Prägung, wie sein Vorkommen für drei athenische Bürger im 5. (PAA 300645)
und 4. Jh. v. Chr. (PAA 300650; 300655) zeigt. Zu Verkäufern, die namentlich
bezeichnet werden, vgl. infra zu fr. 23.
196
Die Vermutung, dass es sich dabei um eine echte Schöpfkelle handelte, wird von
Bliquez-Rodgers (1998) stark gemacht (s. bereits auch Crosby 1943, 213): In den
von ihnen untersuchten Fachquellen kommt κύαθος als normale Schöpfkelle vor
und wird nie als Mittel bei der Behandlung von Schwellungen verschrieben (dafür
wird das Substantiv σικύα verwendet); vielmehr bezieht es sich auf das Messen
und Schöpfen von Heilmitteln mit einer Kelle. Die Verwendung von Schöpfkellen
als Mittel bei der Behandlung von Schwellungen sei also «a folk remedy involving
the application of a cold metal ladle to a bruised eye, just as we today would apply
ice or a cold compress» (Bliquez-Rodgers 1998, 240).