Ιχθύες (fr. 25)
167
Interpretation Das Fragment besteht aus einem Wortspiel, das sich auf die
Möglichkeit stützt, κήρυξ als „Herold“ und „Wellhornschnecke“ zu interpre-
tieren.219 Zudem könnten κήρυξ, θάλασσα („Meer“) und πορφύρα („Purpur-
schnecke“) als menschliche (Spitz-)Namen gelten, s. dazu infra. Außerdem
kann man (a) τρόφιμος und υιός als zwei getrennte Appositionen zu κήρυξ,
jeweils als Attribut und Apposition zu κήρυξ oder zusammen als Paar
Adjektiv/Substantiv interpretieren; (b) θαλάττης als Genitiv entweder mit
κήρυξ oder mit τρόφιμος verbinden; (c) τρόφιμος in seiner aktiven Bedeutung
(„nahrhaft“) oder in seiner passiven Bedeutung („großgezogen“) betrachten.
Die wahrscheinlichste Möglichkeit, den Vers zu deuten, scheint darin zu beste-
hen, τρόφιμος und υιός als zwei getrennte Appositionen zu κήρυξ zu interpre-
tieren. Dabei sollten τρόφιμος als substantiviertes Adjektiv („großgezogen“, d.
h. „Pflegesohn“) und θαλάττης als der darauf bezogene Genitivus subiectivus
gelten, πορφύρας hingegen ist mit Sicherheit als Genitivus subiectivus von υιός
abhängig. Nach dieser Interpretation ist die Hephthemimeres gegenüber der
ebenfalls möglichen Penthemimeres vorzuziehen und dementsprechend ist ein
Komma nach τρόφιμος zu setzen. Daraus ergibt sich folgende Übersetzung:
„Ein(e) Wellhornschnecke / Herold, Pflegesohn des Meers, Sohn einer Pur-
purschnecke / von Porphyra“.220 Weitere Deutungen und Übersetzungen des
Fragments sind allerdings möglich und auch darin lag höchstwahrscheinlich
der Humor des Verses:
(1) Ein(e) nahrhafte(r) Wellhornschnecke / Herold, Sohn einer Purpurschnecke /
von Porphyra;
(2) Ein(e) Wellhornschnecke / Herold vom Meer, großgezogener Sohn einer
Purpurschnecke / von Porphyra;
(3) Ein(e) Wellhornschnecke / Herold vom Meer, nahrhafter Sohn einer Pur-
purschnecke / von Porphyra.
Mit κήρυξ („Wellhornschnecke“) könnte außerdem eine bestimmte Wellhorn-
schnecke gemeint sein, die im Rahmen der in den Ichthyes wahrscheinlich
dargestellten Fischgesellschaft (s. supra zum Inhalt der Komödie) als Herold
tätig war, vgl. insb. supra zu fr. 16, in dem ein Fisch erwähnt wird, der einen
Ausruf macht (16,1 έκήρυξε βόαξ), und ein weiterer Fisch, der trompetet. Nicht
219 Willkürlich ist Edmonds’ Annahme (I, 801 Anm. C), dass das Fragment der erste
Vers der Komödie gewesen sein könnte.
220 S. bereits Bothe 1855, 272 «Ceryx, Thalassae alumnus, filius Porphyrae», der sich
in seiner Übersetzung auf Meinekes Interpretation von κήρυξ stützt (dazu s. infra),
und Farioli 2001, 173 «conchiglia alunna del mare, figlia di porpora...», wobei
«porpora», die im Unterschied zu «conchiglia» nicht diskutiert wird, keine genaue
Wiedergabe für πορφύρα ist.
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Interpretation Das Fragment besteht aus einem Wortspiel, das sich auf die
Möglichkeit stützt, κήρυξ als „Herold“ und „Wellhornschnecke“ zu interpre-
tieren.219 Zudem könnten κήρυξ, θάλασσα („Meer“) und πορφύρα („Purpur-
schnecke“) als menschliche (Spitz-)Namen gelten, s. dazu infra. Außerdem
kann man (a) τρόφιμος und υιός als zwei getrennte Appositionen zu κήρυξ,
jeweils als Attribut und Apposition zu κήρυξ oder zusammen als Paar
Adjektiv/Substantiv interpretieren; (b) θαλάττης als Genitiv entweder mit
κήρυξ oder mit τρόφιμος verbinden; (c) τρόφιμος in seiner aktiven Bedeutung
(„nahrhaft“) oder in seiner passiven Bedeutung („großgezogen“) betrachten.
Die wahrscheinlichste Möglichkeit, den Vers zu deuten, scheint darin zu beste-
hen, τρόφιμος und υιός als zwei getrennte Appositionen zu κήρυξ zu interpre-
tieren. Dabei sollten τρόφιμος als substantiviertes Adjektiv („großgezogen“, d.
h. „Pflegesohn“) und θαλάττης als der darauf bezogene Genitivus subiectivus
gelten, πορφύρας hingegen ist mit Sicherheit als Genitivus subiectivus von υιός
abhängig. Nach dieser Interpretation ist die Hephthemimeres gegenüber der
ebenfalls möglichen Penthemimeres vorzuziehen und dementsprechend ist ein
Komma nach τρόφιμος zu setzen. Daraus ergibt sich folgende Übersetzung:
„Ein(e) Wellhornschnecke / Herold, Pflegesohn des Meers, Sohn einer Pur-
purschnecke / von Porphyra“.220 Weitere Deutungen und Übersetzungen des
Fragments sind allerdings möglich und auch darin lag höchstwahrscheinlich
der Humor des Verses:
(1) Ein(e) nahrhafte(r) Wellhornschnecke / Herold, Sohn einer Purpurschnecke /
von Porphyra;
(2) Ein(e) Wellhornschnecke / Herold vom Meer, großgezogener Sohn einer
Purpurschnecke / von Porphyra;
(3) Ein(e) Wellhornschnecke / Herold vom Meer, nahrhafter Sohn einer Pur-
purschnecke / von Porphyra.
Mit κήρυξ („Wellhornschnecke“) könnte außerdem eine bestimmte Wellhorn-
schnecke gemeint sein, die im Rahmen der in den Ichthyes wahrscheinlich
dargestellten Fischgesellschaft (s. supra zum Inhalt der Komödie) als Herold
tätig war, vgl. insb. supra zu fr. 16, in dem ein Fisch erwähnt wird, der einen
Ausruf macht (16,1 έκήρυξε βόαξ), und ein weiterer Fisch, der trompetet. Nicht
219 Willkürlich ist Edmonds’ Annahme (I, 801 Anm. C), dass das Fragment der erste
Vers der Komödie gewesen sein könnte.
220 S. bereits Bothe 1855, 272 «Ceryx, Thalassae alumnus, filius Porphyrae», der sich
in seiner Übersetzung auf Meinekes Interpretation von κήρυξ stützt (dazu s. infra),
und Farioli 2001, 173 «conchiglia alunna del mare, figlia di porpora...», wobei
«porpora», die im Unterschied zu «conchiglia» nicht diskutiert wird, keine genaue
Wiedergabe für πορφύρα ist.